In der malerischen Stadt Völkermarkt, eingebettet in die idyllische Landschaft Österreichs, erhebt sich die Pfarrkirche St. Ruprecht, ein Wahrzeichen historischer und architektonischer Pracht. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, umgeben von einem ruhigen Friedhof, gewährt Besuchern Einblicke in das reiche Geschichtengeflecht und die Kultur, die diese Region prägen. Mit Ursprüngen, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen, ist die Kirche nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Zeugnis des beständigen Erbes von Glauben und Gemeinschaft.
Die Wurzeln der Pfarrkirche St. Ruprecht reichen tief in die Vergangenheit, ihre Gründung wird Bischof Modestus um 760 n. Chr. zugeschrieben. Bis 1043 erlangte sie als Mutterkirche der drei Hemma-Kirchen im Trixnertal Bedeutung. Ihre historische Reise setzte sich fort, als sie 1148 Sitz eines Archidiakons wurde. 1231 gründete Erzbischof Eberhard II. hier ein Kollegiatstift, das später bis 1248 zur Stadtpfarrkirche St. Magdalena verlegt wurde. Trotz der turbulenten Zeiten, geprägt von türkischen und ungarischen Invasionen, die der Kirche etwas von ihrer Bedeutung nahmen, blieb sie ein wichtiger Teil der lokalen Gemeinschaft und wurde 1798 zur Vorstadtpfarre.
Die architektonische Reise der Pfarrkirche St. Ruprecht ist eine faszinierende Geschichte von Wandlung und Beständigkeit. Die romanische Struktur, die auf das 12. und 13. Jahrhundert zurückgeht, wurde mehrfach renoviert, insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert. Der Chor-Turm, ein markantes Merkmal der Kirche, bewahrt seine ursprüngliche romanische Gliederung bis zur Hälfte seiner Höhe, verziert mit einem Blendbogenfries. Darüber wurde 1857 die achteckige Struktur mit spitzem Helm, inspiriert von norditalienischen Designs, hinzugefügt.
Das Kirchenschiff ist ein harmonischer Stil-Mix, mit breiten Pilastern und einem neogotischen Blendbogenfries unter den Traufen. Die Westfassade ist ein visuelles Vergnügen, mit neogotischen Blend- und Rosettenfenstern. Besonders bemerkenswert ist das romanische Westportal, das eine römische Kassettenplattendecke aus einem Grab in seinem Tympanon integriert. Eine gotische Kapellenerweiterung auf der Südseite des Kirchenschiffs, komplett mit Strebepfeilern, stammt aus dem 14. Jahrhundert, während das profilierte, kielbogige Portal im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurde.
Beim Betreten der Kirche werden Besucher von einem einschiffigen Bauwerk empfangen, das durch kräftige, zurückgesetzte Pfeiler in vier Joche unterteilt ist. Ein fünftes Joch, als Altarbereich abgetrennt, ist mit einer Halbkuppel geschmückt. Das Tonnengewölbe mit Spitzkappen, das um 1800 entstanden ist, trägt zur Pracht des Innenraums bei. Die Orgelempore, von Martin Hohenberger 1886 gefertigt, thront majestätisch über einem breiten Segmentbogen im westlichen Joch.
Die südliche Kapelle, mit einem einzigen Joch und dreiseitiger Apsis, verfügt über ein Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert und Maßwerkfenster aus dem 19. Jahrhundert. Die Sakristei, im Erdgeschoss des romanischen Chor-Turms gelegen, weist ein Kreuzgewölbe mit vier Spitzkappen auf. Die Sakramentsnische an der Nordwand des Chor-Turms, die um 1470 entstand, ist von gemalten Krabben und mit Maßwerk verzierten Strebepfeilern und Säulen umrahmt, mit einer Darstellung des Vera-Icon im Tympanon.
Die Kirche beherbergt eine Vielzahl künstlerischer und historischer Schätze. Der Hochaltar, 1815/16 aus Teilen des Seitenaltars der ehemaligen Augustinerkirche zusammengesetzt, zeigt im Zentrum ein um 1510 gefertigtes Kruzifix. Der linke Marienaltar, um 1750 entstanden, präsentiert eine Statue der Jungfrau Maria, flankiert von St. Anna und St. Joachim. Der rechte Seitenaltar, mit einem Gemälde des hl. Antonius Abt aus dem 20. Jahrhundert in einem barocken Rahmen, bereichert die künstlerische Vielfalt der Kirche.
Alois Progars neugotischer Altarschrein in der Seitenkapelle, 1910 geschaffen, zeigt die Anbetung der Madonna durch den hl. Aloisius, mit einem Engel, der das Tuch Christi in der Predella hält. Die Kanzel, aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, ist mit Gemälden der vier Evangelisten auf den Brüstungstafeln verziert.
Beim Erkunden der Kirche begegnen Besucher mittelalterlichen Glasmalereien aus dem frühen 14. Jahrhundert, die die Heiligen Rupert und Nikolaus sowie eine Madonna mit Kind aus der Mitte des 15. Jahrhunderts darstellen. Diese Kunstwerke, zusammen mit einem Gemälde der hl. Dorothea mit einem Stifter aus der Zeit um 1440/1450, sind seit 1883 im Landesmuseum Klagenfurt untergebracht.
Die reiche Sammlung der Kirche umfasst auch eine Figur des Erzengels Michael mit einer Seelenwaage aus dem 17. Jahrhundert, neugotische Figuren eines sitzenden Christus als Weltenrichter und der Heiligen Rupert und Virgil, geschaffen von Alois Gapp im Jahr 1874. Das Ölgemälde des hl. Franziskus mit einem Kruzifix, aus dem 19. Jahrhundert, und die Kreuzweg-Gemälde von Josef von Führich, 1909 gefertigt, bereichern das künstlerische Erbe der Kirche weiter.
Angrenzend an die Kirche befindet sich der Karner, ein spätromanischer Rundbau mit einer einst hufeisenförmigen Apsis, die nun durch einen gotischen Chor mit Lanzettfenstern ersetzt wurde und die Michaelskapelle beherbergt. Erstmals 1339 dokumentiert, dient diese Kapelle heute als Soldatengedenkstätte und bietet eine eindrucksvolle Erinnerung an die Vergangenheit.
Die Pfarrkirche St. Ruprecht ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Geschichte, Kunst und Glauben. Ihre Mauern flüstern Geschichten vergangener Jahrhunderte und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und den beständigen Geist von Völkermarkt zu erleben. Ob ihr euch für Geschichte interessiert, Architektur liebt oder einfach einen Moment der Besinnung sucht, diese Kirche verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeiten.
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