Hoch oben auf dem 180 Meter hohen Sparrenberg im Teutoburger Wald thront die Sparrenburg, eine beeindruckende Festung, die über die Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen wacht. Diese wunderschön restaurierte Burg, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, ist ein Zeugnis mittelalterlicher Architektur und von großer historischer Bedeutung. Egal, ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, die Sparrenburg verspricht eine Reise durch die Zeit, bietet atemberaubende Ausblicke und einen Einblick in die Vergangenheit.
Die Sparrenburg wurde vor 1250 von den Grafen von Ravensberg erbaut und diente zunächst als Schutzfestung für den Bielefelder Pass durch den Teutoburger Wald. Sie war auch der Herrschaftssitz der Grafen und ein Schutzschild für die junge Stadt Bielefeld, die um 1214 gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1256, was ihre lange Präsenz in der Region belegt.
Im Jahr 1346 ging die Burg durch Heirat in den Besitz von Graf Gerhard I. von Jülich-Berg über, nachdem die Linie Calvelage-Ravensberg ausgestorben war. Obwohl die Burg ihre Bedeutung als Herrschaftssitz verlor, blieb sie ein bedeutendes Wahrzeichen. Kaiser Karl IV. übernachtete am 18. November 1377 auf der Burg. Die Burg wechselte mehrmals den Besitzer, bis sie 1511 in den Besitz von Herzog Johann von Jülich-Kleve-Berg gelangte.
Mit dem Aufkommen von Schießpulver und Feuerwaffen wurde die Sparrenburg erheblich umgebaut, um Artillerie standzuhalten und zu nutzen. Um 1530 wurde ein Batterieturm westlich der Hauptburg errichtet, der durch eine steinerne Bogenbrücke mit der Hauptburg verbunden war und die Nutzung von Kanonen zur Verteidigung ermöglichte. Dies markierte den Beginn ihrer Umwandlung in eine moderne Festung.
Ab 1535 wurde die Burg unter der Leitung von Johann III. von Jülich-Kleve-Berg systematisch zu einer bastionierten Festung ausgebaut. Dazu gehörte der Bau der Kiekstatt-Bastion im Norden und der Schuster- und Marienbastionen auf der Südostseite. Diese Bastionen wurden durch Kurtinen verbunden, und ein neues befestigtes Torhaus wurde 30 Meter vor dem alten Burgtor errichtet. Die Innenräume zwischen der Burg und den neuen Befestigungen wurden in Kasematten und unterirdische Gänge umgewandelt, die fast bis zur Oberkante der Kurtinen mit Erde gefüllt waren.
1556 wurde der italienische Festungsarchitekt Alessandro Pasqualini hinzugezogen, um eine strukturelle Schwäche an der Westseite zu beheben. Er entwarf die Serpentin-Bastion, die den bestehenden Batterieturm in ihre Flanke integrierte. Der Name Serpentin bezieht sich auf leichte Artilleriegeschütze, die im 15. und 16. Jahrhundert verwendet wurden.
Diese umfangreichen Befestigungen machten die Sparrenburg zur größten Festung in Westfalen und zu einer der am besten erhaltenen Festungen der Renaissance in Norddeutschland.
Die Burg sah sich im Laufe der Jahrhunderte zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Nach dem Tod von Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg im Jahr 1609 wurde die Burg zum Mittelpunkt des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits. Ein Erdbeben im Jahr 1612 verursachte erhebliche Schäden, und während des Dreißigjährigen Krieges wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und wurde von spanischen, schwedischen und hessischen Truppen belagert. Der Westfälische Frieden von 1648 bestätigte ihren Besitz für Brandenburg-Preußen. Die Burg diente als Zweitresidenz für Friedrich Wilhelm von Brandenburg, den Großen Kurfürsten, der häufig zu Besuch war und zwei Kinder dort zur Welt brachte.
Ende des 17. Jahrhunderts verlor die Sparrenburg an militärischer Bedeutung und wurde teilweise als Gefängnis genutzt, was zu ihrem Verfall führte. Viele ihrer Außenmauern und Gebäude wurden abgetragen, und die Steine wurden für andere Bauwerke, einschließlich der in den 1770er Jahren errichteten 55. Kaserne, wiederverwendet.
Die Romantik des 19. Jahrhunderts führte zu einem erneuten Interesse an der Sparrenburg. 1842/43 wurde in Bielefeld ein Komitee zur Restaurierung des Burgturms gegründet, was zum Bau eines neuen runden Aussichtsturms auf dem alten Bergfried führte. 1879 erwarb die Stadt Bielefeld die Burg vom preußischen Staat für 8.934,90 Mark, einen Bruchteil ihres geschätzten Wertes. Der Architekt Eberhard Hillebrand entwarf das neue Schlossgebäude, das 1888 fertiggestellt wurde und einen neogotischen Stil mit einem Bankettsaal, einem Restaurant und Museumsräumen aufwies. Im Jahr 1900 wurde im Innenhof ein Denkmal des Großen Kurfürsten von Fritz Schaper errichtet, das von Kaiser Wilhelm II. besucht wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs diente die Sparrenburg als Flakstellung und erlitt schwere Schäden durch einen Luftangriff auf Bielefeld am 30. September 1944. Die Restaurierungsarbeiten begannen 1948 und dauerten bis 1987. Von 1955 bis 1982 beherbergte die Burg das Deutsche Spielkartenmuseum. Jüngste archäologische Arbeiten haben historische Merkmale freigelegt, darunter einen Verteidigungsboden aus dem 16. Jahrhundert und eine bisher unbekannte Gewölbekammer.
Heute ist die Sparrenburg das ganze Jahr über für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei, aber für das Besteigen des Turms und geführte Touren durch die unterirdischen Gänge wird eine kleine Gebühr erhoben. Jedes Jahr am letzten Juliwochenende findet das Sparrenburgfest statt, bei dem Darsteller, Händler und Künstler einen lebendigen Einblick in die Vergangenheit bieten.
Ob ihr die geschichtsträchtigen Mauern erkundet, die Panoramaaussichten genießt oder in die unterirdischen Geheimnisse eintaucht, die Sparrenburg ist ein Muss für jeden Besucher und erweckt die Geschichte im Herzen von Bielefeld zum Leben.
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