Im Herzen von St. Petersburg, Florida, befindet sich das Florida Holocaust Museum, das als eindringliche Erinnerung an eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte dient. Gegründet wurde es 1992 von Walter und Edith Lobenberg, zwei deutschen Juden, die der Verfolgung durch die Nazis entkommen konnten. Das Museum widmet sich der Aufklärung der Öffentlichkeit über den Holocaust und der Förderung des Bewusstseins für Menschenrechte. Mit seiner markanten dreieckigen Architektur ist das Museum nicht nur ein historisches Archiv, sondern auch ein Symbol für Widerstandskraft und Hoffnung.
Das Florida Holocaust Museum begann seinen Weg als Holocaust Center in einem angemieteten Raum im Jewish Community Center (JCC) von Pinellas County in Madeira Beach. Die anfängliche Sammlung bestand aus nur zehn Holocaust-Postern, gewann jedoch schnell an Beliebtheit. Die erste Ausstellung des Museums, Anne Frank in the World, zog in ihrem ersten Monat 24.000 Besucher an und zeigte das starke Interesse der Gemeinschaft an der Holocaust-Bildung. Bis 1996 wurde der Bedarf an einem größeren Raum offensichtlich, was den Vorstand dazu veranlasste, ein ehemaliges Bankgebäude in der Innenstadt von St. Petersburg zu kaufen und zu renovieren.
Das neue Gebäude, entworfen vom in Israel geborenen Architekten Nick Benjacob, zeichnet sich durch seine markante dreieckige Form aus. Benjacob wählte dieses Design, um die Zerrissenheit und Härte der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu symbolisieren. Er erklärte: "Ich wollte eine gebrochene Form. Ein Dreieck ist eine bedrückende Form, es ist eine harte Form, und ich wollte ein Gefühl für die Besucher schaffen, noch bevor sie das Museum betreten." Dieses durchdachte Design setzt den Ton für das Museumserlebnis und bereitet die Besucher auf die emotionale Reise vor, die sie erwartet.
Die Dauerausstellung des Museums befindet sich im ersten Stock und trägt den Titel Geschichte, Erbe und Hoffnung. Diese selbstgeführte Audiotour führt die Besucher durch die Geschichte des Holocausts, beginnend mit den Ursprüngen des Antisemitismus und dem Leben vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung behandelt dann den Aufstieg Hitlers und der Nazis, antisemitische Gesetze und die Erfahrungen anderer Opfergruppen. Die Reise endet mit Abschnitten über Konzentrationslager und Tötungszentren und schließt mit Lektionen für heute, die auf aktuelle Genozide und Hassverbrechen weltweit hinweisen.
Eines der eindrucksvollsten Elemente der Dauerausstellung ist ein echter Güterwagen (#113 069-5) aus Gdynia, Polen, der zur Deportation von Opfern in Konzentrationslager verwendet wurde. Dieser Güterwagen steht auf originalen Schienen aus dem Treblinka-Tötungszentrum und dient als stilles Denkmal für die Verstorbenen. Das Museum beherbergt auch die Sammlung der produktiven Künstlerin und Holocaust-Überlebenden Toby Knobel Fluek, was den Ausstellungen eine tief persönliche Dimension verleiht.
Die zweiten und dritten Stockwerke des Museums beherbergen Wechselausstellungen, die neue Perspektiven auf den Holocaust und verwandte Themen bieten. Aktuelle Ausstellungen umfassen Dimensions in Testimony, ein innovatives, interaktives Erlebnis, das es den Besuchern ermöglicht, Fragen zu stellen und in Echtzeit Antworten von vorab aufgezeichneten Video-Interviews mit Holocaust-Überlebenden zu erhalten. Eine weitere bemerkenswerte Ausstellung ist Matezevot for Everyday Use, die Fotografien von während des Krieges zweckentfremdeten jüdischen Grabsteinen zeigt.
Das Florida Holocaust Museum engagiert sich stark in der Bildung und Gemeinschaftsarbeit. Programme wie Speak Up, Speak Now! bringen Schüler in Diskussionen über Menschenrechte ein und präsentieren Gastredner wie Holocaust-Überlebende und Aktivisten. Der Anne Frank Humanitarian Award, der 2001 ins Leben gerufen wurde, würdigt Highschool-Schüler für ihre humanitären Bemühungen. Das Museum bietet auch spezielle Schulungen für Polizeibeamte an, um sie über die Rolle der deutschen Polizei während des Holocausts aufzuklären.
Florida war eines der ersten Bundesstaaten, das Holocaust-Bildung in öffentlichen Schulen vorschrieb, teilweise dank der Fürsprache des Museums. Das Museum stellt Schulen kostenlose Bildungsmaterialien zur Verfügung, schickt Redner in Klassenzimmer und bietet geführte Touren für Schülergruppen an. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie startete das Museum ein virtuelles Bildungsprogramm, um seine Bildungsmission ununterbrochen fortzusetzen.
Die Freiwilligenprogramme des Museums begrüßen Menschen jeden Alters, von Schülern bis zu Rentnern, um zu seinen Bildungsbemühungen beizutragen. Ein einzigartiger Aspekt ist der Österreichische Holocaust-Gedenkdienst, bei dem junge Österreicher ihren Pflichtdienst im Museum leisten können, um dessen Mission der Holocaust-Erinnerung und -Bildung zu unterstützen.
Das Florida Holocaust Museum ist nicht nur ein Ort, um über die Vergangenheit zu lernen; es ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Aufruf zum Handeln für zukünftige Generationen. Seine Ausstellungen und Programme dienen als kraftvolle Erinnerung an die Bedeutung der Menschenrechte und die Gefahren von Hass und Intoleranz. Ein Besuch in diesem Museum ist ein tief bewegendes Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt und es zu einem unverzichtbaren Stopp für jeden macht, der St. Petersburg besucht.
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