Im Herzen der malerischen Stadt Seligenstadt, eingebettet im historischen Bezirk von Hessen, Deutschland, steht ein bemerkenswertes Stück mittelalterlicher Architektur, bekannt als das Romanische Haus. Dieses alte Bauwerk, dessen Name sich mit Romanisches Haus übersetzen lässt, ist ein Zeugnis der architektonischen Raffinesse und historischen Bedeutung der Region. Als das älteste weltliche Gebäude in Seligenstadt bietet das Romanische Haus einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und ist somit ein Muss für Geschichtsinteressierte und neugierige Reisende.
Das Romanische Haus wurde zwischen 1186 und 1187 während der Herrschaft von Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut. Diese Zeit markierte den Höhepunkt des romanischen Baustils, der durch robuste und stabile Strukturen gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu den typischen Fachwerkhäusern jener Zeit wurde das Romanische Haus vollständig aus Stein gebaut, ein Luxus, der nur hochrangigen Beamten wie Bischöfen, Äbten und kaiserlichen Vogten vorbehalten war. Man nimmt an, dass das Haus als Residenz eines kaiserlichen Vogtes diente, einer Position von erheblicher Bedeutung in der Verwaltung der Angelegenheiten des Kaisers.
Der Bau des Romanischen Hauses war ein bedeutendes Unterfangen, das den Reichtum und Status seiner Bewohner widerspiegelte. Die Verwendung von Stein bot nicht nur ein höheres Maß an Sicherheit, sondern symbolisierte auch Beständigkeit und Autorität. Der Name Steinernes Haus hat sich durch die Jahrhunderte gehalten und unterstreicht seine Unterscheidung von den umliegenden Fachwerkbauten.
Das Romanische Haus ist ein zweistöckiges Gebäude mit einem Giebeldach, das durch markante architektonische Elemente besticht, die die Zeit überdauert haben. Die Westseite des Daches ist mit einem Treppengiebel verziert, während die Ostseite einen Schildgiebel aufweist. Das Erdgeschoss besteht aus zwei großen, offenen Bögen an der Südseite, die ursprünglich zum Hof hin ausgerichtet waren. Diese Bögen, zusammen mit einem nach Norden gerichteten Tor, das mit Holztüren gesichert werden konnte, ermöglichten den Zugang zum Inneren.
Das Obergeschoss des Hauses ist besonders bemerkenswert für seine Zwillingsfenster, die durch Säulen oder Pfosten unterteilt sind. Diese Fenster, die an drei Seiten des Gebäudes positioniert sind, waren ursprünglich unverglast und ließen viel Licht und Luft herein. Ein großer Schornstein dominiert die zur Straße gerichtete Seite des Hauses, ein Merkmal, das die Bedeutung der Heizung in der mittelalterlichen Wohnarchitektur unterstreicht. Zudem deutet eine kleine Latrinen-Nische in der nordwestlichen Ecke des Gebäudes auf einen Komfort hin, der im 12. Jahrhundert ungewöhnlich war.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Romanische Haus zahlreiche Veränderungen erfahren, die den wechselnden Bedürfnissen und Geschmäckern seiner Bewohner Rechnung trugen. Die erste bedeutende Änderung erfolgte 1272 nach einem Brand. Die Deckenbalken im Erdgeschoss wurden ersetzt und die neue Decke etwas höher als die ursprüngliche positioniert. Weitere Veränderungen im 16. Jahrhundert führten zur Einführung von Innenwänden, die separate Räume und einen breiten Flur schufen, der als gemeinsamer Wohnbereich diente.
Im 18. Jahrhundert wurde das Innere des Hauses vollständig umgestaltet. Die Treppe wurde in die Mitte des Gebäudes verlegt und der Flur verkleinert, sodass er nur noch als Durchgang zu den umliegenden Räumen diente. Diese Anordnung blieb weitgehend unverändert, bis die Stadt Seligenstadt das Gebäude 1978 erwarb.
Trotz der zahlreichen Veränderungen ist ein Großteil der ursprünglichen Struktur des Romanischen Hauses erhalten geblieben. Zwischen 1977 und 1982 wurde eine umfassende Untersuchung des Gebäudes durchgeführt, die zu einem sorgfältigen Restaurierungsprojekt führte. Das Ziel war es, so viel wie möglich von der romanischen Substanz zu bewahren und gleichzeitig die strukturelle Integrität und die Eignung des Gebäudes für zeitgenössische Nutzung sicherzustellen.
Die Restaurierung war ein großer Erfolg und brachte dem Romanischen Haus 1986 den Denkmalschutzpreis des Landes Hessen ein. Heute steht das Gebäude als harmonische Mischung aus Alt und Neu da, mit seinen verwitterten Steinen und historischen Merkmalen, die durch moderne Eingriffe ergänzt werden. Das Romanische Haus dient nun als Veranstaltungsort für kulturelle Events und standesamtliche Trauungen und bietet einen einzigartigen und atmosphärischen Rahmen für besondere Anlässe.
Ein Besuch im Romanischen Haus ist eine Reise durch die Zeit, die Einblicke in das mittelalterliche Leben und das architektonische Erbe von Seligenstadt bietet. Das Haus liegt nur südöstlich des Marktplatzes der Stadt und ist leicht zugänglich und ein Highlight der historischen Altstadt. Während ihr das Gebäude erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um die Handwerkskunst der Steinmetze zu würdigen, die es vor über acht Jahrhunderten errichteten, und stellt euch das Leben derer vor, die es einst ihr Zuhause nannten.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Romanische Haus nicht nur ein Gebäude ist, sondern ein Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe von Seligenstadt. Seine beständige Präsenz erinnert an die mittelalterliche Vergangenheit der Stadt und ihr fortwährendes Engagement für den Erhalt ihres Erbes für zukünftige Generationen. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach Reisende seid, die den Charme von Seligenstadt erleben möchten – das Romanische Haus ist ein unvergessliches Ziel.
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