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Sankt Suitbertus

Sankt Suitbertus Wuppertal

Sankt Suitbertus

Im Herzen des Wuppertaler Stadtteils Elberfeld, eingebettet in die lebendige Südstadt, erhebt sich die imposante und geschichtsträchtige St. Suitbertus Kirche. Dieses architektonische Juwel dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als Zeugnis der industriellen Vergangenheit der Region und der Widerstandskraft ihrer Gemeinschaft.

Die historische Bedeutung der St. Suitbertus Kirche

Die Ursprünge der St. Suitbertus Kirche reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, eine Zeit, die durch bedeutende industrielle Expansion in Elberfeld geprägt war. Der Zustrom katholischer Arbeiter, hauptsächlich aus Westfalen, erforderte den Bau neuer Kirchen, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Die bestehenden Kirchen, Marienkirche und Herz-Jesu-Kirche, reichten nicht aus, um die aufstrebende katholische Gemeinde im südlichen Teil von Elberfeld zu beherbergen. Daher wurde 1884 der St. Suitbertus Kirchenbauverein gegründet, um diesem Bedürfnis gerecht zu werden.

Der Verein hatte zunächst Schwierigkeiten, einen geeigneten und erschwinglichen Standort für die neue Kirche zu finden. Nach einem erfolglosen Versuch, ein prominentes Gartengrundstück hinter dem Johannisberger Gasthof zu erwerben, sicherten sie schließlich mehrere Grundstücke entlang der Kölner Straße. Der Bau der Kirche begann 1896 nach den Entwürfen des Barmer Baumeisters Gerhard August Fischer, der auch für mehrere andere Kirchen in Wuppertal und den Wiederaufbau von Schloss Burg verantwortlich war. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der Entwurf auch vom Kölner Architekten Theodor Roß beeinflusst worden sein könnte.

Die St. Suitbertus Kirche wurde am 11. Mai 1899 geweiht und dem heiligen Suitbert, dem Apostel des Bergischen Landes, gewidmet. Die Kirche wurde schnell als Südstadt-Dom bekannt, was ihre Bedeutung für die lokale Gemeinschaft widerspiegelt.

Das architektonische Wunder der St. Suitbertus Kirche

Die St. Suitbertus Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel historistischer Architektur, die sich an der spätromanischen Stilrichtung orientiert. Die Kirche ist geostet, was bedeutet, dass sie nach Osten ausgerichtet ist, eine traditionelle Ausrichtung für christliche Kirchen. Die Westfassade mit ihren Doppeltürmen erinnert an den Limburger Dom, während das Innere vom Bonner Münster inspiriert ist.

Die Kirche ist eine dreischiffige, sechsbögige Basilika mit einem einschiffigen Querhaus und einem kurzen Chor, der in einer hohen, halbkreisförmigen Apsis endet. Die Apsis ist von einer Kolonnade umgeben, über der eine kleine Galerie mit Spitzbogenarkaden verläuft. Das Äußere des Gebäudes besteht aus lokalen Materialien: Basaltlava für das Fundament, Tuffstein für die Wandflächen und rotem Sandstein für äußere Verzierungen und dekorative Details. Ursprünglich war das Innere verputzt und bemalt, mit Säulen und anderen architektonischen Elementen aus Sandstein.

Die Prüfungen und Triumphe der St. Suitbertus Kirche

Die St. Suitbertus Kirche hat ihre Prüfungen durchlebt, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs. Am 25. Juni 1943 wurde die Kirche bei einem Luftangriff auf Elberfeld fast vollständig zerstört, wobei nur die Außenmauern stehen blieben. Der Wiederaufbau begann kurz nach dem Krieg und bis 1954 war die Kirche wieder aufgebaut. Allerdings wurde der Innenputz entfernt, wodurch das rote Ziegelmauerwerk, das nun das Innere der Kirche prägt, freigelegt wurde. Ein kleiner Dachreiter, der einst über dem Kreuzungspunkt thronte, wurde nicht wieder aufgebaut.

1994 wurde die St. Suitbertus Kirche in die Denkmalliste von Wuppertal aufgenommen, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen zu sichern.

Die Glocken und die Orgel der St. Suitbertus Kirche

Der Glockenturm der Kirche hat eine bewegte Geschichte. Die ursprünglichen Glocken, gegossen von der Otto-Glockengießerei in Hemelingen/Bremen, wurden 1899 und 1905 installiert. Allerdings überlebte nur eine dieser Glocken die Beschlagnahmung während des Ersten Weltkriegs. Nach dem Krieg ersetzten drei neue Glocken der Gießerei Schilling die verlorenen, aber zwei dieser Glocken wurden ebenfalls während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen. Heute beherbergt der Turm zwei Glocken: die dis′-Glocke von Otto (1899) und die e′-Glocke von Schilling (1925). Kürzlich wurde eine dritte Glocke von der Herz-Jesu-Gemeinde in Elberfeld hinzugefügt, die das Klangbild der Kirche weiter bereichert.

Die erste Orgel der Kirche, gebaut von Romanus Seifert im Jahr 1901, wurde beim Luftangriff 1943 zerstört. Eine neue Orgel, gefertigt von den Gebrüdern Krell aus Duderstadt, wurde 1956 installiert und zeichnete sich durch ein Freipfeifenprospekt, elektropneumatische Kegelladen und eine Disposition im Geist der Orgelbewegung aus. Trotz einiger Kontroversen über ihren Zustand in den 1970er Jahren wurde diese Orgel 1978 durch ein Instrument der Firma Walcker ersetzt, das viele der Pfeifen des Vorgängers integrierte. Die aktuelle Orgel ist jedoch in schlechtem Zustand und soll ersetzt werden. Die Gemeinde sammelt aktiv Spenden für dieses Projekt durch halbjährliche Konzerte.

Die St. Suitbertus Kirche steht als Leuchtturm des Glaubens und der Widerstandskraft in Wuppertals Südstadt. Ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und der unerschütterliche Geist ihrer Gemeinschaft machen sie zu einem Muss für jeden, der diesen lebendigen Teil von Nordrhein-Westfalen erkundet.

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