Eingebettet in die üppigen Weinberge von Würzburg erhebt sich das Käppele, die Kirche Mariä Heimsuchung, als ein Leuchtfeuer barocker Schönheit und spiritueller Zuflucht. Hoch oben auf dem Nikolausberg gelegen, ist diese Wallfahrtskirche nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Zeugnis jahrhundertelangen Glaubens und Widerstands. Ihre Zwillingstürme und die reich verzierte Fassade laden Besucher ein, ihre bewegte Geschichte und die friedvolle Atmosphäre zu erkunden.
Die Ursprünge des Käppele reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert, in die unruhigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Ein einfacher Bildstock, den ein lokaler Fischer 1640 errichtete, zeigte eine eindringliche Pietà, die die trauernde Mutter Maria mit dem Leichnam Jesu darstellt. Dieses bewegende Bildnis entfachte eine Wallfahrtstradition, die bis heute fortbesteht.
Bereits 1653 wurde eine kleine Holzkirche gebaut, um die wachsende Zahl der Pilger aufzunehmen. Diese Kapelle entwickelte sich im Laufe der Zeit weiter und wich schließlich dem prächtigen barocken Bauwerk, das wir heute bewundern. Der Fürstbischof von Würzburg gab den Bau in Auftrag, und der berühmte Architekt Balthasar Neumann entwarf die heutige Kirche zwischen 1748 und 1750, inspiriert von den geschwungenen Formen von Antonio Petrinis Stift Haug.
Die Geschichte des Käppele ist von wunderbarem Überleben geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Würzburg schwer bombardiert, doch das Käppele blieb weitgehend unversehrt. Am 16. März 1945 trafen Brandbomben die Kirche, doch schnelles Handeln verhinderte ein verheerendes Feuer. Später rettete eine stille Tat des Widerstands durch einen deutschen Soldaten, der vorgab, keine Munition zu haben, die Kirche vor der geplanten Zerstörung durch Artillerie. Solche Geschichten tragen nur zur Mystik des Käppele bei und machen es den Besuchern noch liebenswerter.
Das Käppele war lange Zeit ein Zentrum der Wallfahrt, besonders zur Schmerzensmutter. Ab 1749 übernahmen die Kapuzinermönche die Rolle der geistlichen Hüter und lebten in einem nahegelegenen Hospiz. Trotz der Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert, die viele religiöse Institutionen auflöste, blieb das Käppele ein lebendiges Zentrum des Glaubens. Die Kapuziner setzten ihren Dienst hier bis 2014 fort und hinterließen ein reiches Erbe der Hingabe und des Gemeindelebens.
Besucher, die das Käppele betreten, erwartet ein Fest für die Augen. Der Innenraum ist mit atemberaubenden Fresken des bayerischen Künstlers Matthäus Günther geschmückt, die Szenen wie die Kreuzabnahme und die mystische Frau der Apokalypse darstellen. Der Altar der ursprünglichen Kapelle, nun in die größere Kirche integriert, beherbergt noch immer die verehrte Pietà, ein Symbol des anhaltenden Glaubens und der Hoffnung.
Musikliebhaber werden die Orgel des Käppele schätzen, eine meisterhafte Verbindung von Geschichte und modernem Handwerk. Sie wurde 1991 in das ursprüngliche Orgelgehäuse aus den 1750er Jahren von Johann Christian Köhler eingebaut und verfügt über 31 Register und eine rein mechanische Traktur, die ein reiches Klangspektrum bietet. Die Glocken der Kirche, 1929 gegossen, tragen mit ihrem Klang zur Landschaft bei und erklingen über die Weinberge und Täler.
Ein Besuch im Käppele ist unvollständig, ohne die Kreuzwegstationen zu erleben. Diese monumentale Treppe, mit ihren 247 oder 265 Stufen (je nach Zählweise), wurde zwischen 1761 und 1799 erbaut. Kürzlich restauriert, ist sie die größte ihrer Art in Deutschland. Beim Aufstieg bietet jede Terrasse einen Moment der Besinnung im Schatten alter Platanen und endet mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Main.
Das Käppele ist mehr als nur eine Kirche; es ist ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und das künstlerische Erbe Würzburgs. Die harmonische Verbindung von Architektur, Kunst und Spiritualität macht es zu einem Muss für jeden, der Bayern erkundet. Ob ihr von Glauben, Geschichte oder der schieren Schönheit des barocken Designs angezogen werdet, das Käppele verspricht ein Erlebnis, das lange nach dem Abstieg seiner geschichtsträchtigen Stufen nachhallt.
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