Im Herzen von Bremerhaven, Bremen, Deutschland, befindet sich ein außergewöhnliches Stück maritimer Geschichte: die Wilhelm Bauer. Ursprünglich als U 2540 bekannt, wurde dieses Typ XXI U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg sorgfältig erhalten und in ein Museum umgewandelt, das Besuchern einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit bietet. Die Wilhelm Bauer ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst, Widerstandsfähigkeit und des unaufhaltsamen Fortschritts der Technologie.
Die Geschichte der Wilhelm Bauer beginnt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Der Bau von U 2540 begann am 29. Oktober 1944 auf der Blohm & Voss Werft in Hamburg. Dieses U-Boot war Teil der Typ XXI Klasse, einem bahnbrechenden Design, das einen bedeutenden Fortschritt in der U-Boot-Technologie darstellte. Am 13. Januar 1945 wurde es vom Stapel gelassen und am 24. Februar 1945 in Dienst gestellt, wo es Teil der 31. U-Boot-Flottille wurde.
Im April 1945 wurde U 2540 nach Rønne auf Bornholm verlegt, um dort Frontausbildung zu erhalten. Aufgrund von Treibstoffmangel wurde die Ausbildung jedoch abgebrochen und das U-Boot nach Swinemünde verlegt. Am 3. Mai 1945 gab es Pläne, das U-Boot zu versenken, um zu verhindern, dass es in Feindeshand fiel. Während eines alliierten Luftangriffs verloren acht Besatzungsmitglieder ihr Leben, aber U 2540 blieb relativ unbeschädigt. Am 4. Mai 1945 machte sich das U-Boot auf den Weg nach Kiel und dann nach Flensburg, wo es schließlich von seiner Besatzung im Flensburger Fjord versenkt wurde.
Die Geschichte von U 2540 endete nicht am Grund des Flensburger Fjords. Im Juni 1957 wurde das U-Boot von der Hamburger Bergungsfirma Bugsier gehoben. Nachdem es wieder seetüchtig gemacht worden war, wurde es zur Howaldtswerke Werft in Kiel geschleppt. Dort wurde es umfassend repariert und umgebaut, einschließlich der Installation eines neuen diesel-elektrischen Antriebssystems. Dieses System erwies sich jedoch als problematisch, da die neuen Dieselmotoren mehrere Stunden Vorheizzeit benötigten, bevor sie einsatzbereit waren.
Am 1. September 1960 wurde das U-Boot in die neu gegründete Bundesmarine (Bundesmarine) übernommen und zu Ehren des deutschen U-Boot-Pioniers in Wilhelm Bauer umbenannt. Die Wilhelm Bauer diente bis zum 28. August 1968 als Testplattform für neue Technologien. Am 20. Mai 1970 wurde sie mit einer zivilen Besatzung wieder in Dienst gestellt und diente weiterhin als Testplattform für das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, um neue Technologien für die Typ 206 U-Boote zu testen. Nach einer Kollision mit dem Zerstörer Z 3 der Fletcher-Klasse am 6. Mai 1980 wurde die Wilhelm Bauer schließlich am 15. März 1982 außer Dienst gestellt.
Die Reise der Wilhelm Bauer von einem Kriegsschiff zu einem Museumsexponat ist faszinierend. Im Jahr 1983 wurde das U-Boot vom Kuratorium zur Förderung des Deutschen Schiffahrtsmuseums e. V. erworben. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten wurden von der Seebeck-Werft durchgeführt, um das U-Boot auf seine neue Rolle als Museumsschiff vorzubereiten. Am 27. April 1984 öffnete die Wilhelm Bauer ihre Luken für die Öffentlichkeit als Museum unter der Schirmherrschaft des Vereins Technikmuseum Wilhelm Bauer.
Besucher der Wilhelm Bauer können das Innere des U-Boots erkunden, das sorgfältig restauriert wurde, um seinem ursprünglichen Zustand als U 2540 zu ähneln. Die vorderen Tauchflossen, die eingezogen werden können, sind deutlich sichtbar, und die ursprüngliche Wasserlinie ist durch den Übergang von hell- zu dunkelgrauer Farbe markiert. Der Turm wurde weitgehend in seine ursprüngliche Form zurückversetzt, obwohl die Turmverkleidung eine Nachbildung ist. Die Bewaffnung, bestehend aus zwei 30-mm-Zwillings-Flak-Montierungen, ist nur angedeutet und nicht funktionsfähig. Während ihrer Dienstzeit bei der Bundesmarine verfügte der Turm über eine verglaste Brücke, die inzwischen entfernt wurde.
Im Winter 2020/21 unterzog sich die Wilhelm Bauer einem längeren Werftaufenthalt für Umbau- und Wartungsarbeiten. Aufgrund der hohen Nachfrage von Filmteams weltweit wurde der Turm in sein Erscheinungsbild von 1945 zurückversetzt. Die Kosten für diese Restaurierung beliefen sich auf etwa 600.000 Euro.
Ein Besuch der Wilhelm Bauer ist eine Reise in die Vergangenheit. Sobald ihr an Bord geht, werdet ihr sofort in die Ära des Zweiten Weltkriegs versetzt, mit den beengten Räumen und der komplizierten Maschinerie des U-Boots, die eindringlich an die Herausforderungen erinnern, denen sich die Besatzung stellen musste. Das Museum bietet eine umfassende Ausstellung im Eingangsbereich, die die Geschichte und Bedeutung des U-Boots detailliert darstellt. Besucher betreten das U-Boot durch eine in den Rumpf geschnittene Tür und verlassen es durch eine andere, was einen nahtlosen Fluss der Erkundung ermöglicht.
Die Wilhelm Bauer ist mehr als nur ein Museum; sie ist ein lebendiges Stück Geschichte. Ihre Wände hallen wider von den Geschichten der mutigen Männer, die an Bord dienten, und ihre Präsenz erinnert an die technologischen Fortschritte und menschlichen Opfer, die unsere Welt geprägt haben. Ob ihr Geschichtsinteressierte, maritime Liebhaber oder einfach nur neugierige Reisende seid, ein Besuch der Wilhelm Bauer in Bremerhaven ist ein Erlebnis, das einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
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