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Wohnhaus (mit Apotheke) in geschlossener Bebauung, sowie Toreinfahrt an der Mühlstraße Markt 14

Wohnhaus (mit Apotheke) in geschlossener Bebauung, sowie Toreinfahrt an der Mühlstraße Markt 14 Schkeuditz

Wohnhaus (mit Apotheke) in geschlossener Bebauung, sowie Toreinfahrt an der Mühlstraße Markt 14

In der reizvollen Stadt Schkeuditz, die im Herzen Sachsens liegt, befindet sich ein historisches Juwel, das sowohl architektonische Schönheit als auch eine reiche Vergangenheit verkörpert: die Mohren-Apotheke. Dieses faszinierende Gebäude, das einst eine lebhafte Apotheke war, steht heute als Zeugnis der lebendigen Geschichte und des kulturellen Erbes der Stadt.

Die geheimnisvollen Ursprünge der Mohren-Apotheke

Die Mohren-Apotheke, die sich markant auf der Südseite des Schkeuditzer Marktplatzes befindet, ist ein Gebäude voller Geheimnisse. Obwohl das genaue Gründungsdatum unbekannt ist, verkündet die Inschrift auf der Fassade stolz das Jahr 1719 als privilegierte Mohren-Apotheke, was auf eine lange Tradition pharmazeutischer Exzellenz hinweist. Ursprünglich als Wohnhaus vermutet, erfuhr das Gebäude im frühen 19. Jahrhundert bedeutende Renovierungen und erhielt seine heutige Gestalt.

In den frühen 1950er Jahren wurde die privat geführte Apotheke verstaatlicht und Teil des staatlichen Systems. Diese Veränderung wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands rückgängig gemacht, was ein neues Kapitel in ihrer bewegten Geschichte markierte. Heute ist das Gebäude als Kulturdenkmal anerkannt und seine Bedeutung ist mit der Objektnummer 09258088 im Denkmalregister verewigt.

Architektonische Pracht und einzigartige Merkmale

Die Mohren-Apotheke fasziniert Besucher mit ihrem markanten architektonischen Stil. Die Fassade des Gebäudes, obwohl nicht streng symmetrisch, deutet auf ein Gleichgewicht hin, das im Dachbereich am deutlichsten ausgeprägt ist. Ein zentrales Dachfenster dominiert diesen Abschnitt und zeigt einen dreieckigen Giebel mit einer Nische, die eine bunte Figur beherbergt, möglicherweise einen Mohr, der einen Speer oder eine Lanze hält. Dieses auffällige Element verleiht der Struktur einen Hauch von Verspieltheit und historischem Interesse.

Darunter zeigt das erste Stockwerk eine asymmetrische Anordnung von Fenstern, mit zwei Fenstern in der Mitte, flankiert von drei auf der rechten und zwei auf der linken Seite. Das Erdgeschoss setzt dieses Thema subtiler Unausgewogenheit fort, mit sieben ungleich verteilten Achsen. Der Haupteingang zum Wohnbereich befindet sich ganz links, gefolgt von drei identischen Fenstern. Ganz rechts wird der Apothekeneingang durch einen Segmentbogen und eine kleine Treppe hervorgehoben, was seine Bedeutung unterstreicht.

Seitlich führt ein Tor an der Mühlstraße zu einem Hof, der durch verschiedene Anbauten gebildet wird. Dieser Bereich umfasst eine separate Treppe, die wahrscheinlich Zugang zum südöstlichen Anbau bietet und das interessante Layout des Gebäudes weiter bereichert.

Ein Blick in die Vergangenheit

In den 1930er Jahren beherbergte die Mohren-Apotheke eine Sammlung von Glasgefäßen, die mit dem Sigillum Salomonis verziert waren, ähnlich denen in der Salomonisapotheke in Zörbig und Leipzig. Andere Gefäße trugen die Krone des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Merseburg, ein Motiv, das auch in der Domapotheke in Merseburg zu finden ist. Diese Artefakte boten eine greifbare Verbindung zur reichen pharmazeutischen Geschichte der Region und zur bewegten Vergangenheit des Gebäudes.

Das Erbe des Namens Mohren-Apotheke

Der Name Mohren-Apotheke ist tief in historischem Kontext verwurzelt. Schkeuditz gehörte einst zur Diözese Merseburg im Erzbistum Magdeburg, dessen Schutzpatron der heilige Mauritius war, oft als Mohr dargestellt aufgrund seiner nordafrikanischen Herkunft. Diese Tradition, Apotheken nach Mohren zu benennen, lässt sich bis ins späte Mittelalter zurückverfolgen und ist in mehreren Städten im ehemaligen Gebiet des Erzbistums sichtbar, darunter Halle, Naumburg und Weißenfels.

Obwohl die Verehrung von Heiligen in protestantischen Zeiten nicht mehr praktiziert wurde, blieb der Name bestehen, möglicherweise als Hinweis auf die katholische Vergangenheit der Region oder als Marketingstrategie, um das spezialisierte Wissen der Apotheke hervorzuheben. In der Nähe von Leipzig existierte einst eine Apotheke der Drei Mohren, was diese faszinierende Namensgebungstradition weiter veranschaulicht.

Schkeuditz und Umgebung erkunden

Besucher von Schkeuditz werden von dem historischen Charme der Stadt und der fesselnden Geschichte der Mohren-Apotheke verzaubert sein. Das Gebäude, mit seinen einzigartigen architektonischen Merkmalen und seiner reichen Geschichte, bietet einen Einblick in die Vergangenheit, während es stolz in der Gegenwart steht.

Jenseits der Mohren-Apotheke bietet Schkeuditz eine Vielzahl von Attraktionen und Aktivitäten für Reisende. Vom Erkunden des malerischen Marktplatzes bis hin zum Entdecken nahegelegener historischer Stätten bietet die Stadt eine reizvolle Mischung aus Kultur, Geschichte und natürlicher Schönheit.

Zusammenfassend ist die Mohren-Apotheke in Schkeuditz mehr als nur ein Gebäude; sie ist ein Symbol für das dauerhafte Erbe der Stadt und ein Zeugnis für das reiche Geflecht der Geschichte, das sich durch die Region zieht. Während ihr durch die Straßen von Schkeuditz schlendert, nehmt euch einen Moment, um den einzigartigen Charme der Mohren-Apotheke zu schätzen und lasst euch von ihrer Geschichte in eine vergangene Ära entführen.

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