Trapezitsa, ein alter Hügel in Veliko Tarnovo, Bulgarien, ist ein faszinierendes Relikt der mittelalterlichen Geschichte und erhebt sich stolz am rechten Ufer des Yantra-Flusses. Vor Ort als Трапезица bekannt, war dieser historische Ort einst das befestigte Herz der mittelalterlichen Stadt Tarnovgrad und bietet heute einen fesselnden Einblick in Bulgariens reiche Vergangenheit.
Der Name Trapezitsa hat interessante Ursprünge. Einige glauben, er stammt von dem Wort trapeza, was Tisch bedeutet, während andere argumentieren, dass er von trapez kommt, was sich auf die trapezförmige Form des Plateaus bezieht. Eine weitere Theorie besagt, dass der Name von den trapezites, freiwilligen Soldaten, die Bergpässe bewachten, abgeleitet ist.
Trapezitsa erstreckt sich über eine Fläche von 80 Dekar und ist eine natürliche Festung, die auf drei Seiten vom Yantra-Fluss umgeben ist. Die steilen Klippen des Hügels stützten einst hohe Mauern, Soldatenposten und Wachtürme. Die Festung hatte vier Eingänge, wobei das Haupttor auf der Südseite lag und durch eine Brücke über den Yantra-Fluss mit der Tsarevets-Festung verbunden war, nahe der Kirche der Heiligen Vierzig Märtyrer. Ein in den Fels gehauener Steinpfad führte zu diesem südlichen Tor, dessen Überreste noch heute sichtbar sind.
Während der byzantinischen Herrschaft wurde der Hügel von den trapezites, oder Passwächtern, bewohnt. Trapezitsa wurde zur zweiten Festung der inneren Stadt des mittelalterlichen Tarnovgrad, nordwestlich von Tsarevets. Die Festung war ein geschäftiger Knotenpunkt, mit zahlreichen Kirchen und Wohngebäuden für den Adel und hochrangige Geistliche. Archäologische Ausgrabungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts legten die Fundamente von 17 Kirchen frei, die reich an Fresken und bunten Mosaiken dekoriert waren, und Böden mit schönen Keramikfliesen zierten.
Die Kirchen von Trapezitsa waren architektonische Meisterwerke, mit Pilastern, Nischen, blinden Bögen und bunten Fliesen, die in komplizierten Mustern angeordnet waren. Die größte dieser Kirchen, bekannt als Kirche Nr. 8 oder die Kirche des Heiligen Ivan Rilski, spielte eine bedeutende Rolle in der bulgarischen Religionsgeschichte. Im Jahr 1195 überführte Zar Ivan Asen I. die Reliquien des Heiligen Ivan Rilski von Sofia nach Veliko Tarnovo und platzierte sie in dieser speziell erbauten Kirche. Die Reliquien blieben dort bis 1469, als sie ins Rila-Kloster verlegt wurden.
Das Interesse an den archäologischen Schätzen von Trapezitsa reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Trotz eines Ausgrabungsverbots durch die osmanischen Behörden im Jahr 1856 begann nach der Befreiung Bulgariens umfangreiche Forschung. Pioniere wie Marin Drinov, Vasil Beron und Karel Škorpil führten umfassende Studien durch, wobei Škorpil 1910 den ersten umfassenden Plan der architektonischen Überreste von Trapezitsa erstellte.
Im frühen 20. Jahrhundert entdeckte der französische Archäologe J. Seur die Fundamente von 14 weiteren Kirchen, zusätzlich zu den zuvor entdeckten drei. Obwohl Seurs Notizen spärlich waren, dokumentierten die Ingenieure P. Abadjiev und R. Mihaylov die Ruinen und lieferten wertvolle Einblicke in das Layout der Stätte. In den Jahren 1903-1904 beschrieb der beauftragte Künstler-Restaurator V. Dimov die Kirchen detailliert und erstellte grafische Dokumentationen der erhaltenen Fresken.
Von 2008 bis 2015 belebten neue Ausgrabungen und Restaurierungsbemühungen Trapezitsa neu. Der südliche Turm wurde rekonstruiert und mehrere Kirchen wurden restauriert, sodass Besucher die historische Pracht der Stätte schätzen können. Diese Bemühungen haben Trapezitsa in ein lebendiges Museum verwandelt, in dem die Echos der mittelalterlichen Vergangenheit Bulgariens durch die Ruinen widerhallen.
Trapezitsa ist von Legenden umwoben, eine davon erzählt von einer Münzstätte in der Nähe des südlichen Eingangs. Während der osmanischen Eroberung sollen alle Prägegeräte und Rohgold in einer geheimen unterirdischen Kammer versteckt worden sein, deren Eingang von einer Steinplatte bedeckt war. Solche Geschichten verleihen diesem ohnehin schon faszinierenden Ort eine geheimnisvolle und spannende Atmosphäre.
Ein Besuch in Trapezitsa bietet eine einzigartige Reise durch die mittelalterliche Geschichte Bulgariens. Während ihr die Ruinen erkundet, könnt ihr euch das geschäftige Leben vorstellen, das einst diesen befestigten Hügel erfüllte. Die Panoramablicke auf die umliegende Landschaft, kombiniert mit dem reichen historischen Kontext, machen Trapezitsa zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen.
Zusammengefasst ist Trapezitsa nicht nur ein historischer Ort, sondern ein Zeugnis von Bulgariens beständigem Erbe und kulturellem Reichtum. Seine alten Mauern und Ruinen erzählen Geschichten einer vergangenen Ära und laden Besucher ein, in die Zeit zurückzutreten und die Pracht des mittelalterlichen Tarnovgrad zu erleben. Ob ihr nun begeisterte Historiker oder neugierige Reisende seid, Trapezitsa verspricht ein unvergessliches Erlebnis im Herzen von Veliko Tarnovo.
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