Das Goethehaus, vor Ort als Goethes Wohnhaus bekannt, ist ein bedeutendes kulturelles und historisches Wahrzeichen im Herzen von Weimar, Thüringen, Deutschland. Diese stattliche Residenz, die sich am Frauenplan befindet, war das Zuhause des berühmten Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe, einer herausragenden Persönlichkeit der deutschen Literatur und einem führenden Vertreter der Sturm-und-Drang-Bewegung sowie der Weimarer Klassik.
Das Goethehaus wurde ursprünglich zwischen 1707 und 1709 von Georg Caspar Helmershausen, einem Kommissar und Kaufmann, erbaut. Es wurde Goethes Hauptwohnsitz, als er nach Weimar zog, obwohl er auch in anderen Häusern der Stadt lebte. Das Haus erlebte bedeutende historische Ereignisse und Veränderungen, besonders nachdem Goethe 1782 dort einzog.
1792 erwarb der Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Karl August, das Haus und überließ es Goethe als offiziellen Wohnsitz. Goethe, der seit 1782 einen Teil des Hauses gemietet hatte, zog nach seiner Rückkehr aus Italien 1788 endgültig ein. Unter Goethes Leitung wurde das Haus umfangreich renoviert, wobei italienische Architektureinflüsse mit lokalen Stilen verschmolzen.
Nach Goethes Tod im Jahr 1832 blieb das Haus im Besitz der Familie, bis sein letzter Enkel, Walther von Goethe, 1885 verstarb. Nach Walthers Tod wurde das Haus samt seiner umfangreichen Sammlungen dem Staat Weimar vermacht, was zur Gründung des Goethe-Nationalmuseums am 8. August 1885 führte.
Besucher, die das Goethehaus betreten, werden sofort in die späten 18. und frühen 19. Jahrhunderte zurückversetzt. Das Vorderhaus, das zum Frauenplan hin ausgerichtet ist, enthält einige der bekanntesten Räume und Goethes private Sammlungen. Das Hinterhaus, das zum Garten hin ausgerichtet ist, diente als Wohnquartier für Goethe und seine Frau Christiane Vulpius sowie als Bereich für Diensträume, Ställe und Kutschenschuppen.
Ein Highlight des Vorderhauses ist das Gelbe Zimmer, das sich über dem zentralen Eingang befindet. Dieser Raum, auch Gelber Saal genannt, war ein zentraler Versammlungsort und ist mit eleganten Möbeln und Dekorationen ausgestattet, die Goethes erlesenen Geschmack widerspiegeln. Angrenzend an das Gelbe Zimmer befinden sich das Juno-Zimmer und das Urbino-Zimmer, die jeweils ihren eigenen Charakter und Charme besitzen.
Im Hinterhaus befindet sich Goethes Arbeitszimmer, in dem er viele seiner berühmten Werke verfasste. Dieser Raum, zusammen mit seiner privaten Bibliothek, die über 5.000 Titel umfasst, bietet einen Einblick in den Geist des literarischen Genies. Das Arbeitszimmer ist mit dem Gartenzimmer verbunden, das direkt in den üppigen Garten führt, einen ruhigen Rückzugsort, an dem Goethe oft Inspiration suchte.
Der Garten des Goethehauses ist ein malerischer Raum, der die Liebe des Dichters zur Natur widerspiegelt. Umgeben von einer historischen Mauer, beherbergt der Garten zwei barocke Gartenhäuser und eine Vielzahl von Pflanzen und Blumen, die Goethe selbst pflegte. Der Garten ist ein Zeugnis für Goethes Glauben an das harmonische Zusammenleben von Kunst und Natur.
Beim Spaziergang durch den Garten können sich Besucher vorstellen, wie Goethe durch die Wege schlenderte, über sein nächstes literarisches Meisterwerk nachdachte oder einfach die Ruhe der natürlichen Umgebung genoss. Die Gartenhäuser dienen heute als Ausstellungsräume, in denen verschiedene Artefakte und Erinnerungsstücke aus Goethes Leben und Werk gezeigt werden.
Das Goethe-Nationalmuseum, das im Goethehaus untergebracht ist, ist ein Schatz an historischen Artefakten, persönlichen Gegenständen und literarischen Werken. Das Museum bietet einen umfassenden Einblick in Goethes Leben, seine Beiträge zur Literatur, Wissenschaft und Kunst sowie seinen nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Kultur.
Zu den Ausstellungen gehören Originalmanuskripte, Briefe und Erstausgaben von Goethes Werken sowie persönliche Gegenstände wie sein Schreibtisch, Federkiel und Brille. Das Museum zeigt auch eine umfangreiche Kunstsammlung, darunter Gemälde, Skulpturen und dekorative Kunst aus Goethes Zeit, die einen reichen Kontext für das Verständnis seiner Welt bieten.
1998 wurde das Goethehaus zusammen mit anderen klassischen Gebäuden in Weimar als Teil des Ensembles Klassisches Weimar zum UNESCO-Welterbe erklärt. Diese Anerkennung unterstreicht die kulturelle und historische Bedeutung des Goethehauses und seine Rolle bei der Gestaltung der intellektuellen und künstlerischen Landschaft der damaligen Zeit.
Die UNESCO-Auszeichnung betont die Wichtigkeit der Erhaltung des Goethehauses als Denkmal für die literarischen und kulturellen Errungenschaften von Johann Wolfgang von Goethe und die breitere Weimarer Klassik. Sie stellt sicher, dass zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, das Erbe eines der größten Schriftsteller Deutschlands zu erkunden und zu schätzen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Goethehaus nicht nur ein historisches Gebäude ist, sondern ein lebendiges Zeugnis für das Leben und Werk von Johann Wolfgang von Goethe. Seine Wände erzählen die Geschichten seines literarischen Genies, seiner wissenschaftlichen Forschungen und seiner tiefen Wertschätzung für Kunst und Natur. Ein Besuch im Goethehaus ist eine Reise durch die Zeit und bietet einen einzigartigen Einblick in die Welt einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Geschichte. Ob ihr Literaturbegeisterte, Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende seid, das Goethehaus in Weimar ist ein Muss, das inspiriert und fesselt.
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