Die Szeged Synagoge, oder Szegedi zsinagóga wie sie auf Ungarisch heißt, ist ein beeindruckendes Zeugnis des reichen kulturellen und architektonischen Erbes von Szeged, Ungarn. Dieses beeindruckende Bauwerk, das 1902 fertiggestellt wurde, gehört nicht nur zu den größten Synagogen Ungarns, sondern auch zu den schönsten. Es vereint verschiedene Baustile zu einem harmonischen und abwechslungsreichen Meisterwerk.
Die Geschichte der Szeged Synagoge ist eng mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Szeged verbunden. Nach der Befreiung Szegeds von der türkischen Herrschaft im Jahr 1686 erlebte die Stadt einen Zustrom neuer Siedler, darunter auch Juden. Bis 1786 hatte die jüdische Bevölkerung die offizielle Erlaubnis, sich in der Stadt niederzulassen, und bis 1791 war eine lebendige Gemeinde entstanden. Die erste Synagoge wurde zwischen 1800 und 1803 erbaut, doch von diesem ursprünglichen Gebäude sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Mit dem Wachstum der jüdischen Bevölkerung wurde in den 1840er Jahren eine zweite Synagoge gebaut, die heute als kultureller Veranstaltungsort im Besitz der Stadt Szeged steht. Am Ende des 19. Jahrhunderts benötigte die wachsende jüdische Gemeinde jedoch einen größeren Gebetsraum. 1898 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Pläne des ungarischen Architekten Lipót Baumhorn, einer prominenten Figur der Synagogenarchitektur, ausgewählt wurden. Der Bau der neuen Synagoge begann im Jahr 1900 und wurde 1902 abgeschlossen.
Die Szeged Synagoge ist ein architektonisches Wunderwerk, das verschiedene Stile auf einzigartige und fesselnde Weise kombiniert. Das Gebäude ist 48 Meter lang, 35 Meter breit und 48,6 Meter hoch, mit einer Innenhöhe von 32 Metern. Der eklektische Stil des Bauwerks umfasst byzantinische Elemente in der Kuppel, romanische Säulen, gotische Sterngewölbe über der Orgel und eine barocke Außendome, die alle durch ein harmonisches Farbschema aus Beige, Blau und Gold vereint werden.
Das interne Metallgerüst, eine damals neuartige Bautechnik, ermöglicht die großartige Skala und das komplexe Design der Synagoge. Der Oberrabbiner Immánuel Löw spielte eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Synagoge und trug zu den floralen Motiven und biblischen Symbolen bei, die das Innere schmücken. Sein Ziel war es, einen Raum zu schaffen, der zur Treue gegenüber hohen Idealen und Großzügigkeit inspiriert.
Das Innere der Szeged Synagoge ist ein Augenschmaus, wobei die beeindruckende Kuppel eines der auffälligsten Merkmale ist. Die Kuppel symbolisiert die Welt, mit 24 Säulen, die die Stunden des Tages und die Bücher des Alten Testaments darstellen. Der Wildrosenstrauch darüber symbolisiert die Offenbarung und schafft den Eindruck eines unendlichen Raums, der mit Blumen und sternenblauem Glas geschmückt ist.
Die Buntglasfenster, gefertigt vom Meisterglasmacher Miksa Róth, zeigen bedeutende Episoden der jüdischen Geschichte bis zum Bau der Synagoge. Über dem Haupteingang zeigt ein Fenster die alte Synagoge und ein Boot, das die große Flut von 1879 symbolisiert, neben der neuen Synagoge, die 1902 eingeweiht wurde.
Der Heilige Schrein (Aron Kodesh) ist ein weiteres Juwel der Synagoge, inspiriert vom Zweiten Tempel in Jerusalem. Seine weißen und goldenen Verzierungen stehen im schönen Kontrast zum Blau des Chors. Die Türen des Schreins sind aus Sittimholz vom Nil gefertigt, mit Scharnieren in Form von Ysopzweigen, die Demut und Reinheit symbolisieren. Der Schrein beherbergt 18 Torah-Rollen, jede mit exquisiten Samthüllen geschmückt.
Vor dem Schrein steht der Marmorgebetstisch (Bimah) aus Jerusalem, und darüber brennt das ewige Licht (Ner Tamid), das heute durch Solarzellen betrieben wird. Die bronzenen Kandelaber, die den Schrein flankieren, ähneln denen aus dem Tempel von Jerusalem, wobei das zentrale Paar vergoldet und mit Halbedelsteinen verziert ist.
Hinter dem Heiligen Schrein steht die große Orgel, gebaut von Lipót C. Wegenstein aus Timișoara und 2001 restauriert. Die Orgel mit 2.317 Pfeifen, 42 Registern und zwei Tastaturen wird sowohl für liturgische Zwecke als auch für Konzerte genutzt und nutzt die bemerkenswerte Akustik der Synagoge.
Die Eingangshalle dient als eindrucksvolles Denkmal für die Opfer des Holocaust, mit Marmortafeln, auf denen die Namen der 6.600 Juden aus Szeged eingraviert sind, die während des Zweiten Weltkriegs deportiert wurden, von denen weniger als 1.000 überlebten. Die Halle gedenkt auch der jüdischen Märtyrer aus der Region Vojvodina und Kistelek, mit schwarzen Särgen, die die verletzlichsten Opfer ehren: Kinder und ältere Menschen. Die Synagoge selbst war Teil des Ghettos von Szeged und wurde später genutzt, um beschlagnahmtes jüdisches Eigentum während des Krieges zu lagern.
Heute steht die Szeged Synagoge nicht nur als Ort der Anbetung, sondern auch als Symbol für Widerstandskraft und kulturelles Erbe. Sie dient weiterhin der jüdischen Gemeinde und heißt Besucher aus aller Welt willkommen, die ihre architektonische Schönheit bewundern und über ihre historische Bedeutung nachdenken möchten. Jedes Jahr im Juni findet eine interreligiöse Gedenkfeier statt, um an die Deportationen von 1944 zu erinnern und sicherzustellen, dass die Erinnerungen an diejenigen, die gelitten haben, niemals vergessen werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Szeged Synagoge ein Muss für jeden ist, der nach Szeged reist. Ihre architektonische Pracht, reiche Geschichte und eindrucksvollen Denkmäler bieten ein tiefgründiges und bewegendes Erlebnis und machen sie zu einem wesentlichen Bestandteil der kulturellen und historischen Landschaft Ungarns.
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