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Heiliggeistkirche

Heiliggeistkirche Flensburg

Heiliggeistkirche

Im Herzen der Altstadt von Flensburg, umgeben von modernen Geschäften und belebten Straßen, steht die Heiliggeistkirche. Dieses historische Schmuckstück mit seiner gotischen Architektur und jahrhundertealten Traditionen ist ein kulturelles und spirituelles Erbe, das Besucher einlädt, seine bewegte Vergangenheit und architektonischen Wunder zu erkunden.

Die Geschichte der Heiliggeistkirche

Die Ursprünge der Heiliggeistkirche reichen bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück. Ursprünglich war sie Teil des um 1300 gegründeten Heiliggeist-Hospitals, das eine wichtige Rolle bei der Pflege von Kranken und Alten spielte. Das Hospital war eine bedeutende Institution, die durch Spenden der Flensburger Bürger unterstützt wurde und erheblichen Besitz sowohl in der Stadt als auch im Umland erwarb. Die Kirche selbst wurde 1386 als Teil dieses Krankenhauskomplexes erbaut.

Mit der Reformation erlebten das Hospital und seine religiösen Stiftungen bedeutende Veränderungen, die auch die Rolle der Kirche betrafen. Die Heiliggeistkirche wurde zu einer Filialkirche von St. Marien und diente der dänischsprachigen Gemeinde in Flensburg. Diese Veränderung war wichtig, da ab 1588 Gottesdienste auf Dänisch abgehalten wurden, was die sprachliche Vielfalt der Stadtbevölkerung widerspiegelte.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Kirche zahlreiche Wandlungen. Im späten 19. Jahrhundert diente sie vorübergehend der neu gegründeten Jürgensby-Gemeinde, bis deren eigene Kirche fertiggestellt war. Nach dem Zweiten Schleswig-Holsteinischen Krieg nutzte die katholische Gemeinde in Flensburg die Heiliggeistkirche für ihre Gottesdienste, bis sie ihre eigene Kirche errichtete. Auch während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche genutzt, als die deutschen Gottesdienste von St. Marien, die von deutschen Truppen requiriert worden war, hier stattfanden.

1997 wurde die Heiliggeistkirche an die Dänische Kirche in Südschleswig übergeben, was ein weiteres Kapitel in ihrer langen und abwechslungsreichen Geschichte markierte.

Architektonische Höhepunkte

Die Heiliggeistkirche ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur mit ihrem zweischiffigen Hallenbau. Das südliche Schiff ist bemerkenswert breiter und höher als das nördliche, und beide sind gewölbt. Ein besonders faszinierendes Merkmal der Kirche sind die mittelalterlichen Fresken, die bei einer Renovierung im Jahr 1926 wiederentdeckt wurden. Diese Fresken, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, bieten einen faszinierenden Einblick in das künstlerische Erbe der Zeit.

Zu den Fresken gehört eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, mit Christus auf einem Regenbogen thronend, flankiert von Maria und Johannes dem Täufer. Ein weiteres bedeutendes Fresko zeigt den Baum Jesse, ein häufiges mittelalterliches Motiv, das die Genealogie Christi darstellt. Die Kirche beherbergt auch eine Darstellung des Martyriums des Heiligen Erasmus, was die mittelalterliche Betonung der Heiligenverehrung widerspiegelt.

Zu den ältesten Einrichtungsgegenständen der Kirche gehört ein mittelalterliches Taufbecken aus Granit. Der barocke Altar, der 1719 von der Familie Rivesell gestiftet wurde, ist ein weiteres Highlight. Dieser kunstvoll geschnitzte Altar zeigt eine Darstellung des Abendmahls und ist mit Figuren geschmückt, die Tugenden wie Tapferkeit und Hoffnung repräsentieren.

Im 20. Jahrhundert erhielt die Kirche eine neue Kanzel von der dänischen Gemeinde in Chicago, die die ursprüngliche Renaissancekanzel ersetzte, die in die St. Jürgen-Kirche verlegt wurde. Die neue Kanzel mit ihren goldverzierten Akanthusdekorationen und biblischen Versen fügt sich in das reiche historische und künstlerische Gefüge der Kirche ein.

Moderne Ergänzungen

2013 nahm die Heiliggeistkirche zeitgenössische Kunst auf, als Bjørn Nørgaards Pinseporten (Pfingsttor) installiert wurde. Dieses Kunstwerk besteht aus drei Buntglasfenstern an der Nordwand, die die Verkündigung, die Taufe Jesu und seine Erscheinung vor Thomas darstellen. Begleitet werden die Fenster von einer Bronzeskulptur, die den Turmbau zu Babel darstellt und die Betrachter durch einen strategisch platzierten Spiegel zum Nachdenken über das Pfingstwunder einlädt.

Die Kirchenorgel

Musikliebhaber werden die Orgel der Kirche zu schätzen wissen, die 1975 von Peter Bruhn & Søn gebaut wurde. Dieses Instrument mit seinen 26 Registern auf drei Manualen und Pedal bietet ein reichhaltiges Klangerlebnis, das die ruhige und kontemplative Atmosphäre der Kirche ergänzt.

Ein Besuch der Heiliggeistkirche ist eine Reise durch die Zeit und bietet Einblicke in das religiöse, kulturelle und künstlerische Erbe Flensburgs. Ob ihr von der gotischen Architektur, der historischen Bedeutung oder den künstlerischen Schätzen angezogen werdet, diese Kirche ist ein Muss für jeden, der die charmante Stadt Flensburg erkundet.

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