Marien Wädenswil, vor Ort bekannt als St. Marien, ist eine beeindruckende neo-romanische Kirche im malerischen Städtchen Wädenswil in der Schweiz. Dieses faszinierende Bauwerk ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und Kultur, die sich in diesem charmanten Ort verwoben hat. Egal ob ihr Architektur-Liebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende seid, Marien Wädenswil wird euch begeistern.
Die Ursprünge von Marien Wädenswil reichen bis ins Mittelalter zurück, wobei die erste Erwähnung einer Kirche in Wädenswil aus dem Jahr 1265 stammt. Archäologische Ausgrabungen haben jedoch eine noch ältere karolingische Kapelle zutage gefördert, die später durch eine romanische und dann eine gotische Kirche ersetzt wurde. Der gotische Turm dieser früheren Kirche blieb bis zur Reformation 1637-1638 bestehen. Ursprünglich stand die Kirche unter dem Patronat der Herren von Wädenswil, wechselte jedoch mehrmals den Besitzer und kam schließlich 1549 unter die Kontrolle der Stadt Zürich.
Mit der Einführung der Reformation in Zürich 1523 waren die Bewohner von Wädenswil zunächst widerstandsfähig gegenüber dem neuen Glauben. Doch der Druck des Zürcher Rates führte schließlich dazu, dass die Reformation auch in Wädenswil Einzug hielt. Trotz dieser Veränderungen blieben die mittelalterlichen Altäre bis Mitte des 16. Jahrhunderts in der Kirche, als Zürich das Patronat übernahm.
Nach der Reformation war katholischer Gottesdienst in den Zürcher Gebieten verboten. Erst mit dem Toleranzedikt von 1807 durften Katholiken wieder Gottesdienste abhalten, zunächst jedoch nur in der Stadt Zürich. Die anschließenden Freiheiten der Helvetischen Republik und des Schweizer Bundesstaates führten dazu, dass Katholiken aus der Zentralschweiz und dem Osten sowie aus benachbarten katholischen Regionen sich in Wädenswil niederließen. Bis 1860 wuchs die katholische Gemeinde in Wädenswil auf 251 Mitglieder an, die hauptsächlich zur Pfarrei St. Verena in Wollerau gehörten.
Im Jahr 1881 wurde der erste katholische Gottesdienst seit der Reformation im alten Eidmattschulhaus von Wädenswil von Pater Bosshard aus Horgen abgehalten. Die katholische Gemeinde erwarb bald darauf ein Haus und Land in Eidmatt, wo sie eine provisorische Kapelle einrichteten. Die Missionsstation in Wädenswil wurde zunächst von den Mönchen des Klosters Einsiedeln betreut. Bis 1890 hatten die Katholiken von Wädenswil einen Kirchenbauverein gegründet und Land an der Etzelstraße für den Bau einer neuen Kirche erworben.
Der Bau der heutigen Marien Wädenswil begann 1894, wobei August Hardegger als Architekt ernannt wurde. Die Kirche, die 800 Sitzplätze bietet, wurde 1897 fertiggestellt und am 18. Juli desselben Jahres geweiht. Das angrenzende Pfarrhaus wurde 1898 gebaut, und die Kirche erhielt zwischen 1898 und 1901 ihre ersten künstlerischen Ausschmückungen.
Marien Wädenswil präsentiert sich als eine neo-romanische Basilika mit einer halbkreisförmigen Apsis und einer Arkade an der Außenseite. Die Fassade der Kirche ist mit kleinen Rundbogenfenstern geschmückt und mit Bollinger Sandstein verkleidet. Ein markantes Merkmal ist der Glockenturm, der mit einem spitzen Helm gekrönt ist und vier Glocken beherbergt, die von der Gießerei H. Rüetschi in Aarau gegossen wurden. Die Uhr am Turm, die 1903 installiert wurde, stammt von der Firma Johann Mannhardt in München.
Das Innere der Kirche hat sich im Laufe der Jahre verändert. Ursprünglich wies es neo-romanische Elemente auf, darunter einen Hochaltar von Johann Nepomuk Neumann und Deckenmalereien von Franz Vettiger. Eine große Renovierung in den Jahren 1972-1973 unter der Leitung des Architekten Josef Riklin ersetzte das ursprüngliche prächtige Interieur durch ein nüchterneres Design, das den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprach.
Trotz dieser Veränderungen bewahrt die Kirche mehrere bemerkenswerte Kunstwerke. Darunter befindet sich eine spätgotische Pietà im nördlichen Seitenschiff und ein bronzenes Kruzifix von Albert Schilling im Chor. Die Kreuzwegstationen, geschaffen von Susana Polac und 1995 installiert, gelten als bedeutendes Beispiel zeitgenössischer religiöser Kunst in der Region.
Die erste Orgel von Marien Wädenswil wurde 1906 von Carl Theodor Kuhn installiert. Diese wurde 1960 durch eine neue Orgel von Orgelbau Kuhn AG ersetzt, die 26 Register auf zwei Manualen und einem Pedal umfasst. Die Orgel wurde 1995 von Orgelbauer Norbert Stengele aus Horgen überarbeitet.
Neben der Hauptkirche betreut die katholische Pfarrei von Wädenswil zwei Kapellen: die St. Anna Kapelle in Wädenswiler Berg und die Bruder Klaus Kapelle in Au. Diese Kapellen, zusammen mit Marien Wädenswil, dienen der lokalen katholischen Gemeinschaft als spirituelle Zufluchtsorte.
Marien Wädenswil ist mehr als nur eine Kirche; sie ist ein Leuchtturm des Glaubens, der Geschichte und der Gemeinschaft im Herzen von Wädenswil. Ob ihr ihre reiche Vergangenheit erkundet, ihre architektonische Schönheit bewundert oder einfach einen Moment der Besinnung sucht, Marien Wädenswil bietet euch ein friedliches und bereicherndes Erlebnis.
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