Im Herzen von Braunschweig, eingebettet in das reiche kulturelle Geflecht Niedersachsens, steht das Herzog Anton Ulrich-Museum, ein Leuchtturm der Kunst und Geschichte. Diese ehrwürdige Institution, die seit ihrer Gründung im Jahr 1754 ein Eckpfeiler des kulturellen Erbes der Region ist, trägt den Namen ihres Gründers, Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von etwa 4.000 Kunstwerken, die über 3.000 Jahre Kunstgeschichte umfassen.
Die Ursprünge des Herzog Anton Ulrich-Museums gehen auf das Kunst- und Naturalienkabinett von Herzog Karl I. von Braunschweig zurück. Dieses Kabinett wurde 1754 gegründet und war eines der ersten öffentlichen Museen in Deutschland, nur das British Museum in London war älter. Ursprünglich im Kleinen Mosthof und später im Großen Mosthof untergebracht, zeigte die Sammlung eine vielfältige Auswahl an barocken und Renaissance-Kunstwerken sowie nicht-europäische Antiquitäten. Die naturkundliche Sammlung bildete später die Grundlage für das Naturhistorische Museum.
Das 19. Jahrhundert war eine Zeit bedeutender Veränderungen für das Museum. Der Verfall des Schlosses Salzdahlum und die napoleonische Besetzung Braunschweigs im Jahr 1806 führten zum Verlust und späteren Wiedererlangen vieler Kunstschätze. Bis 1811 wurde das Schloss abgerissen, und es entstand die Notwendigkeit, eine neue, geeignete Heimat für die Sammlung zu finden. Im Jahr 1882 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, der zur Errichtung des heutigen Museumsgebäudes führte, das von Architekt Oskar Sommer in Zusammenarbeit mit Museumsdirektor Herman Riegel entworfen wurde. Dieses prächtige Bauwerk, inspiriert vom italienischen Renaissancestil und dem Layout der Münchener Pinakothek, wurde 1887 eingeweiht und hat bis heute weitgehend sein äußeres Erscheinungsbild bewahrt.
Das Herzog Anton Ulrich-Museum hat sich auch in der modernen Ära weiterentwickelt. Nach der Auflösung des Herzogtums Braunschweig im Jahr 1918 ging die Verwaltung des Museums an eine Stiftung und später an das Land Niedersachsen über. 1927 erhielt das Museum seinen heutigen Namen. Der Zweite Weltkrieg brachte Herausforderungen mit sich, darunter geringfügige Schäden am Gebäude und eine vorübergehende Besetzung durch die britische Militärregierung. Doch das Museum zeigte sich resilient, mit bedeutenden Renovierungen und Erweiterungen im 21. Jahrhundert. Zwischen 2008 und 2010 wurde ein neuer Anbau errichtet, der die Bibliothek, das Archiv, das Drucksaal, Werkstätten, ein Café und Verwaltungsbüros beherbergt. Das Hauptgebäude wurde von 2013 bis 2016 umfassend restauriert und mit moderner Ausstellungstechnik und erweiterten Galerieräumen wiedereröffnet.
Die Sammlungen des Herzog Anton Ulrich-Museums sind ein Zeugnis jahrhundertelanger künstlerischer Errungenschaften. Die Gemäldesammlung, die im Laufe der Jahre durch den Erwerb niederländischer Landschaftsbilder und Stillleben bereichert wurde, umfasst Meisterwerke renommierter Künstler. Besucher können Werke von Rembrandt, Rubens, Vermeer und anderen Größen der europäischen Kunst bewundern.
Die Sammlung von Skulpturen und dekorativer Kunst des Museums ist ebenso beeindruckend und umfasst Gegenstände, die von den Braunschweiger Herzögen, insbesondere Herzog Anton Ulrich und seinem Sohn August Wilhelm, zusammengetragen wurden. Zu den Höhepunkten zählen die Herzog-Julius-Büchse, eine teilweise vergoldete Zeremonialbüchse aus dem späten 16. Jahrhundert, ein Schreibtisch von Hendrik van Soest aus dem Jahr 1700 und kunstvolle Zeitmesser wie Caspar Langenbuchers Spiegeluhr von 1649 und Christoph Rohrs Kugeluhr aus etwa 1600.
Der Drucksaal des Museums, der als Teil des ursprünglichen Kabinetts von 1754 eingerichtet wurde, beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Drucken und Zeichnungen. Diese Sammlung, die mit Werken von Albrecht Dürer begann und zeitgenössische Drucke aus Deutschland, England und Frankreich umfasst, umfasst heute etwa 145.000 Drucke und fast 10.000 Zeichnungen. Bedeutende Ergänzungen sind die August-Vasel-Sammlung von Druckgrafiken und die Grafiksammlung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.
Mit Blick auf die Zukunft erweitert das Herzog Anton Ulrich-Museum weiterhin sein Angebot. Im Jahr 2024 wird das Museum eine neue Attraktion enthüllen: die historische Münzsammlung der Braunschweigischen Landessparkasse und der Braunschweigischen Sparkassenstiftung. Diese Sammlung, die über 8.000 Münzen und Medaillen umfasst, wird in einem speziell gesicherten Ausstellungsbereich im Erdgeschoss des Museums gezeigt und bietet einen faszinierenden Einblick in die Numismatikgeschichte.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Herzog Anton Ulrich-Museum nicht nur ein Aufbewahrungsort für Kunst ist, sondern ein lebendiges Zeugnis der Kulturgeschichte. Seine Wände erzählen Geschichten der Vergangenheit, und seine Sammlungen bieten eine Reise durch die Entwicklung künstlerischen Ausdrucks. Ob ihr Kunstliebhaber seid oder einfach nur neugierig, das Herzog Anton Ulrich-Museum verspricht ein bereicherndes und unvergessliches Erlebnis.
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