Im malerischen Bolzano in der Region Südtirol in Italien befindet sich das Museion, ein Leuchtturm der modernen und zeitgenössischen Kunst. Dieses avantgardistische Museum, dessen Name aus dem Griechischen mouséion stammt und Tempel der Musen bedeutet, bietet den Besuchern ein eindrucksvolles Erlebnis in die Welt der Kunst nach den 1950er Jahren. Gegründet 1985 von einer privaten Vereinigung mit Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen, hat sich das Museion zu einer bedeutenden kulturellen Institution entwickelt, die eine Brücke zwischen italienischen und deutschen künstlerischen Ausdrucksformen schlägt.
Seit seinen bescheidenen Anfängen im Jahr 1985 hat das Museion erhebliche Veränderungen durchlaufen. Ursprünglich in der Via Sernesi unter der Leitung von Pier Luigi Siena und dem Vorsitz von Karl Nicolussi-Leck untergebracht, konzentrierte sich das Museum zunächst auf die Förderung und Dokumentation der bildenden Künste in der historischen Region Tirol. Anfang der 1990er Jahre nahm das Museion eine breitere, interdisziplinäre Herangehensweise an die Kunst an, was sein Engagement für den zeitgenössischen künstlerischen Dialog widerspiegelt. 1991 nahm das Museum seinen heutigen Namen Museion an, was seine erweiterte Mission symbolisiert.
Unter der Leitung von Alois Lageder im Jahr 2000 wurde das Museion offiziell zum Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst. Andreas Hapkemeyer, der das Museum in dieser Zeit leitete, betonte das Thema Sprache in der Kunst, ein passender Schwerpunkt angesichts des mehrsprachigen Erbes der Region. Nachfolgende Direktoren, darunter Corinne Diserens und Letizia Ragaglia, hoben das Profil des Museion weiter an, indem sie Ausstellungen mit renommierten Künstlern wie Monica Bonvicini, Isa Genzken und Carl Andre kuratierten. Seit Juni 2020 steht Bart van der Heide an der Spitze und lenkt das Museion in neue künstlerische Horizonte.
Das derzeitige Zuhause des Museion, eingeweiht am 24. Mai 2008, ist ein Zeugnis moderner architektonischer Ingenieurskunst. Entworfen von der Berliner Firma KSV Krüger Schuberth Vandreike, schaffen die kubische Form und die Glasfassaden des Gebäudes einen auffälligen visuellen Dialog zwischen dem historischen Zentrum von Bozen und seinen neueren Vierteln. Dieses architektonische Meisterwerk dient nicht nur als Ausstellungsraum, sondern auch als lebendiges Kulturzentrum.
Im Inneren fördert das Design des Museion eine nahtlose Interaktion zwischen verschiedenen Funktionsbereichen. Der Ausstellungsraum, der Bildungsraum, der Konferenzsaal, das Café, der Buchladen und die Bibliothek sind alle miteinander verbunden und fördern ein flüssiges und dynamisches Besuchererlebnis. Die Transparenz und Offenheit des Gebäudes werden durch den Einsatz von Glas weiter verstärkt, das natürliches Licht in das Innere lässt und atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bietet.
Eine der einzigartigen Eigenschaften des Gebäudes sind seine zwei Brücken, die den Talvera-Fluss überspannen und Fußgänger- und Fahrradverkehr trennen. Diese Brücken symbolisieren die Rolle des Museion als Verbinder von Gemeinschaften und Kulturen. Zusätzlich dient die Passage im Erdgeschoss, entworfen vom Südtiroler Designer Martino Gamper, als vielseitiger Raum für Festivals und Veranstaltungen, der jederzeit der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Das Museion besitzt eine beeindruckende Sammlung von etwa 4.500 Kunstwerken, deren Erwerb von der Autonomen Provinz Bozen unterstützt wird. Die Bestände des Museums umfassen etwa 100 Stücke, die vom Sammler Enea Righi gespendet wurden, und etwa 2.000 Werke, die vom Archivio di Nuova Scrittura, kuratiert vom Unternehmer Paolo Della Grazia, als langfristige Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.
Die Besucher können die vielfältige Sammlung des Museion in seinen drei Ausstellungsorten erkunden. Das Hauptgebäude beherbergt temporäre Ausstellungen, thematische Präsentationen und experimentelle Projekte, die sich über vier Etagen erstrecken. Die ikonischen Glasfassaden des Museums dienen auch als Leinwände für Video-, Foto- und Animationsprojektionen und verwandeln das Gebäude nach Einbruch der Dunkelheit in eine dynamische Kunstinstallation.
Nur einen Steinwurf vom Hauptgebäude entfernt bietet das Casa Atelier eine Residenz für Künstler und fördert Kreativität und Zusammenarbeit. Währenddessen bringt das Piccolo Museion - Cubo Garutti im Don Bosco Viertel zeitgenössische Kunst in den öffentlichen Raum. Dieses Miniaturmuseum, das 2000 vom Künstler Alberto Garutti geschaffen wurde, zeigt Werke aus der Sammlung des Museion und ortsspezifische Projekte, die alle drei Monate wechseln.
Das Museion ist bestrebt, zeitgenössische Kunst für alle zugänglich zu machen. Seine Bildungsabteilung, die seit den 1990er Jahren aktiv ist, bietet eine Vielzahl von Programmen, die darauf abzielen, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Von Führungen und Workshops bis hin zu maßgeschneiderten Aktivitäten für Jugendliche, Familien und Schulen bemüht sich das Museion, einen bedeutungsvollen Dialog zwischen Kunst und Gemeinschaft zu fördern.
Die Bibliothek des Museums, die der Öffentlichkeit zugänglich ist, spezialisiert sich auf moderne und zeitgenössische Kunst. Sie beherbergt eine wachsende Sammlung von rund 21.000 Bänden, darunter Abonnements von zwanzig spezialisierten Kunstzeitschriften und ein Multimedia-Archiv. Im Januar 2011 wurden die Bestände der Bibliothek mit denen der Freien Universität Bozen integriert, was ihre Ressourcen weiter bereichert.
Das Museion scheut sich nicht davor, zum Nachdenken anzuregen und Debatten zu entfachen. Seine Ausstellungen stellen oft konventionelle Normen in Frage, was zu öffentlichen und medialen Diskussionen führt. Zu den bemerkenswerten Kontroversen gehört der Skandal von 2008 um Martin Kippenbergers Zuerst die Füße, eine gekreuzigte Froschskulptur, die den Zorn politischer und religiöser Gruppen, einschließlich eines Briefes von Papst Benedikt XVI., auf sich zog. Ein weiteres umstrittenes Werk war die Installation von goldiechiari aus dem Jahr 2006, die die italienische Nationalhymne mit dem Geräusch einer spülenden Toilette begleitete und zu einer Klage wegen Entweihung führte.
Das Museion arbeitet aktiv mit verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen zusammen, um zeitgenössische Kunst zu unterstützen. Durch Partnerschaften mit Organisationen wie der Fondazione Sparkasse, der Dena Foundation for Contemporary Art und der Brera Akademie der Schönen Künste bietet das Museion Stipendien und Residenzprogramme für Künstler und Kuratoren an. Diese Initiativen unterstreichen das Engagement des Museums, aufstrebende Talente zu fördern und den internationalen künstlerischen Austausch zu unterstützen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Museion in Bozen mehr als nur ein Museum ist; es ist eine lebendige kulturelle Institution, die die sich ständig weiterentwickelnde Welt der zeitgenössischen Kunst feiert. Mit seiner innovativen Architektur, seinen vielfältigen Sammlungen und seinem Engagement für die Einbindung der Gemeinschaft lädt das Museion die Besucher ein, die Kunst unserer Zeit zu erkunden, zu reflektieren und sich inspirieren zu lassen.
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