Die Pfarrkirche, auch bekannt als St. Johannis, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Erbes von Schweinfurt in Bayern. Gelegen am erhöhten Martin-Luther-Platz, nördlich des belebten Marktplatzes, ist diese evangelisch-lutherische Pfarrkirche seit ihrer Gründung ein zentraler Bestandteil des geistlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Ihre bewegte Vergangenheit, architektonische Pracht und künstlerischen Schätze machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Besucher von Schweinfurt.
Die Ursprünge der Pfarrkirche reichen bis ins späte 12. Jahrhundert zurück. Man nimmt an, dass zu dieser Zeit der Bau eines romanischen Chors, eines dreischiffigen Basilikums und des nördlichen Turms begann. Archäologische Ausgrabungen im Jahr 1987 brachten Überreste einer früheren Struktur ans Licht, was darauf hindeutet, dass die Geschichte der Kirche noch weiter zurückreicht. Bis 1237 war der nördliche Turm fertiggestellt, und die Kirche diente als Befestigungsanlage zum Schutz des nördlichen Teils der neuen Siedlung Schweinfurt.
Im Jahr 1325 wurde die Kirche erstmals als ecclesia dokumentiert, was ihren Status als Pfarrkirche belegt. Der Bau der Kirche setzte sich fort, und bis 1360 war die ursprüngliche Struktur vollendet, obwohl die Pläne für einen südlichen Turm aufgegeben wurden. Im 15. Jahrhundert erfuhr die Kirche bedeutende Veränderungen, darunter der Ersatz des kleinen romanischen Chors durch einen größeren gotischen und der Anbau einer Sakristei. Der Herrenchor wurde 1460 hinzugefügt, und 1484 wurde ein gotischer Hochaltar installiert.
Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen für die Pfarrkirche. 1542 nahm Schweinfurt den Protestantismus an, und die Kirche wurde zur evangelischen Stadtkirche. Der Markgräflerkrieg im Jahr 1554 hinterließ die Kirche stark beschädigt. Die anschließenden Wiederaufbauarbeiten stellten viel von ihrer früheren Pracht wieder her, und bis Ende des 16. Jahrhunderts wurden hölzerne Emporen an der Südseite der Kirche hinzugefügt.
Im 17. und 18. Jahrhundert gab es weitere Veränderungen, darunter der Einbau einer barocken Orgel im Jahr 1662 und umfangreiche Innenrenovierungen von 1707 bis 1739. Die ursprünglichen Satteldächer wurden durch Mansarddächer ersetzt, was das basilikaartige Erscheinungsbild der Kirche veränderte. Im Jahr 1911 führte Professor Otto Schulz eine umfassende Renovierung durch, um einige der mittelalterlichen Merkmale der Kirche wiederherzustellen, indem Fresken und Gemälde aus dieser Zeit freigelegt wurden. Trotz Schäden im Zweiten Weltkrieg wurden die wertvollen Kunstwerke der Kirche in einem neu geschaffenen, geschützten Archivraum bewahrt.
Die Architektur der Pfarrkirche ist eine faszinierende Mischung aus Stilen, die die verschiedenen Bau-, Zerstörungs- und Restaurierungsphasen im Laufe der Jahrhunderte widerspiegeln. Die Südseite der Kirche ist besonders beeindruckend, dominiert von der imposanten Giebelwand des Querschiffs. Das spätromanische Brautportal, verziert mit filigranen Blättern und mythischen Kreaturen, ist ein Highlight. Die Säulen und Statuen des Portals, darunter eine Figur des Apostels Johannes, wurden im 19. Jahrhundert hinzugefügt.
Die Westseite der Kirche ist schlichter gestaltet, geprägt von den beiden Treppentürmen. Der nördliche Turm, ursprünglich 1620 erbaut, wurde 1950 rekonstruiert, während der südliche Turm aus dem Jahr 1744 stammt. Das Westportal, ähnlich gestaltet wie das Südportal, ist mit einem Kreuz und dem Johannes-Siegel aus dem Jahr 1963 verziert.
Die Nordseite der Kirche hat ein festungsartiges Erscheinungsbild, mit bis zu 1,40 Meter dicken Wänden. Diese Seite umfasst das Querschiff, den Herrenchor und den einzigen Turm der Kirche. Der Turm, der 43 Meter hoch ist, ist ein markantes Merkmal der Pfarrkirche. Die unteren Ebenen stammen aus der romanischen Zeit, während die oberen Ebenen nach dem Markgräflerkrieg rekonstruiert wurden. Der Turm beherbergt vier Glocken, die auf die Töne d'-f'-g'-b' gestimmt sind und dem Te Deum-Motiv folgen.
Im Inneren der Pfarrkirche können Besucher das älteste Beichtgemälde Süddeutschlands, das Schweinfurter Beichtgemälde, im Herrenchor bewundern. Das Innere der Kirche wurde in den späten 20. Jahrhundert umfassend renoviert, einschließlich der Wiedereröffnung der Turmkapelle und der Hinzufügung eines Westeingangs zur Sakristei.
Die reiche Geschichte und architektonische Schönheit der Pfarrkirche machen sie zu einem Muss für jeden, der Schweinfurt erkundet. Ihre Mauern erzählen die Geschichte einer Stadt, die unzählige Stürme überstanden und gestärkt daraus hervorgegangen ist, ein Zeugnis des unerschütterlichen Geistes ihrer Bewohner. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, die Pfarrkirche verspricht eine Reise durch die Zeit und bietet Einblicke in die Vergangenheit und das bleibende Erbe dieser bemerkenswerten Kirche.
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