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St. Jakob (Schwandorf)

St. Jakob (Schwandorf) Schwandorf

St. Jakob (Schwandorf)

St. Jakob in Schwandorf, Bayern, Deutschland, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die reiche Geschichte und architektonische Entwicklung, die diese Region über Jahrhunderte geprägt haben. Diese römisch-katholische Pfarrkirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für das historische und kulturelle Erbe der Stadt und zieht Besucher mit ihrer beeindruckenden Architektur und tiefen historischen Wurzeln an.

Die Geschichte von St. Jakob

Die Pfarrei St. Jakob ist seit 1306 als Sitz eines Dekans dokumentiert und hat somit eine lange Bedeutung in der Region. Die heutige Kirche hat viele Veränderungen durchlaufen und begann als gotischer Bau, der um 1400 fertiggestellt wurde. Diese erste Konstruktion fand auf dem Friedhof der Stadt statt, neben der älteren Pfarrkirche und der Schlosskapelle St. Anna. Bis 1470 wurde die Kirche nach Westen erweitert, und 1483 wurde der Bergfried des Schlosses Schwandorf zum Kirchturm umfunktioniert.

Zwischen 1542 und 1617, während der Reformation, wurde die Kirche für den protestantischen Gottesdienst genutzt, bevor sie wieder katholisch wurde. Ein bedeutender Brand im Jahr 1520 führte zur Installation einer Holzdecke, die 1678 durch ein barockes Tonnengewölbe ersetzt wurde, das vom italienischen Architekten Pietro Spineta entworfen wurde, der auch die Kapelle von Schloss Fronberg errichtete. Die Kirche entwickelte sich weiter, wobei 1856 ein Wirbelsturm die barocke Zwiebelturmspitze umstürzte und die St.-Anna-Kapelle so stark beschädigte, dass sie abgerissen werden musste. Der Turm erhielt daraufhin eine Zinnpyramide.

Weitere Änderungen erfolgten zwischen 1868 und 1872, als die Kirche durch zwei Joche nach Westen erweitert wurde, finanziert durch private Spenden. Diese Renovierung umfasste auch die Hinzufügung von Emporen und die Dekoration des Gewölbes mit Stuckrippen. Heute misst die Kirche 47 Meter in der Länge, wobei das Kirchenschiff und die Seitenkapellen eine Breite von 17,50 Metern und eine Höhe von 12,50 Metern haben. Die prominente Lage der Kirche am nordöstlichen Ende des Marktplatzes, gekrönt von Heinrich Hauberrissers Turmabschluss von 1913, macht sie zu einem zentralen Punkt in Schwandorf.

Architektonische Wunder und künstlerische Schätze

Das Innere von St. Jakob ist ein Schatz an neugotischen Einrichtungsgegenständen, die zwischen 1866 und 1873 erworben wurden. Der Hochaltar, entworfen von Georg Dengler und ausgeführt vom Regensburger Bildhauer P. Horschler, zeigt Altarbilder von Michael Wittmer, die in Rom entstanden sind. Diese Gemälde stellen die Berufung und das Martyrium des heiligen Jakobus dar, mit sechs Aposteln auf den Seitenflügeln. Im geschlossenen Zustand zeigt der Altar Szenen der Verkündigung und des Ölbergs. Unter dem Altar ruhen die Reliquien des heiligen Viktor, ein Geschenk von Papst Clemens XII. an Thomas Ferdinand Freiherr von Quentel im Jahr 1732.

Zu den bemerkenswerten Kunstwerken der Kirche gehört eine spätgotische Statue der Jungfrau Maria aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die an der Südchorwand zu finden ist. Eine barocke Pietà aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und zeitgenössische Kreuzwegstationen ergänzen den künstlerischen Reichtum der Kirche. Mehrere wertvolle Renaissance-Grabsteine sind ebenfalls erhalten geblieben. Die westliche Kapelle beherbergt ein Epitaph aus Kalkstein von Balthasar von Vestenberg zu Fronberg († 1556), das ihn kniend vor dem Kreuz zeigt. Die östliche Kapelle enthält das Epitaph von Hans Crafft von Vestenberg zu Fronberg († 1564) und seiner Familie, das eine Darstellung des Jüngsten Gerichts und heraldische Motive zeigt.

An der Nordseite der östlichen Kapelle befindet sich ein Hochrelief aus dem frühen 17. Jahrhundert, ursprünglich aus einer abgerissenen Kapelle in Ziegelhütte bei Pirkensee, das die Geißelung Christi nach einem Stich von Hendrick Goltzius aus dem Jahr 1597 darstellt. Die westliche Kapelle hält auch ein Epitaph für Stadtpfarrer Leonhard Strobel († 1645). Weitere Grabsteine der Herren von Fronberg befinden sich im Kirchenschiff, wobei die Krypten der Freiherren von Quentel unter dem Boden nahe dem rechten Seitenaltar liegen. Fragmente anderer spätgotischer Grabsteine, die nach dem Bildersturm von 1555 als Altartreppen wiederverwendet wurden, sind im Chorbereich zu sehen.

Die Orgel und andere Merkmale

Die Orgel der Kirche, gebaut von Weise im Jahr 1954, verfügt über 29 Register auf drei Manualen und einem Pedal und bietet ein großartiges Klangerlebnis bei Gottesdiensten und Konzerten. Die gesamte Atmosphäre der Kirche ist eine Mischung aus historischer Ehrfurcht und künstlerischem Glanz, was sie zu einem Muss für alle macht, die sich für Geschichte, Architektur und Kunst interessieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Jakob in Schwandorf mehr als nur eine Kirche ist; sie ist ein historisches Denkmal, das die Essenz der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt einfängt. Ihre architektonische Schönheit, kombiniert mit ihrer reichen Geschichte und ihren künstlerischen Schätzen, macht sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Besucher von Schwandorf. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem Ort der Ruhe und Besinnung seid, St. Jakob bietet eine einzigartige und bereichernde Erfahrung.

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