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Leopoldsprudel

Leopoldsprudel Bad Salzuflen

Leopoldsprudel

Im Herzen von Bad Salzuflen, eingebettet in die ruhige Umgebung des Kurparks, steht ein zeitloses Symbol des reichen Erbes und des anhaltenden Charmes der Stadt – der Leopoldsprudel. Diese historische Thermalquelle, gekrönt von einem eleganten Rundtempel, ist nicht nur ein Zeugnis der therapeutischen Tradition der Stadt, sondern auch ein Leuchtfeuer architektonischer Schönheit und historischer Bedeutung. Für Besucher, die eine Mischung aus Wellness, Geschichte und ästhetischem Genuss suchen, ist der Leopoldsprudel ein unverzichtbares Ziel.

Die Geburt eines Thermalwunders

Die Geschichte des Leopoldsprudels beginnt im frühen 20. Jahrhundert, einer Zeit bedeutender Fortschritte in der geologischen Erforschung. Der Standort wurde sorgfältig vom angesehenen preußischen Staatsgeologen Professor Dr. August Leppla ausgewählt. Die Bohrungen begannen Ende Oktober 1905 und am 2. März 1906 wurde die erste tiefe Bohrung abgeschlossen, die eine kraftvolle kohlensäurehaltige Thermalquelle freilegte. Diese Entdeckung war für Bad Salzuflen revolutionär und festigte den Status der Stadt als führendes Thermalbad.

Der anfängliche Wasserausfluss aus der Bohrung war so reichlich, dass er eine kleine ökologische Störung verursachte, da der hohe Salzgehalt zum Fischsterben in den nahegelegenen Flüssen Bega und Werre führte. Dennoch überwogen die therapeutischen Potenziale des Thermalwassers diese anfänglichen Herausforderungen bei weitem. Der artesische Zufluss aus der unteren Muschelkalkschicht, der 70 Kubikmeter pro Stunde lieferte, war ein Wendepunkt und verdoppelte den Salzgehalt im Vergleich zu den zuvor genutzten Paulinen- und Sophienquellen.

Eine königliche Anerkennung

Die Bedeutung des Leopoldsprudels wurde weiter unterstrichen durch den Besuch von Prinz Leopold IV. und seiner Familie am 8. September 1906. Ihr Besuch löste eine Reihe wichtiger Entscheidungen aus, die die Nutzbarkeit und Entwicklung des Thermalbades verbesserten. Die Anerkennung des Prinzen war ein entscheidender Moment, der in der offiziellen Einweihung der Thermalquelle am 24. Juli 1907 gipfelte. Die Zeremonie, an der der Prinz, seine Frau und ihre Kinder teilnahmen, war ein großes Ereignis mit einem Kurorchester, einem festlichen Abendessen und einem spektakulären Feuerwerk.

Architektonische Eleganz

Im Sommer 1910 wurde die Quelle mit einem Rundtempel geschmückt, der vom Bielefelder Architekten Bernhard Kramer entworfen wurde. Inspiriert von griechischen und römischen Architekturstilen sowie barocken Palastpavillons wie dem Antikentempel in Sanssouci und dem Liebestempel in Versailles, verkörpert Kramers Design klassische Eleganz. Der Tempel verfügt über acht kannelierte Säulen aus Stahlbeton, die eine kupferverkleidete Kuppel auf einem gestuften Sockel tragen. Dieses architektonische Meisterwerk schützt nicht nur die Quelle, sondern dient auch als visueller Genuss für die Besucher.

Geologisches und hydrogeologisches Wunder

Der Leopoldsprudel ist, wie andere Quellen in Bad Salzuflen, Teil eines komplexen geologischen Systems, das mit tektonischen Störungen im Salzetal verbunden ist. Die Region, geologisch Teil des tektonisch gestörten Randes des Westfälisch-Lippischen Keuperhochlandes, ermöglicht es, dass tiefes Grundwasser entlang dieser Störungen an die Oberfläche gelangt. Das Thermalwasser, reich an Kohlendioxid aus urzeitlichem Magma, löst salzhaltige Gesteine aus den Zechstein-, Röt- und mittleren Muschelkalkschichten und bringt eine einzigartige Mineralzusammensetzung an die Oberfläche.

Der therapeutische Schatz

Das Wasser des Leopoldsprudels wird als Sole klassifiziert, da es mindestens 14 Gramm gelöste Stoffe pro Liter enthält. Wenn diese Sole oder thermale Sole mit einer Temperatur über 20°C an die Oberfläche gelangt, wird sie besonders wegen ihrer therapeutischen Eigenschaften geschätzt. Der Leopoldsprudel produziert beeindruckende 1.500 bis 2.000 Liter Sole pro Stunde aus einer Tiefe von 534 Metern. Dieses kohlensäurehaltige Thermalwasser, mit einer Austrittstemperatur von 21,7°C, weist einen Mineralgehalt von 7,1 Prozent und einen Kohlendioxidgehalt von 1.298 Milligramm pro Kilogramm auf.

Mineralreichtum

Die mineralische Zusammensetzung des Leopoldsprudels, wie sie 1925 und 1955 analysiert wurde, zeigt ein reiches Spektrum an gelösten Mineralien, die zu seiner therapeutischen Wirksamkeit beitragen. Diese Mineralien machen das Wasser besonders nützlich für verschiedene medizinische Behandlungen, insbesondere in der Balneotherapie, wo die Sole für therapeutische Bäder verwendet wird.

Ein Rückzugsort für Wellness

Heute bleibt der Leopoldsprudel ein wichtiger Bestandteil des Kur- und Wellnessangebots von Bad Salzuflen. Die therapeutische Sole wird in einer Vielzahl von medizinischen Bädern verwendet und bietet unzähligen Besuchern, die die heilenden Kräfte dieses Naturwunders suchen, Linderung und Erholung. Der Rundtempel, mit seiner klassischen Schönheit, steht als ruhiger Rückzugsort, an dem Besucher in die friedliche Atmosphäre und reiche Geschichte des Ortes eintauchen können.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Leopoldsprudel mehr als nur eine Thermalquelle ist; er ist ein historisches Wahrzeichen, ein architektonisches Juwel und eine Quelle des Wohlbefindens, die die Zeit überdauert hat. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturinteressierte oder auf der Suche nach den therapeutischen Vorteilen mineralreicher Wasser seid, ein Besuch des Leopoldsprudels in Bad Salzuflen verspricht ein unvergessliches und bereicherndes Erlebnis.

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