Die Carrière Wellington in Arras, Frankreich, ist ein beeindruckender Ort, der einen besonderen Einblick in die Vergangenheit gewährt, wo die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg durch die kalkhaltigen Tunnel hallen. Im Zentrum der Region Pas-de-Calais gelegen, spielte dieses unterirdische Netzwerk eine entscheidende Rolle während des Großen Krieges und zieht mit seiner reichen Geschichte und bewegenden Erzählungen weiterhin Besucher in seinen Bann.
Die Anfänge der Carrière Wellington reichen bis ins Mittelalter zurück, als die Kalkvorkommen unter Arras umfassend abgebaut wurden, um die Gebäude der Stadt zu errichten. Doch erst im Ersten Weltkrieg rückten diese vergessenen Tunnel ins Rampenlicht. 1916, während der Krieg tobte, übernahm die britische Armee von den Franzosen und begann mit den Vorbereitungen für eine große Offensive gegen die deutschen Linien.
Die neuseeländische Tunneling Company erhielt den Auftrag, diese alten Steinbrüche in einen strategischen militärischen Vorteil zu verwandeln. Sie erweiterten die Tunnel, um ein ausgedehntes unterirdisches Netzwerk zu schaffen, das Tausende von Soldaten beherbergen konnte. Am 9. April 1917, genau um 5:30 Uhr, tauchten 24.000 Männer aus der Tiefe auf und starteten einen Überraschungsangriff, der den Beginn der Schlacht von Arras markierte. Dieses kühne Manöver verschaffte den Alliierten einen bedeutenden Vorteil, allerdings zu einem hohen Preis.
Besucher der Carrière Wellington können an geführten Touren teilnehmen, die in das Leben der Soldaten eintauchen, die einst in diesen Tunneln lebten. Beim Abstieg in die Tiefe fällt die Temperatur, und die Wände scheinen Geschichten von Mut und Kameradschaft zu flüstern. Die etwa einstündige Führung ist ein eindringliches Erlebnis, das die Geschichte lebendig werden lässt. Sie bietet Einblicke in den Alltag der Soldaten, ihre Lebensbedingungen und die sorgfältige Planung hinter der Schlacht von Arras.
Die Tunnel sind nach Städten aus den Heimatländern der Soldaten benannt, wie Wellington, Auckland und Nelson, was eine bewegende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schafft. Beim Durchschreiten der schwach beleuchteten Gänge sind Inschriften und Artefakte zu sehen, die von den Soldaten hinterlassen wurden und eine greifbare Verbindung zu denen bieten, die einst diese unterirdische Welt ihr Zuhause nannten.
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Obwohl die Carrière Wellington vor allem für ihre Rolle im Ersten Weltkrieg bekannt ist, diente sie auch während des Zweiten Weltkriegs als Zufluchtsort. Die Tunnel wurden wieder geöffnet, um den Menschen in Arras während der Luftangriffe Schutz zu bieten. Auch wenn die Spuren aus dieser Zeit weniger ausgeprägt sind, fügen sie der reichen Geschichte des Ortes eine weitere Ebene hinzu.
Das 2008 für die Öffentlichkeit zugängliche Carrière Wellington Museum bietet ein fesselndes und lehrreiches Erlebnis für Besucher aller Altersgruppen. Die Ausstellungen beleuchten den weiteren Kontext des Ersten Weltkriegs, mit einem Schwerpunkt auf der Schlacht von Arras und den bemerkenswerten Ingenieurleistungen der Tunnelbauer.
Ein Höhepunkt ist die Gedenkwand, die die Regimenter ehrt, die an der Schlacht teilnahmen. Zudem würdigt eine Porträtgalerie die neuseeländischen Tunnelbauer, deren Einsatz maßgeblich zum Erfolg der Operation beitrug. Ein eindrucksvolles Kunstwerk, The Earth Remembers, von der neuseeländischen Künstlerin Marian Fountain, gedenkt ebenfalls dieser mutigen Männer.
Jedes Jahr finden in der Carrière Wellington Gedenkfeiern zum Jahrestag der Schlacht von Arras statt. Diese Zeremonien, die am 9. April um 6:30 Uhr abgehalten werden, sind eine feierliche Erinnerung an die Opfer der Kämpfer. Während des hundertjährigen Jubiläums der Schlacht wurde der Ort zum Mittelpunkt einer Reihe von Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Arras und internationalen Partnern organisiert wurden.
Die Beliebtheit des Museums ist im Laufe der Jahre gewachsen und zieht Besucher aus aller Welt an, die ihre Ehrerbietung erweisen und mehr über diesen entscheidenden Moment der Geschichte erfahren möchten. Mit einer jährlichen Besucherzahl von 65.000 bis 75.000 bleibt die Carrière Wellington eine wichtige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Zusammenfassend ist die Carrière Wellington nicht nur eine historische Stätte; sie ist ein Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und des Einfallsreichtums derer, die eine der herausforderndsten Perioden der Geschichte überlebten. Ein Besuch hier ist eine Zeitreise, die eine tiefere Wertschätzung für den Mut und die Entschlossenheit der Soldaten bietet, die einst diese Tunnel durchquerten. Ob ihr Geschichtsinteressierte oder neugierige Reisende seid, die Carrière Wellington verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das euch mit einem tieferen Verständnis der Vergangenheit und ihrer bleibenden Auswirkungen auf unsere heutige Welt zurücklässt.
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