In der reizvollen Stadt Falkensee in Brandenburg befindet sich ein verborgenes Kleinod, das Geschichten vergangener Zeiten erzählt – die Dorfkirche Falkenhagen. Diese evangelische Kirche, eingebettet in eine ruhige Umgebung, ist ein Zeugnis von Widerstandskraft und geschichtlicher Entwicklung, da sie Jahrhunderte des Wandels und der Transformation miterlebt hat.
Die Geschichte der Dorfkirche Falkenhagen beginnt im späten Mittelalter, etwa im 14. Jahrhundert, als die Dorfbewohner ihre erste bescheidene Kirche errichteten. Leider wurde dieses frühe Bauwerk, zusammen mit den Wohnhäusern des Dorfes, 1675 durch ein verheerendes Feuer zerstört. Da keine Dokumente aus dieser Zeit überliefert sind, bleiben die Details der ursprünglichen Kirche im Dunkeln.
Unbeeindruckt von diesem Unglück machten sich die widerstandsfähigen Dorfbewohner daran, ihr Gotteshaus wieder aufzubauen. Bis 1680 stand eine neue Kirche aus Feldsteinen, die Überreste der alten Mauern einbezog, stolz an derselben Stelle. Dieses neue Gebäude verfügte über einen hölzernen Glockenturm und ein steiles Satteldach, wobei das Datum der Einweihung auf einer Wetterfahne eingraviert war.
Mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts erfuhr die Kirche ihre ersten bedeutenden Renovierungen unter den geschickten Händen des Zimmermanns Samuel Winter aus Spandau. 1735 ersetzte Winter die Holzschindeln auf dem Turm durch neue, die aus vier Eichenstämmen gefertigt waren, und die Uhr der Kirche erhielt neue Zifferblätter. Auch das Innere wurde verbessert, darunter eine neue Bemalung der Empore und frisch weiß getünchte Wände.
Bis 1771 waren weitere umfangreiche Renovierungen notwendig, die von dem Maurermeister Johann Conrad Barnick geleitet wurden. Diese Arbeiten, die 1777 abgeschlossen wurden, umfassten bedeutende strukturelle Reparaturen und Verbesserungen, wie das zweite Datum auf der Wetterfahne bezeugt. Die Decke der Kirche wurde in ein Tonnengewölbe umgewandelt, und eine neue Empore wurde hinter der Altarwand hinzugefügt.
Das 19. Jahrhundert brachte weitere Veränderungen für die Dorfkirche Falkenhagen. 1832 wurde die Decke in ihre heutige tonnengewölbte Form umgestaltet, und eine zusätzliche Empore wurde hinter dem Altar errichtet. Dringende Reparaturen am Glockenturm im Jahr 1882 führten zur Ersetzung der Holzschindeln durch Schiefer, eine Aufgabe, die der Dachdecker Nicolaus Degenhardt aus Wüsthaitrode, Kreis Heiligenstadt, übernahm.
Das frühe 20. Jahrhundert markierte eine Phase der Modernisierung und künstlerischen Aufwertung der Kirche. Um 1910 wurden die Fenster der Ostfassade durch bunte Glasmalereien ersetzt, was dem Gebäude einen lebendigen Touch verlieh. Der Erste Weltkrieg erforderte jedoch das Opfer der ursprünglichen Glocken der Kirche, die für Kriegsmaterial eingeschmolzen wurden. 1920 erwarb die Gemeinde drei neue Stahlglocken von der Glockengießerei Bochum, die den melodischen Klang der Kirche wiederherstellten.
1936 fand ein bemerkenswertes Ereignis innerhalb der ehrwürdigen Mauern der Kirche statt, als Dietrich Bonhoeffer, ein prominenter Theologe, die Hochzeit seines Schülers und zukünftigen Bischofs Albrecht Schönherr mit Hildegard Enterlein leitete. Die Kirche überstand den Zweiten Weltkrieg mit minimalen Schäden, dank der Bemühungen von Pastor Neese, der durch eine clevere Angabe auf einem Fragebogen die Beschlagnahmung der Glocken verhinderte, indem er deren Bronzezusammensetzung in Frage stellte.
In der Nachkriegszeit erfuhr das Innere der Kirche eine bedeutende Umgestaltung. 1960, nach einer neuen Direktive der Evangelischen Synode zur Einfachheit, wurde der Kanzelaltar abgebaut und in einen separaten Altar und eine Kanzel umgestaltet. Ein Gemälde des lokalen Künstlers Franz Haferland, das Jesus mit den Emmausjüngern zeigt, ersetzte die Kanzel. Die einst farbenfrohen Wand- und Deckenmalereien wurden in Grau übermalt.
Der Fall der Berliner Mauer eröffnete neue Möglichkeiten für die Restaurierung der Kirche. Von 1994 bis 2008 wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt, finanziert durch Zuschüsse, Sponsoren und individuelle Spenden. Das Dach und der Turm der Kirche wurden erneuert, hölzerne Strukturelemente ersetzt und das Innere sorgfältig restauriert. Der Höhepunkt dieser Bemühungen wurde im Dezember 2008 mit einem Wiedereinweihungsgottesdienst für den Altar gefeiert.
Die Dorfkirche Falkenhagen zeichnet sich durch einen rechteckigen Grundriss mit einem Sakristeianbau und einer westlichen Erweiterung als Wetterschutz aus. Der Hauptraum, etwa 25 Meter lang und 15 Meter breit, ist von West nach Ost ausgerichtet und verfügt über ein hölzernes Tonnengewölbe. Die Altarwand beherbergt eine Sakramentsnische mit einer Holztür, die mit Eisenbeschlägen aus dem frühen 18. Jahrhundert verziert ist.
Der 15 Meter hohe Turm der Kirche, mit quadratischem Grundriss, verfügt über schalloffene Öffnungen für die drei Glocken und wird von einem markanten Turmhelm gekrönt. Die Spitze des Turms, kürzlich renoviert, ist mit einer Wetterfahne, einer Turmkugel und einem Kreuz versehen. Im Inneren des Turms wurden bei der letzten Renovierung historische Dokumente, Münzen und ein Foto von örtlichen Kindern platziert, was eine Tradition aus dem Jahr 1882 fortsetzt.
Ursprünglich hatte die Kirche drei Bronzeglocken, aber nur die kleinste, 1705 gegossen, überlebte den Ersten Weltkrieg. Die heutigen Stahlglocken, die in den 1920er Jahren installiert wurden, sind auf F', G# und C# gestimmt und seit den 1930er Jahren elektrisch betrieben. Die größte Glocke trägt die Inschrift, Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein? während die kleinste lautet, Herr, mach uns frei.
Der hölzerne Kanzelaltar, 1705 gefertigt, steht nach seiner Umgestaltung 1960 nun auf einem niedrigen Sockel. Das neue Altargemälde, ein Ölgemälde, wird von zwei gedrehten Säulen und Akanthusblättern eingerahmt, wobei die Predella das Letzte Abendmahl zeigt.
Die Buntglasfenster der Kirche, um 1900 installiert, zeigen die Sakramente der Taufe und des Abendmahls. Die übrigen Fenster sind mit pastellfarbenem Glas versehen. Die hufeisenförmige Empore, getragen von Holzsäulen, ist mit goldenen und blauen Paneelen verziert, wobei das Zentrum der Westempore in einem Erkerfenster hervortritt.
Die Beleuchtung der Kirche, einschließlich Wand- und Pendelleuchten, wurde während der jüngsten Renovierungen von der Rothkegel Glaswerkstatt und Leuchtenmanufaktur in Würzburg erneuert. Rechts vom Altar stehen zwei Metallleuchter, von denen einer, der einer Baumkrone nachempfunden ist, von einem örtlichen Schmied im frühen 21. Jahrhundert gestiftet wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dorfkirche Falkenhagen nicht nur ein Ort des Gottesdienstes ist, sondern auch eine lebendige Chronik des unerschütterlichen Glaubens und der Widerstandskraft einer Gemeinschaft. Ihre Wände hallen von Jahrhunderten der Geschichte wider und machen sie zu einem Muss für jeden, der die malerische Stadt Falkensee erkundet.
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