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Palacio de Vista Alegre

Palacio de Vista Alegre Carabanchel

Palacio de Vista Alegre

Der Palast von Vista Alegre, lokal bekannt als Palacio de Vista Alegre, ist ein architektonisches Juwel im Stadtteil Carabanchel in Madrid, Spanien. Mit einer reichen Geschichte und umgeben von üppigen Gärten bietet dieser Palast den Besuchern einen Einblick in den opulenten Lebensstil des spanischen Adels und die Entwicklung des Anwesens durch verschiedene Epochen.

Die Ursprünge des Palastes

Die Ursprünge des Palastes von Vista Alegre lassen sich auf ein bescheidenes Landhaus zurückführen, das um 1802 Higinio Antonio Llorente, dem königlichen Arzt von König Karl IV., gehörte. Nach der französischen Invasion wechselte das Anwesen mehrmals den Besitzer, bis es 1823 von Pablo Cabrero und Josefa Martínez Arto erworben wurde. Sie verwandelten es in ein öffentliches Erholungsgebiet und nannten es Vista Alegre. Das Anwesen verfügte über ein Casino, ein Badehaus und weitläufige Gärten mit verschiedenen Vergnügungen. Allerdings wurde das Geschäft bald unrentabel, was 1832 zu dessen Verkauf an Königin Maria Christina von Bourbon, die vierte Ehefrau von König Ferdinand VII., führte.

Die königliche Umgestaltung

Königin Maria Christina von Bourbon begann ein ehrgeiziges Projekt zur Erweiterung und Verbesserung des Anwesens. Sie erwarb angrenzende Grundstücke und vergrößerte das Anwesen bis 1836 auf 50 Hektar. Das ursprüngliche Casino wurde zu einem repräsentativen Palast umgebaut, ergänzt durch zahlreiche andere Gebäude auf dem Gelände. Dazu gehörten die Estufa Grande, das Haus Bella Vista (das eine Sammlung ausgestopfter Vögel und eine Bibliothek beherbergte), verschiedene Dienstgebäude, Ställe, eine Kapelle und sogar ein schiffbarer Fluss mit einer eigenen Insel. Das Anwesen umfasste auch spezialisierte Gebäude wie die Naranjera (ein Orangerie mit einer Voliere), ein Spielhaus, ein Wachtelhaus und eine Fasanerie.

Der Bau des neuen Palastes

Im Zuge der Erweiterung wurde ein neuer und prächtigerer Palast als Hauptresidenz in Auftrag gegeben. Dieses Projekt begann auf dem Gelände einer ehemaligen Seifenfabrik, die den Fünf Großen Zünften von Madrid gehörte. Der neue Palast, entworfen von Architekt Martín López Aguado zwischen 1834 und 1835, hatte eine rechteckige und symmetrische Anordnung, die sich um drei Innenhöfe zentrierte. Die Hauptfassade zeichnete sich durch ihre horizontale Ausdehnung und symmetrische Anordnung aus, hervorgehoben durch ein zentrales Portikus mit sechs Granitsäulen, die aus einer von Isidro González Velázquez entworfenen Galerie stammten.

Der Bau wurde 1840 aufgrund des Exils von Königin Maria Christina unterbrochen, aber nach ihrer Rückkehr wieder aufgenommen. Das Projekt wurde dann von Narciso Pascual y Colomer überwacht, der ein großes zentrales Vestibül inspirierte, das vom Pantheon in Rom inspiriert war, eine prächtige Kapelle mit korinthischen Pilastern und halbrunden Bögen sowie verschiedene andere dekorative Elemente hinzufügte.

Die Ära des Marquis von Salamanca

1859 wurde das Anwesen an den einflussreichen Anwalt und Bankier José de Salamanca y Mayol verkauft, der das Anwesen zu seiner höchsten Pracht brachte. Unter seiner Leitung wurde der Palast mit prächtigen Innenräumen ausgestattet, die wertvolle Gemälde und Skulpturen enthielten. Eine der bemerkenswertesten Ergänzungen war der berühmte Arabische Saal, der seitdem erhebliche Veränderungen erfahren hat.

Der Palast unter staatlichem Besitz

Nach dem finanziellen Ruin des Marquis von Salamanca wurde das Anwesen 1886 an den Staat übertragen. Königin Maria Christina von Habsburg bestimmte den Palast als Zuflucht für behinderte Arbeiter, die zunächst von den Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul verwaltet wurde. Das Gebäude wurde von Architekt Santiago Castellanos Urízar zwischen 1888 und 1898 für diesen neuen Zweck angepasst, wobei ein Großteil der Außen- und einige Innenräume wie das Vestibül und die Kapelle erhalten blieben. Nachfolgende Renovierungen passten das Gebäude weiter an seine sich entwickelnden Funktionen an, von einem Berufsausbildungsinstitut bis zum Nationalen Institut für die Rehabilitation von Behinderten (INRI) im Jahr 1933.

Nach dem Bürgerkrieg und moderne Nutzung

Nach dem Spanischen Bürgerkrieg wurden zwischen 1940 und 1943 erhebliche Wiederaufbauarbeiten von Francisco Navarro Borrás durchgeführt. Der Palast diente weiterhin als INRI, mit Verbesserungen im Laufe der Jahre. Die letzte große Renovierung wurde 1982 von Manuel Briñas Coronado durchgeführt, die ihn in das Öffentliche Sonderpädagogische Zentrum für die Rehabilitation von Behinderten verwandelte. Die Institution erlangte internationale Anerkennung für ihre Pionierarbeit in der Rehabilitation von Menschen mit körperlichen Behinderungen und erhielt 1989 den Nationalen Rehabilitationspreis Königin Sofia.

Zukunftsaussichten

Trotz seiner glanzvollen Vergangenheit erlebte der Palast von Vista Alegre Phasen des Niedergangs. 2011 wurde ein Protokoll zwischen der Autonomen Gemeinschaft Madrid und der New York University unterzeichnet, um den Palast zu renovieren und als ersten europäischen Campus der Universität zu nutzen. Die Renovierung hat jedoch noch nicht begonnen. Derzeit beherbergt der Palast das Regionale Zentrum für Innovation und Ausbildung Las Acacias, das sich der Bildungsinnovation und der kontinuierlichen Weiterbildung von Lehrern außerhalb der Universität widmet.

Der Palast von Vista Alegre steht als Zeugnis für die reiche Geschichte Madrids und bietet Besuchern eine einzigartige Mischung aus architektonischer Schönheit und historischer Bedeutung. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur ein weniger bekanntes Juwel erkunden möchtet, ein Besuch dieses Palastes verspricht eine faszinierende Reise durch die Zeit.

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