Die Basilika Unserer Lieben Frau, auch bekannt als Onze-Lieve-Vrouwebasiliek, ist ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte und architektonischer Entwicklung im Herzen von Tongeren, Belgien. Diese prächtige Kirche, die größte im südlichsten Teil der Provinz Limburg, dient nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als kulturelles Erbe und erzählt eine reiche Geschichte, die über tausend Jahre zurückreicht.
Die Ursprünge der Basilika Unserer Lieben Frau sind eine Mischung aus Legende und historischen Fakten. Einige Quellen behaupten, dass die Kirche aus einer Kapelle hervorging, die im frühen vierten Jahrhundert von Sankt Maternus gegründet wurde. Archäologische Ausgrabungen haben jedoch noch ältere Wurzeln freigelegt, darunter Überreste von römischen Pfahlbauten aus dem ersten und zweiten Jahrhundert sowie ein römisches Badehaus aus dem dritten Jahrhundert. Das erste steinerne Bauwerk an diesem Ort war vermutlich eine römische Basilika mit einer Apsis aus dem vierten Jahrhundert, die möglicherweise als Gebetsraum zur Zeit von Sankt Servatius diente.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden an dieser Stelle sieben Kirchen gebaut und wieder aufgebaut, jede davon spiegelt die architektonischen Stile und turbulenten Ereignisse ihrer Zeit wider. Die heutige gotische Struktur begann 1240 Gestalt anzunehmen, nachdem ein verheerendes Feuer im Jahr 1179, ausgelöst durch einen Konflikt zwischen Fürstbischof Rudolf von Zähringen und Graf Gerard von Loon, die vorherige romanische Kirche zerstört hatte. Der Bau der gotischen Kirche dauerte fast 300 Jahre und wurde 1536 abgeschlossen, wobei der Turm 1541 und sein Turmhelm 1544 fertiggestellt wurden.
Die Basilika Unserer Lieben Frau ist eine dreischiffige kreuzförmige Basilika mit einem Chor, einem Querhaus und einem imposanten Westturm, der 55,55 Meter hoch ist. Der Turm, ein ikonisches Symbol der Basilika, hat viele Katastrophen, darunter Brände und Stürme, überstanden, die mehrere Neugestaltungen und Wiederaufbauten erforderlich machten. Trotz dieser Herausforderungen steht der Turm heute, wenn auch ohne den ursprünglich geplanten Turmhelm, und verleiht ihm ein einzigartig robustes und beeindruckendes Aussehen.
Die Außenfassade der Basilika ist mit drei Portalen geschmückt. Das Westportal im Turm ist relativ schlicht, während das spätgotische Nordportal reich mit Szenen wie der Auferweckung des Lazarus verziert ist. Das neugotische Südportal, das 1873-1874 erbaut wurde, spiegelt das Design des Nordportals wider, zeigt jedoch Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert von der Verherrlichung des Heiligen Maternus und dem Tod Marias.
Beim Betreten der Basilika Unserer Lieben Frau werden Besucher von einem dreischiffigen Langhaus mit sechs Jochen empfangen, flankiert von Seitenkapellen und einem Chor mit einer fünfeckigen Apsis. Der lange Chor wurde entworfen, um das Kapitel der Kanoniker und andere Geistliche aufzunehmen. Das Langhaus und das Querhaus sind durch Spitzbogenarkaden getrennt, die von Säulen getragen werden, von denen einige rund und aus Mergelsteinblöcken bestehen, während andere aufwändiger mit Blattkapitellen verziert sind.
Über den Arkaden verläuft ein Triforium mit Hartsteinsäulen entlang der Wände des Querhauses und der Chorjoche, was zur Pracht des Innenraums beiträgt. Der Innenraum verfügt auch über eine Reihe von Kreuzrippengewölben, wobei die Apsis des Chors ein strahlendes Gewölbe aufweist.
Die Basilika beherbergt eine Vielzahl künstlerischer Schätze. In den südlichen Seitenkapellen findet man ein Wandgemälde aus dem Jahr 1525, das entweder den Heiligen Hubertus oder den Heiligen Ägidius darstellt. Ein weiteres Säulengemälde aus dem 15. Jahrhundert zeigt möglicherweise den Heiligen Petrus. Im Chor befinden sich fünf große Gemälde der Lütticher Künstler Jean-Baptiste Juppin und Edmond Plumier, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Maternus, des angeblichen Gründers der Diözese Tongeren, darstellen.
Ein weiteres Highlight sind die Buntglasfenster, darunter vier Renaissance-Choirfenster, die die vier Kirchenlehrer (1548), Unsere Liebe Frau mit Sankt Servatius und Sankt Trudo (1548), Sankt Anna mit der Jungfrau und dem Kind (1548) und eine Kalvarienberg-Szene (1550) darstellen.
Angrenzend an die Basilika befindet sich das Teseum, ein Museum, das die archäologische Stätte unter der Kirche und eine Fülle kirchlicher Schätze präsentiert. Besucher können die Überreste der römischen Basilika und anderer historischer Strukturen erkunden sowie eine reiche Sammlung religiöser Artefakte, die ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Basilika und die Geschichte von Tongeren bieten.
Die Basilika Unserer Lieben Frau ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein lebendiges Denkmal, das weiterhin eine wichtige Rolle im spirituellen und kulturellen Leben von Tongeren spielt. Ihre Ernennung zur Basilika im Jahr 1931 durch Papst Pius XI. unterstreicht ihre Bedeutung als Wallfahrtsort und Gotteshaus. Heute steht die Basilika stolz als Teil der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Belfriede in Belgien und Frankreich, ein Zeugnis ihres dauerhaften Erbes und architektonischen Glanzes.
Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder spirituelle Pilger seid, die Basilika Unserer Lieben Frau in Tongeren bietet eine faszinierende Reise durch die Zeit, bei der jeder Stein und jedes Artefakt eine Geschichte von Glauben, Widerstandskraft und künstlerischer Leistung erzählt. Es ist ein Muss für alle, die durch ihre geschichtsträchtigen Hallen gehen, und wird sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
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