Im Herzen von Troisdorf in Nordrhein-Westfalen befindet sich die Kirche St. Hippolytus, die ein beeindruckendes Zeugnis der reichen kirchlichen Geschichte der Region darstellt. Diese römisch-katholische Pfarrkirche mit ihrer markanten Architektur und tiefen historischen Wurzeln ist ein Muss für jeden, der Troisdorf und seine Umgebung erkundet.
Troisdorf kann auf über tausend Jahre kirchliche Tradition zurückblicken, wobei die Kirche St. Hippolytus einen bedeutenden Teil dieses Erbes ausmacht. Erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Troisdorf im Jahr 1064, als Erzbischof Anno II. von Köln die Kirche und das dazugehörige Anwesen der neu gegründeten Abtei Siegburg übertrug. Die Wahl des St. Hippolytus als Schutzpatron ist im Rheinland selten und wird auf Verbindungen zum Ursulastift in Köln zurückgeführt, das im Mittelalter die Reliquien des Heiligen beherbergte.
Die ursprüngliche Kirche, wie ein Katasterplan von 1820 zeigt, stand neben dem Ort, an dem 1863-1864 eine neue neogotische, dreischiffige Struktur errichtet wurde. Die alte Kirche war in den 1770er Jahren baufällig geworden und wurde 1854 offiziell geschlossen. Für ein Jahrzehnt behalf sich die Troisdorfer Gemeinde mit provisorischen Lösungen, darunter die Umwandlung einer Scheune und später Gottesdienste in einem Privathaus, bis die neue Kirche Ende 1864 fertiggestellt und geweiht wurde.
Das rasche Bevölkerungswachstum von Troisdorf machte 1898 eine Erweiterung der Kirche notwendig. Bemerkenswerterweise blieb die Kirche St. Hippolytus von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs verschont. Allerdings führten in den frühen 1950er Jahren strukturelle Probleme zu Plänen für einen Neubau, der schließlich zwischen 1963 und 1964 realisiert wurde. Entworfen von Architekt Karl Band, behielt das neue Gebäude den Chor und den Turm der vorherigen Struktur bei, wobei letzterer teilweise neu aufgebaut und mit neuen Materialien verkleidet wurde. Der Raum für die Gemeinde wurde vollständig neu gestaltet und zeichnet sich durch ein markantes Satteldach aus.
Beim Betreten der Kirche St. Hippolytus werden Besucher vom ältesten Einrichtungsgegenstand der Kirche begrüßt: einem romanischen Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert, gefertigt aus Trachyt. Dieses antike Artefakt steht stolz unter der Orgelempore, die selbst von der beeindruckenden Fassade der Orgel gekrönt wird.
Das Innere der Kirche zeigt die künstlerischen Beiträge von Karl Matthäus Winter aus Limburg, der das Tabernakel, den Altar, das Kommuniongitter, die Sitzgelegenheiten im Chor, den Ambo und die Kerzenhalter schuf. Ein künstlerischer Schatz der Kirche ist die Troisdorfer Madonna, die in der linken Seitenapsis nahe dem Chor untergebracht ist. Trotz umfangreicher Restaurierungsarbeiten zwischen 1983 und 1988 bleibt der genaue Ursprung und das Datum dieser Madonna ein Rätsel.
An der südlichen Längsseite der Kirche finden Besucher ein Denkmal für die Opfer von Krieg und Tyrannei, das ein Relief mit dem Titel Der Tod des heiligen Joseph zeigt, geschaffen von Karl Menser aus Bonn im Jahr 1928. Ein weiteres bemerkenswertes Kunstwerk im Inneren der Kirche ist das große bronzene Kreuz, das 1967 von Helge Kühnapfel gefertigt wurde.
Die Fenster der Kirche, entworfen vom Kölner Glasmaler Hans Lünenborg im Jahr 1964, sind ein visuelles Fest. Diese Fenster sind nicht nur ästhetisch ansprechend mit ihren lebendigen Farben und komplizierten Designs, sondern auch reich an Symbolik. Sie zeigen Christus-Symbole wie das Licht des Heils, die Sonne der Gnade mit einem Dornenzweig, den Baum des Lebens und das Himmlische Jerusalem sowie Marien-Symbole wie den Elfenbeinturm, die Mystische Rose und die Muschel-Perle.
Die Orgel der Kirche, gebaut 1969 von der Firma Rieger Orgelbau aus Vorarlberg, ist ein Wunderwerk der musikalischen Technik. Sie verfügt über 36 Register, die sich auf drei Manuale und ein Pedal verteilen. Die detaillierte Disposition der Orgel umfasst Koppeln I/II, III/II, III/I, I/P, II/P und III/P sowie sechs mechanische Kombinationen. Die Orgel wurde von Michael Veltman von 1991 bis 2021 gespielt und trägt zur reichen musikalischen Tradition der Kirche bei.
Die Kirche St. Hippolytus ist mit vier Glocken ausgestattet, jede mit ihrem eigenen Namen und Ton. Die Glocken, gegossen von Albert Junker in Brilon im Jahr 1949, heißen Christus (Schlagton cis′+5), Hippolytus (e′+4) und Maria (fis′+7). Die Angelusglocke (a′-5), gegossen 1925 von der Otto-Firma aus Hemelingen bei Bremen, vervollständigt das harmonische Quartett.
In den letzten Jahren wurden die Umgebung der Kirche durch den Bau des Gemeindezentrums Hippolytushaus und des Familienzentrums Hippolytusgarten, beide zwischen 2018 und 2020 fertiggestellt, erweitert. Entworfen von Atelier Brückner aus Stuttgart, ergänzen diese modernen Einrichtungen die historische Kirche und bieten Räume für Gemeinschaftsaktivitäten und Familienangebote.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche St. Hippolytus mehr als nur ein Ort der Anbetung ist; sie ist ein Symbol für Troisdorfs reiche Geschichte und kulturelles Erbe. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche verspricht ein unvergessliches Erlebnis voller historischer Einblicke, künstlerischer Schönheit und spiritueller Reflexion.
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