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Burg Wetter

Burg Wetter Wetter (Ruhr)

Burg Wetter

Die Burg Wetter, gelegen nahe dem Harkortsee in der malerischen Stadt Wetter (Ruhr) in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein faszinierendes historisches Denkmal, das einen Einblick in die mittelalterliche Vergangenheit der Region bietet. Einst eine mächtige Festung, lädt sie heute als malerische Ruine Besucher ein, ihre geschichtsträchtigen Überreste und die umliegende Landschaft zu erkunden.

Die Geschichte der Burg Wetter

Die früheste Erwähnung von Wetter stammt aus dem Jahr 1214 in Dokumenten, die die edlen Herren Bruno und Friedrich de Wettere erwähnen. Die Burg selbst wurde zwischen 1250 und 1274 von den Grafen von der Mark erbaut, wahrscheinlich als strategischer Außenposten gegen die Burg Volmarstein des Erzbistums Köln. Die Bedeutung der Burg wuchs, als Graf Engelbert I. von der Mark sie 1274 seinem Sohn Graf Eberhard I. von der Mark als Hochzeitsgeschenk übergab.

Ab dem 14. Jahrhundert spielte die Burg Wetter eine zentrale Rolle in der Verwaltung des Wetterer Bezirks und später Volmarsteins. Im Jahr 1355 erhielten die Freiheit und das Dorf Wetter das Privileg der Selbstverwaltung, was den Beginn einer neuen Ära der kommunalen Autonomie und begrenzten lokalen Gerichtsbarkeit markierte.

Während der Soester Fehde (1444-1449) wurde die Burg Wetter von Kölner und böhmischen Truppen belagert, wobei der märkische Vogt Craft Stecken die Festung hielt. Ab dem 16. Jahrhundert verfiel die Burg zunehmend und wurde schließlich ungenutzt und baufällig.

Die Gründung des Kleve-Märkischen Bergamtes in Wetter gab der Stadt neues Leben, besonders nachdem Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom Stein 1784 Bergamtsdirektor wurde. Später, im Jahr 1818, wurden die leeren Hallen der Burg zur Heimat einer der ersten Maschinenbaufirmen des Ruhrgebiets, den Mechanischen Werkstätten Harkort & Co., gegründet von Friedrich Harkort und Heinrich Kamp mit Hilfe des englischen Technikers Edward Thomas. Diese Fabrik produzierte Dampfmaschinen und Gasbeleuchtungsgeräte, obwohl heute keine Spuren der Fabrik mehr vorhanden sind.

Erkundung der Burg Wetter

Heute können Besucher die Ruinen der Burg Wetter in aller Ruhe erkunden, die den ganzen Tag über frei zugänglich sind. Zu den Ruinen gehören Teile der Wohngebäude der Burg und der Bergfried, die jedoch nur von außen betrachtet werden können. Ein zweiter Turm dient jedoch als beliebter Aussichtspunkt und bietet atemberaubende Ausblicke über den Harkortsee und die Umgebung.

Ein Besuch der Burg Wetter lässt sich oft mit einem Spaziergang durch das angrenzende Fachwerkviertel Freiheit Wetter verbinden, ein historischer Bezirk mit charmanten Häusern und bedeutenden Gebäuden. Darunter befindet sich das ehemalige Wohnhaus von Friedrich Harkort, das heute als Stadtarchiv genutzt wird. Eine praktische Informationstafel am Parkplatz in der Nähe des Burgturms bietet einen Überblick über das Gebiet Freiheit Wetter und bereichert das Besuchererlebnis mit historischem Kontext.

Die Route der Industriekultur

Die Burg Wetter ist eine bemerkenswerte Station auf der Route der Industriekultur, einem touristischen Pfad, der bedeutende Orte der Industriegeschichte im Ruhrgebiet hervorhebt. Diese Einbindung unterstreicht die Rolle der Burg nicht nur in der mittelalterlichen Geschichte, sondern auch in der industriellen Entwicklung der Region.

Natürliche Schönheit und Panoramablicke

Die Lage der Burg auf einem Ausläufer des Ardeygebirges bietet atemberaubende Ausblicke und eine ruhige natürliche Umgebung. Die umliegende Landschaft, insbesondere die Ausblicke über den Harkortsee, ist ein Genuss für Naturliebhaber und Fotografen gleichermaßen. Die Kombination aus historischen Ruinen und natürlicher Schönheit macht die Burg Wetter zu einem perfekten Ziel für einen Tagesausflug.

Kulturelle Bedeutung

Über ihre historische und natürliche Anziehungskraft hinaus besitzt die Burg Wetter kulturelle Bedeutung als Symbol des mittelalterlichen Erbes der Region und ihres Übergangs in das Industriezeitalter. Die Geschichte der Burg ist eng mit der breiteren Erzählung der Entwicklung des Ruhrgebiets von einer feudalen Gesellschaft zu einer industriellen Hochburg verbunden.

Zusammenfassend ist die Burg Wetter mehr als nur eine Ansammlung alter Steine; sie ist ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Region. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem malerischen Ort zum Erkunden seid, die Burg Wetter bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis. Ihre Ruinen flüstern Geschichten von Rittern und Edelmännern, von industriellen Pionieren und kommunalem Fortschritt, was sie zu einem Muss in Nordrhein-Westfalen macht.

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