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Siegesdenkmal

Siegesdenkmal Bozen

Siegesdenkmal

Das Bozner Siegesdenkmal, oder auf Italienisch Monumento alla Vittoria, ist ein eindrucksvolles Zeugnis für Italiens Sieg im Ersten Weltkrieg über Österreich-Ungarn. In der malerischen Stadt Bozen gelegen, ist dieses monumentale Marmorbauwerk nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol von historischer und politischer Bedeutung.

Historische Bedeutung

Das Bozner Siegesdenkmal wurde nach der Annexion Südtirols durch Italien, einer Region, die zuvor unter österreichisch-ungarischer Kontrolle stand, in Auftrag gegeben. Nach dem Aufstieg Mussolinis und des faschistischen Regimes wurden viele österreichische Denkmäler abgerissen und neue Bauwerke errichtet, die italienische Siege feierten. Die Entscheidung, dieses Denkmal zu errichten, wurde am 10. Februar 1926 getroffen, und es wurde von dem bekannten Architekten Marcello Piacentini entworfen. Der Bau begann kurz darauf mit der symbolischen Grundsteinlegung am 12. Juli 1926, einem Datum, das zur Erinnerung an die Hinrichtung der italienischen Patrioten Cesare Battisti und Fabio Filzi gewählt wurde.

Ursprünglich sollte das Denkmal Cesare Battisti, einer prominenten Figur der italienischen Irredentistenbewegung, gewidmet sein. Aufgrund des Widerstands von Battistis Familie wurde die Widmung jedoch geändert, um Italiens Sieg im Ersten Weltkrieg zu ehren. Trotz dieser Änderung wurden die Büsten von Battisti, Filzi und einem weiteren Patrioten, Damiano Chiesa, im Inneren des Denkmals platziert.

Architektonische Pracht

Das Bozner Siegesdenkmal ist ein beeindruckendes Beispiel faschistischer Architektur, gekennzeichnet durch sein großartiges und imposantes Design. Die Struktur ähnelt einem Tempel oder Bogen, geschmückt mit hohen Säulen und hohen Fasces, einem Symbol der Autorität im antiken Rom, wie von Mussolini selbst vorgeschlagen. Die zentrale Skulptur, bekannt als der Sieges-Schütze, wurde von dem Künstler Arturo Dazzi geschaffen.

Das Denkmal trägt eine lateinische Inschrift, die einen imaginären Dialog zwischen einem römischen Legionär der 10. Legion des Drusus (15 v. Chr.) und einem Soldaten vom Piave-Fluss (1918) darstellt. Diese Inschrift betont die zivilisierende Mission der Italianität, identifiziert mit der Romanität, in der Rückeroberung eines 'barbarischen' Territoriums und der Ausweitung der nationalen Grenzen bis zum Brennerpass.

Auf der Rückseite des Denkmals befinden sich drei Medaillons, die von Pietro Canonica geschaffen wurden und Neue Italien, Luft und Feuer darstellen. Unter diesen Medaillons befindet sich eine weitere Inschrift, die von der Grabinschrift auf dem Tropaion des Trajan in Adamclisi, Rumänien, inspiriert ist.

Einweihung und Kontroversen

Das Denkmal wurde am 12. Juli 1928 in einer großen Zeremonie eingeweiht, an der König Viktor Emanuel III. und andere prominente Persönlichkeiten teilnahmen. Das Ereignis war geprägt von Militärparaden, der Anwesenheit von 23 lokalen Musikgruppen und einer breiten Beteiligung verschiedener Organisationen und der Öffentlichkeit. Die Einweihung war jedoch nicht ohne Kontroversen. In Innsbruck fand am selben Tag eine Protestveranstaltung statt, an der rund 10.000 Teilnehmer ihren Widerstand gegen das Denkmal zum Ausdruck brachten.

Für die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols wurde das Denkmal als Provokation und Symbol der italienischen Unterdrückung gesehen. Die Inschrift, die ursprünglich das Wort barbaros enthielt, wurde auf ceteros abgeschwächt, um die wahrgenommene Beleidigung zu mildern. Trotz dieser Änderung blieb das Denkmal ein umstrittenes Symbol der faschistischen Herrschaft und des italienischen Nationalismus.

Die Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall des faschistischen Regimes wurde das Bozner Siegesdenkmal zum Mittelpunkt von Debatten über seine Zukunft. Einige schlugen seinen Abriss vor, während andere eine Umbenennung oder Neuwidmung anregten. Im Jahr 1978 wurde das Denkmal während einer Phase des südtiroler Terrorismus durch eine Bombe schwer beschädigt. Trotz dieser Herausforderungen wurde das Denkmal restauriert und bleibt ein bedeutender historischer Ort.

Heute steht das Bozner Siegesdenkmal als Erinnerung an eine komplexe und turbulente Vergangenheit. Es ist ein Ort, an dem Besucher über die Geschichte der Region, die Auswirkungen des Faschismus und die bleibende Bedeutung der nationalen Identität nachdenken können. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte oder Gelegenheitsbesucher seid, das Denkmal bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert und das bleibende Erbe seiner architektonischen und politischen Bemühungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bozner Siegesdenkmal nicht nur ein architektonisches Werk ist; es ist ein Symbol der italienischen Geschichtserzählung, das sowohl Triumph als auch Kontroversen widerspiegelt. Seine imposante Präsenz im Herzen von Bozen lädt Besucher dazu ein, die Schichten der Geschichte zu erkunden und zu verstehen, die diese bemerkenswerte Region geprägt haben.

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