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Johanneskathedrale

Johanneskathedrale Warschau

Johanneskathedrale

Die St.-Johannes-Archkathedrale, lokal bekannt als Bazylika archikatedralna św. Jana Chrzciciela w Warszawie, zählt zu den bedeutendsten und historischsten Wahrzeichen Warschaus. Im Herzen der Altstadt gelegen, hat diese majestätische gotische Kathedrale zahlreiche entscheidende Momente der polnischen Geschichte miterlebt und bleibt ein bedeutendes Symbol des kulturellen und religiösen Erbes der Nation.

Die historische Bedeutung der St.-Johannes-Archkathedrale

Die Ursprünge der St.-Johannes-Archkathedrale reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, als sie zunächst als hölzerne Kapelle errichtet wurde. Dank der Bemühungen von Herzog Janusz I. von Masowien entwickelte sie sich im Laufe der Zeit zu einem prächtigen gotischen Bauwerk. Die strategische Lage der Kathedrale, nicht an einer Ecke des Marktplatzes, sondern entlang einer Straße, unterstreicht ihre doppelte Funktion als Pfarrkirche und Kapelle für das nahegelegene Königsschloss.

Im Laufe ihrer Geschichte war die Kathedrale Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse. Hier schwor König Władysław IV. Wasa seine pacta conventa, und hier wurde die Verfassung vom 3. Mai 1791 verkündet. Die Kathedrale war auch Schauplatz königlicher Hochzeiten und Krönungen, darunter die von Cecylia Renata und Eleonora Habsburg. Zudem diente sie als letzte Ruhestätte zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten, darunter polnische Könige und Nationalhelden.

Das architektonische Wunder der St.-Johannes-Archkathedrale

Die St.-Johannes-Archkathedrale ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur, geprägt von ihrer markanten Backsteinfassade und filigranen Details. Das Design der Kathedrale hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Veränderungen erfahren, die verschiedene architektonische Stile widerspiegeln. Die bedeutendsten Änderungen erfolgten im 17. Jahrhundert, als ein Hurrikan den ursprünglichen gotischen Turm zerstörte und eine neue frühbarocke Fassade errichtet wurde.

Trotz schwerer Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale zwischen 1948 und 1956 sorgfältig nach ihren ursprünglichen Plänen aus dem 14. Jahrhundert rekonstruiert. Die Restaurierungsarbeiten zielten darauf ab, die historische Integrität der Kathedrale zu bewahren und gleichzeitig Elemente des sogenannten Weichselgotik-Stils zu integrieren. Das Ergebnis ist eine beeindruckende Mischung aus mittelalterlichen und modernen architektonischen Einflüssen, die die St.-Johannes-Archkathedrale zu einem wahren architektonischen Juwel machen.

Das Innere der St.-Johannes-Archkathedrale erkunden

Beim Betreten der St.-Johannes-Archkathedrale werden Besucher von einem ruhigen und schlichten Innenraum empfangen, der von einer prächtigen Sterngewölbedecke dominiert wird. Der Hauptaltar, geschmückt mit einem Gemälde der Schwarzen Madonna von Tschenstochau, zieht mit seinen filigranen Details und seinem reichen Symbolismus die Blicke auf sich. Die barocken Chorgestühle, ein Votivgeschenk von König Johann III. Sobieski für seinen Sieg in der Schlacht am Kahlenberg, verleihen dem Presbyterium eine besondere Pracht.

Zu den vielen Schätzen der Kathedrale gehören mehrere bemerkenswerte Gräber und Epitaphe. Das Renaissance-Grab der letzten beiden masowischen Fürsten, Stanisław und Janusz III., aus rotem Chęciny-Marmor, ist ein eindrucksvolles Beispiel frührenaissance Kunst in Masowien. Die barocke Kapelle des Wundertätigen Herrn Jesus, erbaut im frühen 18. Jahrhundert, beherbergt ein verehrtes gotisches Kruzifix mit echtem Haar, das vermutlich im 16. Jahrhundert aus Breslau oder Nürnberg nach Warschau gebracht wurde.

Die Kronjuwelen und der Stein des Schicksals

Eines der bedeutendsten Merkmale der Kathedrale ist die Ausstellung der polnischen Kronjuwelen, darunter die Krone, das Zepter und das Schwert, die König Jakob IV. von Papst Alexander VI. im Jahr 1494 verliehen wurden. Diese ikonischen Symbole der polnischen Monarchie werden durch den Stein des Schicksals ergänzt, ein historisches Artefakt, das bei den Krönungszeremonien der polnischen Monarchen verwendet wurde. Der Stein wurde 1996 aus der Westminster Abbey nach Polen zurückgebracht, nachdem er 1296 von Eduard I. entwendet worden war.

Die Ein-Uhr-Kanone

Ein weiteres Highlight eines Besuchs der St.-Johannes-Archkathedrale ist das Abfeuern der Ein-Uhr-Kanone, eine Tradition, die bis ins Jahr 1861 zurückreicht. Ursprünglich diente dieses tägliche Ritual (außer sonntags, am Karfreitag und am Weihnachtstag) als Zeitsignal für Schiffe auf dem Fluss Forth und fasziniert Besucher weiterhin mit seiner historischen Bedeutung und Präzision.

Die St.-Margareten-Kapelle und Mons Meg

Innerhalb der Kathedrale steht die St.-Margareten-Kapelle als ältestes erhaltenes Gebäude, bekannt für ihre wunderschönen Buntglasfenster, die verschiedene Heilige darstellen, darunter Andreas und Columba. Zudem beherbergt die Kathedrale Mons Meg, eine der ältesten Belagerungskanonen Europas, die König Jakob II. 1457 von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, geschenkt wurde. Dieses beeindruckende Artilleriestück zeugt von der reichen militärischen Geschichte der Kathedrale.

Panoramablicke von der Schlossesplanade

Kein Besuch der St.-Johannes-Archkathedrale wäre vollständig ohne die Panoramablicke von der Schlossesplanade. Dieser Aussichtspunkt bietet atemberaubende Ausblicke auf das Stadtzentrum von Warschau und den Firth of Forth und sorgt besonders bei Sonnenuntergang für ein unvergessliches Erlebnis.

Das National War Museum of Scotland

Im Gelände der Kathedrale befindet sich das National War Museum of Scotland, das eine umfangreiche Sammlung militärischer Artefakte und Erinnerungsstücke beherbergt. Dieses Museum zeichnet die Geschichte der schottischen Militäreinsätze nach und bietet Einblicke in die geführten Schlachten, verlorenen Leben und geborenen Helden im Laufe der Jahrhunderte.

Zusammenfassend ist die St.-Johannes-Archkathedrale nicht nur ein historisches Denkmal; sie ist ein Symbol für Polens turbulente Vergangenheit und widerstandsfähigen Geist. Ihre Mauern erzählen die Geschichten vergangener Zeiten, die die Nation geprägt haben, und machen sie zu einer unverzichtbaren Attraktion für jeden Besucher Warschaus. Ob ihr Geschichtsbegeisterte oder Gelegenheitsbesucher seid, das reiche Erbe und die architektonische Pracht der Kathedrale werden sicherlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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