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Stokholm

Stokholm Dordrecht

Stokholm

Im Herzen von Dordrecht in den Niederlanden befindet sich ein bemerkenswertes Stück Geschichte: die Zuckerraffinerie Stokholm. Dieses denkmalgeschützte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert beeindruckt mit seiner stattlichen Fassade und imposanten Höhe und zeugt von der reichen industriellen Vergangenheit der Stadt. Ursprünglich als Zuckerraffinerie erbaut, dient Stokholm heute als Bürogebäude, doch seine großartige Architektur und sein eleganter Stil faszinieren weiterhin Besucher und Einheimische gleichermaßen.

Johan Anthonij Bruijn: Der Visionär hinter Stokholm

Johan Anthonij Bruijn, um 1695 in Stockholm geboren, war der geistige Vater der Stokholm-Raffinerie. 1730 erwarb Bruijn das Grundstück von der Niederländischen Westindien-Kompanie für die stattliche Summe von 4.500 Gulden. Er begann ein ehrgeiziges Projekt, indem er die bestehenden Gebäude abriss, um Platz für eine riesige Zuckerraffinerie zu schaffen. Die Gesamtinvestition in dieses großartige Vorhaben betrug nicht weniger als 24.500 Gulden.

Trotz Bruijns innovativer Vision und erheblicher Investitionen kämpfte die Raffinerie finanziell. Bis 1736 hatten sich die Schulden auf 35.000 Gulden angehäuft, was Bruijn zur Insolvenz zwang. Im Januar 1737 wurde die Raffinerie zum Verkauf angeboten. Das Gebäude, zu Ehren von Bruijns Geburtsort Stokholm genannt, wurde als fünfstöckig über dem Erdgeschoss beschrieben, mit zwei Räumen zum Trocknen von Zuckerhüten und einem Raum zum Trocknen von Kandiszucker, sowie sechs Kupferpfannen und weiterer notwendiger Ausrüstung. Diese Ausstattung war für die damalige Zeit außergewöhnlich und zeigte Bruijns Versuch, durch Größenvorteile und Prozessoptimierungen erfolgreich zu sein. Dennoch reichten die Erträge nicht aus, um die Investitionen zu decken.

Adriaan Onder de Linden und Egbertus van der Sweth: Ein neues Kapitel

Im März 1737 erwarb Adriaan Onder de Linden, ein Zuckerraffineur, Stokholm für 17.220 Gulden. Onder de Linden besaß auch eine andere Raffinerie, De Raapkoek en de Wildeman. 1743 verkaufte er die Hälfte beider Raffinerien an Egbertus van der Sweth und gründete eine Geschäftspartnerschaft. Bis 1754 beschlossen die beiden, beide Raffinerien zusammen mit vier Häusern und Lagerhäusern zu verkaufen.

Die Zeit des Konsortiums und darüber hinaus

Ein Konsortium von Zuckerraffineuren kaufte 1754 Stokholm und De Raapkoek en de Wildeman, wobei Stokholm 9.150 Gulden einbrachte. Das Konsortium, bestehend aus acht Käufern, verfolgte wahrscheinlich das Ziel, einen bedeutenden Konkurrenten auszuschalten. Bis 1766 hatte Stokholm den Betrieb als Raffinerie eingestellt.

1777 erwarb Pieter van Esch Cornelisz. Stokholm für 11.000 Gulden, unterstützt durch ein zinsloses Darlehen vom Konsortium. Unter seiner Führung wurde das Gebäude in ein Lagerhaus umgewandelt. Im Jahr 1850 übernahm die Firma Hubert und Leendert Schouten, die mit Krappwurzel, Getreide und Samen handelten, das Gebäude. Bis 1865 hatte die Firma Schouten ihr Büro in Stokholm eingerichtet. 1883 wurde das Gebäude, das zuvor ein Großhandelsunternehmen für Krappwurzel und Getreide beherbergte, erneut verkauft.

Das moderne Stokholm

1983 wurde der Wolwevershafen vor Stokholm zu einer Art maritimen Museum umgestaltet, wodurch historische Schiffe dort dauerhaft ankern konnten. Es gab auch Pläne, Stokholm für den Tourismus zu nutzen und es gleichzeitig als Bürogebäude vorzubereiten. Obwohl die touristischen und kulturellen Pläne für Stokholm nicht vollständig verwirklicht wurden, erhielt das Gebäude dennoch eine kulturelle Bedeutung. Bis 1995 standen 580 Quadratmeter Bürofläche in dem Gebäude zur Verfügung.

Stokholm heute erkunden

Ein Besuch in Stokholm bietet heute einen einzigartigen Einblick in das industrielle Erbe von Dordrecht. Die beeindruckende Höhe und das großartige Ausmaß des Gebäudes erinnern an seine Vergangenheit als geschäftige Zuckerraffinerie. Beim Spaziergang entlang des Wolwevershaven sticht der historische Charme von Stokholm mit seinen roten Fensterläden und dem Giebeldach vor dem modernen Hintergrund hervor.

Während das Innere nun als Bürofläche dient, bleibt die Außenansicht ein visuelles Vergnügen für Architekturliebhaber und Geschichtsinteressierte. Die Fassade des Gebäudes, geschmückt mit der Inschrift "Stokholm" und dem Jahr seiner Gründung, lädt dazu ein, über die Geschichten von Ehrgeiz, Innovation und Widerstandsfähigkeit nachzudenken, die es im Laufe der Jahrhunderte erlebt hat.

Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, Stokholm in Dordrecht ist ein Muss. Seine geschichtsträchtige Vergangenheit, gepaart mit seiner beeindruckenden Präsenz, macht es zu einem faszinierenden Wahrzeichen, das den Geist der industriellen Vergangenheit von Dordrecht und seine Reise durch die Zeit wunderbar einfängt.

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