Im Herzen von Braunschweig in Deutschland steht der Braunschweiger Löwe stolz als Zeugnis des reichen mittelalterlichen Erbes der Stadt und des bleibenden Vermächtnisses von Herzog Heinrich dem Löwen. Diese beeindruckende Bronzeskulptur, die aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt, ist nicht nur ein Symbol für Braunschweig, sondern auch ein bemerkenswertes Stück mittelalterlicher Kunst, das die Zeiten überdauert hat.
Die Geschichte des Braunschweiger Löwen beginnt mit seinem Schöpfer, Herzog Heinrich dem Löwen, einer mächtigen und einflussreichen Persönlichkeit im mittelalterlichen Deutschland. Heinrich, der ab 1142 Herzog von Sachsen und ab 1156 Herzog von Bayern war, wählte Braunschweig um 1165 zu seiner Residenz. Diese Entscheidung erhöhte die Bedeutung der Stadt erheblich. Um seine Macht und Autorität zu symbolisieren, beauftragte Heinrich die Schaffung des Braunschweiger Löwen, der zwischen 1164 und 1181 auf dem Burgplatz vor der Burg Dankwarderode und dem Braunschweiger Dom errichtet wurde.
Der Löwe, aus Bronze gegossen, wiegt stolze 880 Kilogramm und misst beeindruckende 1,78 Meter in der Höhe und 2,79 Meter in der Länge. Seine Schaffung war ein bedeutender Erfolg in der mittelalterlichen Bildhauerei, da er eine der ersten großformatigen freistehenden Bronzeskulpturen in Nordeuropa war. Das Design des Löwen soll von bedeutenden klassischen Skulpturen wie der Kapitolinischen Wölfin und dem Markuslöwen in Venedig beeinflusst worden sein, die Heinrich möglicherweise während seiner Reisen in Italien gesehen hat.
Der Braunschweiger Löwe war mehr als nur ein dekoratives Stück; er war ein starkes Symbol für die Herrschaft Heinrichs des Löwen und seine Ambitionen. Der Löwe, ein Tier, das oft mit Stärke und Adel assoziiert wird, war eine passende Darstellung von Heinrichs eigenen Bestrebungen und seinem Wunsch, seine Macht zu demonstrieren. Die Präsenz des Löwen auf dem Burgplatz, einem zentralen und gut sichtbaren Ort, verstärkte Heinrichs Dominanz und die Bedeutung der Stadt.
Im Laufe der Jahrhunderte hat der Braunschweiger Löwe zahlreiche historische Ereignisse miterlebt und verschiedene Restaurierungen durchlaufen. Er stand auf zwei niedrigen Säulen bis 1616, als Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig den Bau eines neuen Sockels anordnete und eine Sandsteinplatte zur Erinnerung an die Restaurierung hinzufügte. Die Originalplatte befindet sich heute im Städtischen Museum Braunschweig, während eine Nachbildung 1858 auf den Sockel gesetzt wurde.
Der Braunschweiger Löwe wurde im Laufe der Jahre sorgfältig gepflegt, wobei mehrere bedeutende Restaurierungsmaßnahmen seine Erhaltung sicherten. Besonders hervorzuheben ist die umfangreiche Restaurierung im Jahr 1858 in der Werkstatt des Braunschweiger Bronzegießers Georg Ferdinand Howaldt. Während dieses Prozesses wurde der Sockel vollständig abgebaut und wieder aufgebaut, und Spuren der ursprünglichen Vergoldung des Löwen wurden entdeckt, was auf sein einst prächtiges Erscheinungsbild hinweist.
Eines der dramatischsten Kapitel in der Geschichte des Löwen ereignete sich während des Zweiten Weltkriegs. 1943, als Braunschweig zunehmenden Bombenangriffen ausgesetzt war, organisierte der Stadtkonservator Kurt Seeleke eine waghalsige Aktion, um den Löwen zu schützen. Ohne die Nazi-Behörden zu informieren, ersetzte Seeleke den Originallöwen durch eine Nachbildung und transportierte das Original heimlich in eine Mine in Rammelsberg bei Goslar. Dort wurde es in einem abgelegenen Teil der Mine versteckt und zugemauert, um es vor möglicher Zerstörung zu schützen. Der Original Braunschweiger Löwe blieb bis zum 23. Oktober 1945 versteckt, als er endlich nach Braunschweig zurückkehrte.
Heute steht der Braunschweiger Löwe stolz auf dem Burgplatz und zieht weiterhin Besucher aus aller Welt an. Seine imposante Präsenz und historische Bedeutung machen ihn zu einem Muss für jeden, der Braunschweig besucht. Die detaillierte Handwerkskunst des Löwen, insbesondere seine fein gemeißelte Mähne und lebensechten Merkmale, zeugen von der Fertigkeit der mittelalterlichen Künstler, die ihn geschaffen haben.
Wenn ihr vor dem Braunschweiger Löwen steht, nehmt euch einen Moment Zeit, um über die Jahrhunderte der Geschichte nachzudenken, die er miterlebt hat. Von seiner Schaffung als Symbol für die herzogliche Macht bis zu seiner dramatischen Rettung während des Krieges verkörpert der Löwe die Widerstandsfähigkeit und den unerschütterlichen Geist Braunschweigs. Der umliegende Burgplatz, mit der majestätischen Burg Dankwarderode und dem Braunschweiger Dom, bietet eine passende Kulisse für diese ikonische Skulptur und einen Einblick in die bewegte Geschichte der Stadt.
Der Braunschweiger Löwe bleibt ein Symbol der Stadt und erscheint in verschiedenen Medien und kulturellen Darstellungen. Sein Bild erinnert an das mittelalterliche Erbe Braunschweigs und seine Bedeutung in der breiteren Geschichte Deutschlands. Die Geschichte des Löwen, von seiner Schaffung bis zu seiner Erhaltung, ist eine Erzählung von Macht, Kunst und Widerstandsfähigkeit, die weiterhin inspiriert und fasziniert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Braunschweiger Löwe nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Symbol für das reiche Erbe und das bleibende Vermächtnis Braunschweigs ist. Seine Präsenz auf dem Burgplatz dient als kraftvolle Erinnerung an die Bedeutung der Stadt im mittelalterlichen Deutschland und die bemerkenswerten Leistungen ihrer Bewohner. Ein Besuch in Braunschweig wäre ohne das Erleben der Pracht und Geschichte des Braunschweiger Löwen, eines wahren Meisterwerks der mittelalterlichen Kunst, unvollständig.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen