Mitten im Herzen von Busto Arsizio, Italien, befindet sich das Museum für Textilien und Industrie von Busto Arsizio (Museo del tessile e della tradizione industriale di Busto Arsizio), das eine faszinierende Reise durch das reiche industrielle Erbe der Region bietet. Untergebracht in einem prächtigen neogotischen Gebäude, das einst als Baumwollspinnerei diente, ist dieses Museum ein Zeugnis für die zentrale Rolle der Stadt in der Textilindustrie.
Die Geschichte des Museums für Textilien und Industrie von Busto Arsizio beginnt mit dem Cotonificio Carlo Ottolini, einem der ersten Industrieunternehmen in Busto Arsizio. Carlo Ottolini erbte 1876 ein Grundstück und richtete zunächst eine Druckerei ein. Im Laufe der Zeit erweiterte er seine Betriebe um Produktionsräume für die charakteristischen Stoffe der Stadt, was schließlich zur Gründung des Cotonificio Carlo Ottolini führte. Diese Fabrik wurde für ihre hochwertigen Produkte bekannt und erhielt bei den Ausstellungen in Palermo und Genua in den frühen 1890er Jahren prestigeträchtige Auszeichnungen.
Nach dem Tod von Carlo Ottolini im Jahr 1900 übernahm sein Sohn Ernesto Ottolini und errichtete das neogotische Gebäude, das heute das Museum beherbergt. Entworfen vom Architekten Camillo Crespi Balbi, ist dieses Bauwerk ein wichtiges Beispiel für die Industriearchäologie, mit Backsteinfassaden, Spitzbogenfenstern, anthropomorphen Figuren, Zinnen und Türmen.
Im Jahr 1915 verlor die Familie Ottolini die Kontrolle über das Unternehmen, das von zwei ehemaligen Mitarbeitern, Antonio Tognella und Carlo Schapira, übernommen und in Cotonificio Bustese umbenannt wurde. Das Unternehmen florierte zwischen den Weltkriegen, begann jedoch in den 1950er Jahren zu schwächeln, was schließlich 1972 zur Schließung des Werks in Busto Arsizio führte. Das Grundstück wurde 1980 von der Gemeinde erworben, die einige baufällige Gebäude abriss und die verbleibenden Strukturen umnutzte.
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde das Museum für Textilien und Industrie von Busto Arsizio am 30. Januar 1997 offiziell gegründet und später im selben Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum erstreckt sich über drei Etagen, die jeweils verschiedenen Aspekten der Textilproduktion und der Industriegeschichte der Stadt gewidmet sind.
Im Erdgeschoss können Besucher die Spinn-, Web- und Veredelungsräume erkunden, in denen große Webstühle und der beeindruckende Käfer (eine Art Kalander) aus den 1910er-1920er Jahren untergebracht sind. Diese Ausstellungen bieten Einblicke in die frühen Phasen der Textilherstellung und zeigen die Maschinen und Techniken, die während der Blütezeit der Industrie verwendet wurden.
Die erste Etage ist dem Jacquard-Webprozess gewidmet, einem speziellen System zur Herstellung dekorierter Stoffe, das 1805 von Joseph Marie Jacquard erfunden wurde. Diese Etage zeigt auch Werkzeuge, die bei der Markierung, Verpackung und dem Versand von Textilien verwendet wurden, sowie Ausstellungen zu Ehren der Pioniere der lokalen Industrie, darunter Enrico dell'Acqua. Der 2002 eröffnete Erlebnisraum bietet einen praxisnahen Bildungsbereich, in dem Besucher die verschiedenen Stufen der Baumwollverarbeitung vom Rohstoff bis zum fertigen Stoff erleben können.
Die zweite Etage befasst sich mit der historischen Entwicklung der Färbe- und Druckverfahren und zeigt Blöcke aus der Zucchi-Sammlung, die aus dem 18. bis 20. Jahrhundert stammen. Die zentrale Halle zeigt Beispiele für Schirpa, die traditionelle Brautausstattung der Region Alto Milanese, bestehend aus wunderschön bestickten Kleidungsstücken und Textilien. Diese Etage enthält auch Dokumente und Werkzeuge, die in den Büros lokaler Textilunternehmen verwendet wurden, und bietet einen umfassenden Einblick in die administrative Seite der Industrie.
Der letzte Raum auf dieser Etage ist modernen synthetischen und künstlichen Fasern gewidmet, die in verschiedenen Branchen, einschließlich Luft- und Raumfahrt und Mode, verwendet werden. Bemerkenswerte Exponate sind der Raumanzug des Astronauten Franco Malerba, ein Formel-1-Autositz, der von Mika Häkkinen verwendet wurde, und ein Abendkleid von Gattinoni aus der Il Fuoco-Kollektion.
Zwei Sonderabteilungen befinden sich in den Türmen des Museums: das Menotti-Paracchi-Fotoarchiv und das historische Archiv des lokalen Schuhherstellers Calzaturificio Borri. Im Jahr 2000 wurde der Park des Museums mit einem Denkmal, das den Fleiß von Busto Arsizio feiert, geschaffen vom Bildhauer Pater Nazareno Panzeri, bereichert. Der 2002 eröffnete Raum für industrielle Stickerei zeigt Maschinen und Produkte aus lokalen Stickereien.
Das Museum für Textilien und Industrie von Busto Arsizio bietet Führungen und Bildungsworkshops für Gruppen und Schulen an, die nach vorheriger Anmeldung verfügbar sind. Das Museum verfügt auch über eine spezialisierte Bibliothek mit zahlreichen Publikationen zur Textilindustrie, historischen Dokumenten und Mustersammlungen, die wertvolle Ressourcen für Forscher und Interessierte bieten.
Zusammenfassend ist das Museum für Textilien und Industrie von Busto Arsizio nicht nur ein Aufbewahrungsort für Artefakte, sondern eine lebendige Feier des industriellen Erbes der Stadt. Seine Ausstellungen und Bildungsprogramme bieten einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Textilproduktion und machen es zu einem Muss für jeden, der sich für die reiche Vergangenheit von Busto Arsizio interessiert.
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