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Glockengießerhaus

Glockengießerhaus Warburg

Glockengießerhaus

Im malerischen Städtchen Warburg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, steht das Glockengießerhaus als beeindruckendes Beispiel historischer Architektur und kulturellen Erbes. Dieses Fachwerkhaus in der Bernhardistraße 23 ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein Hort reicher Geschichte und faszinierender Geschichten, was es zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden Besucher von Warburg macht.

Das Architektonische Wunder

Das Glockengießerhaus, mit seiner prächtigen Fassade, ist ein typisches Beispiel für den Ackerbürgerhaus-Stil, der in Warburg und den umliegenden Regionen verbreitet ist. Erbaut um 1590, wie durch dendrochronologische Studien festgestellt wurde, verfügt das Haus über eine zweistöckige Halle mit einem separat konstruierten Lagerboden, der über die Straße hinausragt. Der Giebel weist drei weitere Vorsprünge auf, was dem Gebäude eine beeindruckende Erscheinung verleiht.

Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind in einer dreifach verstrebenen Pfosten- und Riegelbauweise errichtet, besonders auf der rechten Seite und an der Rückseite. Die Giebelseite bewahrt den Sturz und die Bogenbalken eines halbkreisförmigen Torbogens, der zwei Fächer breit ist. Dieser Torbogen, zusammen mit den kunstvoll geschnitzten Füllhölzern und Balustradenpaneelen, ist mit Renaissance-ähnlichen Pflanzenornamenten verziert und zeigt das handwerkliche Können der damaligen Zeit.

Eines der faszinierendsten Merkmale des Glockengießerhauses ist das stockwerkartige Fachwerk an der Straßenecke, das auf die Anwesenheit einer Stube hinweist. Die Fassade, mit ihrem Querbalkenfries, Oberlicht und rechteckiger Verkleidung, wurde während der Biedermeierzeit verändert und verleiht dem historischen Bauwerk einen Hauch von Eleganz aus dem 19. Jahrhundert.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Geschichte des Glockengießerhauses ist ebenso faszinierend wie seine Architektur. Der älteste Teil des Gebäudekomplexes ist das steinerne Hinterhaus an der Schwerte 4, das um 1400 datiert wird. Dieses massive Steingebäude mit seinen meterdicken Kalksteinwänden und Eckquadern ist durch zwei Durchgänge im Erd- und Lagergeschoss mit dem Vorderhaus verbunden.

Im späten 16. Jahrhundert wurde das Vorderhaus in seiner heutigen Form wieder aufgebaut, mit einer zweistöckigen Halle und einem steilen Giebeldach. Die ursprünglich zweigeschossige Halle erstreckte sich in L-Form, möglicherweise sogar T-Form, zur Schwerte hin und ließ Licht von der Gartenseite herein. Die Stube, an der Ecke Bernhardistraße und Schwerte gelegen, war der Wohn- und Schlafbereich und bot einen Blick auf beide Straßen. Das aufwendige Design der Füllhölzer und Balustradenpaneele unterstrich die Bedeutung dieses Raumes.

Interessanterweise soll der Name Glockengießerhaus von einem Glockenbild am Giebelspitz stammen. Obwohl umstritten ist, ob das Haus jemals eine Glockengießerei beherbergte, deutet ein 2014 bei Ausgrabungen entdeckter 300 Jahre alter Glockenklöppel auf eine Verbindung zur Glockenherstellung hin. Zudem weisen andere Häuser in der Warburger Altstadt, wie das Eisenhoithaus und das Kannegeterhaus, ebenfalls Symbole auf, die auf Metallhandwerke hinweisen.

Von der Vergangenheit zur Gegenwart

Das Glockengießerhaus hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Besitzer gesehen und bedeutende Veränderungen erfahren. Bis 1750 gehörte es Johann Heinrich Henken, der es an Seligmann Calmen verkaufte. Die Familie Calmen, prominent in Warburgs jüdischer Gemeinde, besaß das Haus über mehrere Generationen. 1804 erklärte Seligmann Calmen der Stadt, dass er das Haus 1750 erworben hatte. Es wird auch angenommen, dass die Familie eine Mikwe (rituelles Bad) in der nördlichen Ecke des Hauses errichtete, die 2011 entdeckt und auf die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert wurde.

Nach Seligmanns Tod ging das Haus an seinen Schwiegersohn Schaft Ostheim und dessen Frau über. Sie hinterließen das Haus und ein damit verbundenes Geschäft ihrem Neffen Jacob David Flechtheim, einem Kaufmann und Bankier aus Brakel. Flechtheim nahm bedeutende Renovierungen vor, darunter die Teilung der hohen Halle mit einer horizontalen Zwischendecke, das Schließen der Öffnungen zur Schwerte und zum Garten sowie die Hinzufügung einer neuen zweiläufigen Treppe, um den Zugang zum Obergeschoss zu verbessern. Die Lagerräume im zweiten Stock und der große Dachboden blieben intakt und sind nun über Luken von der Schwerte aus zugänglich.

Jacob Flechtheims Erbe setzte sich mit seinem Neffen Salomon (Sally) Flechtheim fort, der das Haus 1868 übernahm. Sallys Sohn, Walther Flechtheim, wurde ein bekannter Varietékünstler, musste jedoch während der NS-Zeit nach London emigrieren. Sein jüngerer Bruder, Julius Flechtheim, ein Anwalt, wurde im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, bevor er 1939 nach Rio de Janeiro emigrierte.

Restauration und Erhaltung

2011 erwarb Björn Ernst beide Gebäude mit dem Ziel, sie gemäß den Denkmalpflege-Standards zu restaurieren und das Vorderhaus in Wohnungen umzuwandeln. Während der Renovierungen wurden mehrere historische Artefakte entdeckt, darunter der erwähnte Glockenklöppel und eine 8,5 kg schwere Kanonenkugel, was die reiche Geschichte des Hauses weiter unterstreicht.

Heute steht das Glockengießerhaus als Zeugnis der reichen Geschichte und des architektonischen Erbes Warburgs. Seine sorgfältig erhaltene Fassade und die faszinierende Vergangenheit machen es zu einem Muss für jeden, der das kulturelle Geflecht dieser malerischen deutschen Stadt erkunden möchte. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur den Charme Warburgs erleben möchtet, das Glockengießerhaus verspricht eine unvergessliche Reise durch die Zeit.

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