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Wallfahrtsbasilika St. Georg

Wallfahrtsbasilika St. Georg Walldürn

Wallfahrtsbasilika St. Georg

Die Wallfahrtsbasilika St. Georg in Walldürn, oft einfach St. Georg Walldürn genannt, ist ein beeindruckendes Zeugnis von Glauben und Geschichte in der malerischen Stadt Walldürn, die im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg liegt. Diese Basilika, errichtet zwischen 1698 und 1728, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein spirituelles Zentrum, das aufgrund des berühmten Blutwunders von Walldürn Pilger aus aller Welt anzieht.

Die Geschichte von St. Georg Walldürn

Die Ursprünge von St. Georg Walldürn sind eng mit einem wundersamen Ereignis aus dem Jahr 1330 verbunden. Der Legende nach verschüttete ein Priester namens Heinrich Otto während einer Eucharistiefeier geweihten Wein, der daraufhin das Bild des gekreuzigten Christus auf dem Altartuch, dem sogenannten Korporale, formte. Dieses Ereignis begründete die Tradition der Wallfahrt und machte Walldürn zum größten eucharistischen Wallfahrtsort Deutschlands.

Im Laufe der Jahrhunderte gewann die Wallfahrt an Bedeutung, insbesondere nachdem Papst Eugen IV. das Wunder bestätigte und 1445 Ablässe gewährte. Die Kirche wurde mehrfach erweitert, um den Zustrom der Pilger zu bewältigen, mit bedeutenden Renovierungen im Jahr 1497 und einem vollständigen Neubau, der 1698 begann und zur prächtigen Barockkirche führte, die wir heute bewundern.

Architektonische Wunderwerke

Das Äußere der Basilika, aus rotem Sandstein gefertigt, vereint harmonisch gotische und barocke Stilelemente. Ihre Zwillings­türme, gekrönt von Laternen, rahmen den dreiseitigen Chor ein und schaffen eine beeindruckende Silhouette gegen den Himmel. Die Westfassade der Basilika beeindruckt mit einem von Johannes Weydt im Jahr 1723 gestalteten Portal, das mit dem Wappen des Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn und einer Darstellung des Erzengels Michael verziert ist.

Im Inneren der Basilika erwartet die Besucher ein Augenschmaus. Die vier Kreuzgewölbejoche des Kirchenschiffs sind mit illusionistischen Deckenmalereien von Giovanni Francesco Marchini geschmückt, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Familie und des Kirchenpatrons St. Georg zeigen. Die kunstvolle Stuckarbeit von Georg Hennicke, einschließlich der Kreuzwegstationen, trägt zur künstlerischen Pracht der Basilika bei.

Der Heilige Blutaltar

Im Zentrum der Basilika befindet sich der Blutaltar, der das verehrte Korporale beherbergt. Dieser Altar wurde erstmals 1497 erwähnt und 1626 von Zacharias Juncker dem Älteren gefertigt. Seine Alabasterreliefs und Kupfermalereien von Ulrich Büchler erzählen die Geschichte des Blutwunders. Das Korporale ist sicher in einem silbernen Schrein aus Augsburg von 1683 ausgestellt, sodass Pilger diese heilige Reliquie sicher verehren können.

Entdeckung der Schätze der Basilika

Besucher der St. Georg Walldürn können zahlreiche Kapellen und Altäre erkunden, die Heiligen wie St. Franziskus, St. Joseph und St. Anna gewidmet sind. Der Hauptaltar, entworfen von Christian Mayer, zeigt Statuen von St. Georg und St. Martin sowie ein zentrales Gemälde des Letzten Abendmahls, das als Werk von Marchini gilt und 1728 von Joseph Scheubel vollendet wurde.

Die Orgel der Basilika, ursprünglich 1723 von Christian Dauphin gebaut, war eine der größten in Süddeutschland. Obwohl das Original im 20. Jahrhundert ersetzt wurde, ehrt die aktuelle Orgel, gefertigt von Hans Theodor Vleugels im Jahr 1975, Dauphins Meisterwerk und erfüllt die Basilika weiterhin mit ihrem prachtvollen Klang.

Wallfahrt und spirituelle Bedeutung

St. Georg Walldürn bleibt ein bedeutendes Wallfahrtsziel, das jährlich rund 100.000 Pilger während der vierwöchigen Wallfahrtszeit ab dem Dreifaltigkeitssonntag anzieht. Besondere Wallfahrtstage werden für verschiedene Gruppen abgehalten, darunter Erstkommunikanten, Motorradfahrer und Jugendliche, was die Rolle der Basilika als spirituelle Zuflucht für vielfältige Gemeinschaften unterstreicht.

Die Tradition der Fußwallfahrten, von denen einige über 400 Jahre alt sind, ist weiterhin stark, wobei Pilger aus Orten wie Würzburg und Köln kommen, um Gelübde zu ehren, die während Zeiten der Pest und Not gemacht wurden.

Fazit

St. Georg Walldürn ist mehr als ein historisches Denkmal; es ist ein lebendiges Symbol für Glauben und Widerstandskraft. Die Mauern erzählen Geschichten von Wundern und Hingabe und bieten Besuchern eine tiefe Verbindung zur Vergangenheit sowie einen Ort der spirituellen Reflexion. Ob ihr wegen der architektonischen Schönheit oder der reichen Geschichte kommt, ein Besuch in St. Georg Walldürn wird sicherlich eine unvergessliche und erhebende Erfahrung sein.

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