Im Herzen von Zürich, eingebettet in die malerische und historische Spiegelgasse, befindet sich ein kulturelles Juwel, das einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt der Kunst und Literatur hinterlassen hat: das Cabaret Voltaire. Dieses Etablissement, das im Februar 1916 seine Türen öffnete, ist nicht nur ein Ort, sondern ein Symbol des künstlerischen Aufbegehrens und der Innovation. Für diejenigen, die eine Vorliebe für das Avantgarde haben, ist ein Besuch im Cabaret Voltaire wie ein Schritt in ein lebendiges Kapitel der Geschichte, in dem die Dada-Bewegung geboren wurde und aufblühte.
Die Entstehung des Cabaret Voltaire ist ebenso faszinierend wie sein Name, eine spielerische Gegenüberstellung der nächtlichen Anziehungskraft eines Kabaretts mit der intellektuellen Tiefe des Philosophen Voltaire. Die Geschichte beginnt mit Emmy Hennings und Hugo Ball, Mitgliedern einer Gruppe junger Künstler, die unter dem Banner des Cabaret Pantagruel von Café zu Café zogen. Ihre Reise führte sie zu einem kleinen, unscheinbaren Bistro namens Métairie hollandaise, wo sie in einem ungenutzten Raum Potenzial sahen. Mit Erlaubnis des Besitzers verwandelten sie diesen Raum, und am 5. Februar 1916 wurde das Cabaret Voltaire geboren.
Von Anfang an wurde das Cabaret Voltaire zu einem Magneten für Künstler aller Art. Der Maler Marcel Janco, der das alte Zürich erkundete, stieß zufällig auf das Kabarett und wurde von den Klängen der Musik, die von innen drangen, angezogen. Drinnen fand er Hennings singend und Ball am Klavier spielend vor. Diese zufällige Begegnung führte zu einer Zusammenarbeit mit anderen Künstlern wie dem Dichter Tristan Tzara und dem Maler Jean Arp, die alle zum wachsenden Ruhm des Kabaretts beitrugen.
Wegen finanzieller Einschränkungen konnten Hennings und Ball das Lokal nicht renovieren. Stattdessen wandten sie sich an ihre Freunde, die ihnen Kunstwerke liehen, um die Wände zu schmücken. So wurde das Innere des Kabaretts zu einer Galerie avantgardistischer Meisterwerke, mit Werken von Größen wie Modigliani, Picasso, Kandinsky, Klee, Jawlensky, Léger und Matisse. Diese eklektische Mischung aus futuristischer, kubistischer und expressionistischer Kunst schuf eine einzigartige und inspirierende Atmosphäre für die jungen Zürcher Künstler, die sich dort zu musikalischen und literarischen Aufführungen versammelten.
Die Bedeutung des Cabaret Voltaire geht über seine Rolle als kultureller Treffpunkt hinaus; es ist der Geburtsort der Dada-Bewegung. Laut Marcel Janco war Dada ein Konzept, das immer bei ihnen war und nur darauf wartete, kristallisiert zu werden. Das Wort Dada selbst wurde in einem Zürcher Café entdeckt, seine Einfachheit und Mehrdeutigkeit verkörperten den Geist der Bewegung. Am 8. Februar 1916 markierte Hugo Balls Lesung des Dada-Manifests den offiziellen Start der Bewegung, obwohl ihre ersten greifbaren Ausdrücke die Poèmes sans mots (Gedichte ohne Worte) waren, die am 23. Juni 1916 im Kabarett vorgetragen wurden, sowie die feurigen Auftritte von Richard Huelsenbeck.
Der historische Kontext des Ersten Weltkriegs spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Dada. Zürich, ein neutraler Zufluchtsort inmitten des Chaos, zog Flüchtlinge, Dissidenten, Intellektuelle und Künstler an, die Trost und Freiheit suchten. Das Cabaret Voltaire wurde zu einem Schmelztiegel der Ideen und einem Zufluchtsort für diejenigen, die den Status quo herausfordern und Kunst und Literatur neu definieren wollten.
Springen wir ins 21. Jahrhundert, und das Cabaret Voltaire hat dank der Hingabe von Dada-Enthusiasten eine Renaissance erlebt. Im Sommer 2004 wurde Philipp Meier zum Direktor ernannt, mit Adrian Notz als seinem Stellvertreter. Gemeinsam belebten sie das Kabarett neu, wobei Meier sich auf PostDADA und Notz auf DADAlogie konzentrierte. Seit 2012 ist Notz der alleinige Direktor und setzt das Erbe des Kabaretts fort.
Heute feiert das Cabaret Voltaire dadaistische Persönlichkeiten wie Alexandre Archipenko, Tatsuo Okada und Michel Bakounine. Im Jahr 2014 subventionierten seine Mitglieder die Instandhaltung von Bakounines Grab auf dem Bremgartenfriedhof in Bern, und 2016 installierten sie eine neue Gedenktafel, die vom Schweizer Künstler Daniel Garbade geschaffen wurde.
Ein Besuch im Cabaret Voltaire bietet einen einzigartigen Einblick in einen entscheidenden Moment der Kunstgeschichte. Der Ort, mit seiner eklektischen Dekoration und reichen Geschichte, beherbergt weiterhin Aufführungen, Ausstellungen und Veranstaltungen, die den Geist von Dada ehren. Wenn ihr durch seine Türen tretet, werdet ihr in eine Zeit zurückversetzt, in der Künstler es wagten, Konventionen zu trotzen und neue kreative Grenzen zu erkunden.
Ob ihr Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierig seid, das Cabaret Voltaire ist ein Muss in Zürich. Seine Wände hallen von den Stimmen der Vergangenheit wider, und seine lebendige Energie verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das das dauerhafte Erbe der Dada-Bewegung feiert.
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