Majestätisch thront die Wachenburg auf dem Gipfel des Wachenbergs und blickt auf die malerische Stadt Weinheim in Baden-Württemberg. Diese beeindruckende Burg im romanischen Stil wurde zwischen 1907 und 1928 vom Weinheimer Senioren-Convent (WSC), einer Studentenverbindung, errichtet. Zusammen mit den mittelalterlichen Ruinen der Windeck-Burg verleiht die Wachenburg Weinheim den liebevollen Beinamen "Zwei-Burgen-Stadt".
In einer Höhe von 330 Metern über dem Meeresspiegel liegt die Wachenburg auf dem westlichen Ausläufer des Wachenbergs, der selbst bis zu 400 Meter hoch ist. Eingebettet im malerischen Naturpark Neckartal-Odenwald bietet die Burg atemberaubende Ausblicke auf den Odenwald und die Oberrheinische Tiefebene. Besucher können die Burg entweder mit dem Auto erreichen oder eine landschaftlich reizvolle Wanderung unternehmen. Der Weg beginnt in Weinheim, führt durch die Ruinen der Windeck-Burg und steigt zur Wachenburg hinauf, um dann weiter in die grünen Hügel des Naturparks zu führen. Die Wanderung ist zwar mäßig anspruchsvoll, belohnt Abenteurer jedoch mit beeindruckenden Aussichten und einem Gefühl der historischen Verbundenheit.
Die Ursprünge der Wachenburg sind eng mit dem Gedenken an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges verknüpft. Ursprünglich gab es Bestrebungen, ein Denkmal für die gefallenen Mitglieder des WSC zu errichten. Diese Idee entwickelte sich zu einem Treffpunkt für die jährlichen Versammlungen des WSC. 1896 schienen die Ruinen der Windeck-Burg ein geeigneter Ort für diesen doppelten Zweck zu sein. Doch die Pläne wurden durchkreuzt, als der Großherzog von Baden die Ruinen an Graf von Berckheim verkaufte, der jegliche Neubauten untersagte.
Unbeirrt richtete der WSC seine Aufmerksamkeit auf den Wachenberg. 1903 entstanden Pläne für den Bau eines Aussichtsturms mit einer Schutzhütte. Durch Verhandlungen zwischen der Stadt Weinheim, dem WSC und der Gemeinde Leutershausen wurde ein 99-jähriger Pachtvertrag unterzeichnet. Dieser Vertrag verpflichtete den WSC zum Bau einer Burg und beinhaltete eine Option auf eine weitere 99-jährige Pacht.
1906 wurde ein Entwurf des Architekten Arthur Wienkoop aus 14 Einsendungen ausgewählt, was den Bau in Phasen ermöglichte. Wienkoop, zusammen mit Aute Bode und Emil Hartmann, die alle als Bürger von Weinheim geehrt wurden, spielten entscheidende Rollen bei der Entstehung der Burg. Der Bau begann Anfang 1907, und der Grundstein für die Ehrenhalle und das Festgelände wurde am 16. Mai 1907 gelegt. Der Bergfried wurde am 31. Mai 1908 eingeweiht, und bis Mai 1913 war das Hauptgebäude, der Palas, fertiggestellt. Der Fuchsenkeller im Palas blieb jedoch noch einige Zeit unvollendet.
Die Finanzierung des Baus der Wachenburg erfolgte ausschließlich durch Spenden. 1928 wurde die elektrische Beleuchtung installiert, obwohl der große Saal bis 1959 weiterhin mit Kerzen beleuchtet wurde. Die Straße zur Burg wurde zwischen 1929 und 1934 gebaut. Nach der erzwungenen Auflösung des WSC im Jahr 1938 ging das Eigentum an der Wachenburg auf die Stadt Weinheim über. 1950 wurde sie nach der Wiedergründung des WSC an diesen zurückgegeben. Die Stadt Weinheim zog sich 1956 aus dem Pachtvertrag mit Leutershausen zurück.
1949 fand auf der Wachenburg die Gründung des Bundes Europäischer Jugend statt, der heute als Junge Europäische Föderalisten bekannt ist und die europäische Integration als Hoffnungsschimmer der Nachkriegszeit sah. 1963 wurde die Ehrenhalle um Gedenktafeln für im Zweiten Weltkrieg gefallene Korpsstudenten erweitert, basierend auf Plänen von Wilhelm Gottsauner. Der WSC erwarb 1965 das Gelände der Wachenburg von Leutershausen.
Von 2009 bis 2013 wurde die Wachenburg umfangreich renoviert, wobei die Kosten über eine Million Euro betrugen. In dieser Zeit wurde die Burg 2010 auch an das Kanalnetz von Weinheim angeschlossen. Heute bleibt die Wachenburg ein lebendiger Veranstaltungsort für die jährlichen Treffen des WSC, die jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende stattfinden.
Die Wachenburg ist eine vollständig intakte Burganlage, die aus mehreren Gebäuden besteht:
Der Palas beherbergt verschiedene Veranstaltungsräume, darunter den großen Saal, das Refektorium, den Kapitelsaal und den Fuchsenkeller. Während der Palas in der Regel nur für Mitglieder des WSC zugänglich ist und für Veranstaltungen genutzt wird, ist er an bestimmten, auf der Website der Burg angekündigten Terminen für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Burghof, die Schänke und die Aussichtsplattform sind frei für alle Besucher zugänglich.
Auf dem Dach des Bergfrieds senden UKW-Antennen der Deutschen Telekom das Programm von ROCK FM auf der Frequenz 107,7 MHz mit einer Leistung von 100 Watt. Der Name der Burg ziert auch den Titel der Zeitschrift des WSC, "Die Wachenburg".
Abschließend lässt sich sagen, dass die Wachenburg mehr als nur ein historisches Denkmal ist; sie ist ein Zeugnis von Widerstandskraft, Erinnerung und dem anhaltenden Geist der Kameradschaft. Ihre Mauern erzählen Geschichten aus der Vergangenheit und laden Besucher ein, die reiche Geschichte zu erkunden, die dieses bemerkenswerte Bauwerk geprägt hat. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber oder einfach auf der Suche nach einem landschaftlich reizvollen Abenteuer seid, die Wachenburg verspricht ein unvergessliches Erlebnis.
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