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Ursulinenkloster Fritzlar

Ursulinenkloster Fritzlar Fritzlar

Ursulinenkloster Fritzlar

In der malerischen Stadt Fritzlar in Hessen liegt das Ursulinenkloster Fritzlar, ein Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, Widerstandsfähigkeit und Bildung. Dieses ehemalige Kloster, mit seiner reichen Vergangenheit und ansprechenden Architektur, ermöglicht Besuchern einen Einblick in die spirituellen und pädagogischen Bestrebungen, die die Region prägten.

Die Ursprünge des Ursulinenklosters Fritzlar

Die Wurzeln des Ursulinenklosters Fritzlar reichen bis ins Mittelalter zurück, als es im 13. Jahrhundert als Augustinerkloster gegründet wurde. Ursprünglich beherbergte es ein Armenhaus, das Bedürftige versorgte. Doch die Reformation und wirtschaftliche Schwierigkeiten führten 1538 zu seiner Auflösung, woraufhin die Gebäude verfielen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann ein neues Kapitel, als Martha Hitz, inspiriert von den Ursulinen aus Duderstadt, die Gründung eines neuen Klosters und einer Schule in Fritzlar ermöglichte.

Die Gründung und erste Herausforderungen

1711 wurde das Ursulinenkloster offiziell gegründet, als drei Ursulinen aus Metz, darunter die erste Priorin Augustina Condessa d’Aspremont, eintrafen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, wie Sprachbarrieren und lokalem Misstrauen, hielten die Nonnen durch. 1712 begannen sie mit dem Unterricht für eine kleine Gruppe von Schülerinnen. Die Bildung junger Frauen stand im Mittelpunkt der Mission des Ursulinenordens.

Architektonische Meisterwerke

Der Bau des neuen Klostergebäudes begann 1713 nach den Plänen des renommierten Architekten Giovanni Francesco Guerniero. Das Gebäude, das 1719 fertiggestellt wurde, verband sich nahtlos mit der bestehenden Katharinenkirche und ermöglichte den Nonnen direkten Zugang zur Kirche. Dieses architektonische Juwel umfasst ein langes, vierstöckiges Gebäude mit einem südlich ausgerichteten Garten, der atemberaubende Ausblicke über das Edertal bietet. Der Klostergarten wurde im französischen Stil mit Terrassen, Lauben, Kaskaden und Brunnen von Landgraf Karls Garteninspektor Wunsdorf geplant.

Das spirituelle Herz: Katharinenkirche

Im Zentrum des Ursulinenklosters steht die Katharinenkirche, eine schlichte, aber elegante gotische Kirche. 1726 renoviert, wurde sie als Klosterkirche geweiht. Im Inneren können Besucher die Steinskulptur der heiligen Katharina bewundern, ein Zeugnis der historischen Bedeutung der Kirche. Das einschiffige Kirchenschiff und der markante Dachreiter aus dem Jahr 1717 verleihen ihr zusätzlichen Charme und historische Anziehungskraft.

Bildungserbe

Das Ursulinenkloster war bekannt für seine Bildungsleistungen, betrieb eine Mädchenschule und ein Internat, das Schülerinnen aus adligen Familien der Region anzog. Bis 1724 führte die Nachfrage nach Bildung zum Bau eines neuen Schulgebäudes, das teilweise vom Erzbischof von Mainz finanziert wurde. Die Schule florierte, erweiterte ihr Curriculum und ihre Einrichtungen im Laufe der Jahre und blieb bis 1989 in Betrieb.

Prüfungen und Widerstandskraft

Das Ursulinenkloster sah sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter der Siebenjährige Krieg und die napoleonische Besatzung, die hohe Abgaben und Schwierigkeiten mit sich brachten. Trotz dieser Widrigkeiten hielt das Kloster stand, oft unterstützt von wohlwollenden Verbündeten, die halfen, seine Mission und seinen Besitz zu bewahren.

Das 19. Jahrhundert und darüber hinaus

Im 19. Jahrhundert erlebte das Kloster unter der Leitung von Augustine Bardt eine Renaissance, die Schule und Klosterleben revitalisierte. Allerdings führte der Kulturkampf im späten 19. Jahrhundert zur vorübergehenden Schließung des Klosters, und die Nonnen wurden nach Frankreich verbannt. 1887 kehrten sie zurück und stellten das Schul- und Klosterleben wieder her.

Die Moderne und Schließung

Das Ursulinenkloster setzte seine Bildungsmission bis ins 20. Jahrhundert fort und meisterte die Herausforderungen zweier Weltkriege und gesellschaftlicher Veränderungen. Doch 2003 wurde das Kloster offiziell geschlossen, was das Ende einer Ära markierte. Heute setzt die Ursulinenschule Fritzlar das Bildungserbe des Klosters fort und bewahrt den Geist des Lernens und der Hingabe.

Besuch des Ursulinenklosters Fritzlar

Besucher des Ursulinenklosters Fritzlar können seine reiche Geschichte und architektonische Schönheit erkunden. Die ruhigen Gärten und historischen Gebäude des Klosters bieten einen friedlichen Rückzugsort und einen Blick in die Vergangenheit. Geführte Touren bieten Einblicke in das Leben der Ursulinen und ihren bleibenden Einfluss auf die Gemeinschaft.

Das Ursulinenkloster Fritzlar steht als Symbol für Bildung, Glauben und Widerstandskraft. Seine Mauern erzählen Geschichten von Hingabe und Ausdauer und laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und das Vermächtnis dieser bemerkenswerten Institution zu erleben.

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