Der Munot, eine runde Festung im Zentrum von Schaffhausen, Schweiz, ist ein stolzes Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Emmersberg gelegen, stammt diese Festung aus dem 16. Jahrhundert und zeugt von der architektonischen Meisterschaft und dem historischen Reichtum, der Schaffhausen auszeichnet. Aus lokalem Kalkstein erbaut, ist der Munot nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein kultureller Mittelpunkt, der Besucher mit seiner reichen Geschichte und seinem einzigartigen Charme begeistert.
Die Ursprünge des Munot sind in Legenden und Geschichte verwoben. Es wird vermutet, dass an diesem Ort einst ein römischer Wachturm als Teil ihrer Rhein-Grenzverteidigung stand. Dokumentierte Geschichte bestätigt jedoch, dass hier seit mindestens 1098 eine Befestigung namens Annot oder Unot (Mittelhochdeutsch für ohne Notwendigkeit) existierte. Ursprünglich im Besitz eines Adligen, entwickelte sich der Standort über Jahrhunderte, wobei bedeutende Veränderungen im mittleren 16. Jahrhundert stattfanden.
Zwischen 1564 und 1589 wurde unter der Leitung des Stadtarchitekten Heinrich Schwarz die heutige Struktur errichtet. Inspiriert von Albrecht Dürers Entwürfen für runde Festungen, wurde der Munot teilweise durch Zwangsarbeit gebaut. Diese Festung repräsentiert eine Übergangsphase von mittelalterlichen Burgen zu modernen Befestigungen und kombiniert Elemente beider Stile. Der Bau kostete die Stadt 47.528 Gulden, eine Summe, die etwa dem Preis von 800 Stadthäusern entsprach.
Die militärische Bedeutung des Munot wurde während der Napoleonischen Kriege auf die Probe gestellt. Im Oktober 1798 besetzten französische Truppen Schaffhausen und rüsteten den Munot mit Artillerie aus. Am 13. April 1799 belagerten österreichische Truppen die Stadt. Die Verteidiger des Munot führten Artilleriegefechte, aber nachdem die Österreicher die Stadt durchbrachen, warfen die Franzosen ihre Kanonen in den Graben, um eine Eroberung zu verhindern. Trotz dieses kurzen militärischen Engagements erlitt der Munot beträchtliche Schäden und verlor seine strategische Bedeutung.
Der Munot ist eine zylindrische Struktur mit einem Durchmesser von 50 Metern und Wänden, die 25 Meter bis zur Spitze der Artillerieplattform reichen. Die Wände sind beeindruckende 4 Meter dick und bieten eine formidable Verteidigung. Der Turm, gekrönt von einem spitzen Dach, fügt weitere 15 Meter zur Höhe hinzu. Im Inneren ist die massive Kasematte ein Wunderwerk der Ingenieurskunst, mit ihrem 4 Meter dicken Gewölbe, das von neun Säulen gestützt wird. Ursprünglich war der Innenhof offen, aber spätere Änderungen fügten ein Dach hinzu, das durch vier runde Lichtschächte beleuchtet wird.
Eines der innovativsten Merkmale des Munot ist sein trockener Graben, der drei Kaponnieren – überdachte Artilleriestellungen – umfasst. Diese waren ihrer Zeit voraus, da gepanzerte Geschütztürme erst im 19. Jahrhundert üblich wurden.
Nach seiner militärischen Stilllegung verfiel der Munot. Bis 1804 genehmigte der Stadtrat die Entfernung von Sandsteinplatten von den Zinnen, was zu weiterem Verfall führte. Johann Jakob Beck, ein Kunstlehrer, leitete jedoch 1826 eine Restaurierungskampagne. Seine Bemühungen retteten den Munot vor dem Zusammenbruch, und bis 1839 wurde die Festung restauriert und mit einer großen Feier wiedereröffnet. Dieses Ereignis markierte auch die Gründung der Munot-Gesellschaft, wobei Beck ihr erster Präsident wurde, liebevoll als Munot-Vater bekannt.
Heute dient der Munot als lebendiger kultureller Veranstaltungsort. Der Graben beherbergt eine kleine Herde Damhirsche, wobei der Hirsch traditionell nach dem aktuellen Bürgermeister von Schaffhausen benannt wird. Der Turm des Munot beherbergt die Wohnung des Munot-Wächters, der sich um die Hirsche kümmert und jeden Abend um 21 Uhr die Munot-Glocke von Hand läutet – eine Tradition, die seit Jahrhunderten besteht, mit nur einer Unterbrechung während des Frauenstreiks am 14. Juni 2019.
In den Sommermonaten veranstaltet die Munot-Gesellschaft die renommierten Munot-Bälle an Samstagabenden. Diese Veranstaltungen bieten Live-Tanzmusik und die traditionelle Quadrille, einen Tanz mit Ursprüngen im 17. Jahrhundert in Frankreich und England. Der Tanz, der in fünf präzisen Bewegungen aufgeführt wird, ist seit über einem Jahrhundert ein Highlight der Munot-Bälle.
Zusätzlich zu den Munot-Bällen organisiert die Gesellschaft jedes Jahr nach den Sommerferien das Munot-Kinderfest, das mit einem spektakulären Feuerwerk endet. Der Munot-Weinberg, der 76 Aren (etwa 1,88 Acres) umfasst, produziert jährlich zwischen 5.000 und 7.000 Liter Wein, einschließlich Sorten wie Blauburgunder und Pinot Gris.
Der Einfluss des Munot reicht über seine physische Präsenz hinaus. Er hat verschiedene kulturelle und künstlerische Unternehmungen inspiriert. Die zweitälteste Schülerverbindung in Schaffhausen trägt den Namen Munot, und 1998 wurde ein modernes Motorschiff der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein auf den Namen Munot getauft. Auch der lokale Radiosender, Radio Munot, trägt den Namen dieser ikonischen Festung. 2007 gab die Schweizerische Nationalbank eine 20-Franken-Gedenkmünze mit dem Munot heraus.
Der Munot hat auch in der Kunst seine Spuren hinterlassen. Zu den bemerkenswerten Werken gehören Skizzen von William Turner, die in der Tate Gallery aufbewahrt werden, Ferdinand Buombergers Komposition Munotglöckchen von 1911 und die Dreharbeiten des Schweizer Kultfilms The Ring Thing innerhalb seiner Mauern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Munot nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiges Symbol des reichen Erbes von Schaffhausen ist. Seine Mauern erzählen Geschichten der Vergangenheit, während seine heutigen kulturellen Aktivitäten sicherstellen, dass er ein lebendiger Teil des Stadtlebens bleibt. Ein Besuch des Munot bietet einen einzigartigen Einblick in Geschichte, Architektur und den unermüdlichen Geist von Schaffhausen.
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