Die Moschee von Pascha Qasim, lokal bekannt als Gázi Kászim pasa dzsámija, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen und komplexen Geschichte von Pécs in Ungarn. Im Herzen der Stadt auf dem Széchenyi Platz gelegen, vereint dieses architektonische Juwel islamische und christliche Einflüsse und spiegelt die turbulente Vergangenheit und kulturelle Verschmelzung der Region wider.
Die Geschichte der Moschee von Pascha Qasim beginnt lange vor der Ausdehnung des Osmanischen Reiches nach Ungarn. Ursprünglich befand sich an diesem Ort die Kirche des Heiligen Bartholomäus, ein christliches Heiligtum aus dem frühen 13. Jahrhundert. Diese Kirche, die unter der Leitung von Bischof Bartholomäus und während der Herrschaft von König Andreas II. erbaut wurde, war ein beeindruckendes Bauwerk mit einem 30 Meter langen Kirchenschiff und einer 10 Meter breiten flachen Decke.
Im 16. Jahrhundert, als das Osmanische Reich nach Mitteleuropa expandierte, geriet Pécs unter türkische Kontrolle. In den 1560er Jahren befahl Pascha Qasim, der Gouverneur von Buda, die Umwandlung der Kirche des Heiligen Bartholomäus in eine Moschee. Die ursprüngliche Kirche wurde abgerissen, und ihre Steine wurden verwendet, um die Moschee zu errichten, die heute als eines der bedeutendsten Beispiele türkisch-islamischer Architektur in Ungarn gilt.
Die Moschee von Pascha Qasim ist ein architektonisches Wunderwerk, das Elemente islamischer und christlicher Gestaltung nahtlos miteinander verbindet. Ihr auffälligstes Merkmal ist die große grünliche Kuppel, die die Skyline des Széchenyi Platzes dominiert. Diese Kuppel, getragen von einem achteckigen Tambour, ist ein klassisches Beispiel osmanischer Architektur. Die Außenwände sind mit Reihen von Bogenfenstern geschmückt, acht auf jeder der drei sichtbaren Seiten, die das Innere mit natürlichem Licht durchfluten.
Ursprünglich verfügte die Moschee über ein Minarett auf ihrer Südwestseite, das in das Fundament der mittelalterlichen Kirche integriert war. Das Minarett wurde jedoch während der Befreiungskriege gegen die Türken teilweise zerstört und schließlich 1766 abgerissen. Der Eingang der Moschee befand sich ursprünglich auf der Nordwestseite, wo eine Treppe zur Frauengalerie führte, einem abgeschiedenen Bereich, in dem Frauen verschleiert an den Gebeten teilnehmen konnten.
Beim Betreten der Moschee von Pascha Qasim werden Besucher von einer Mischung aus historischen und religiösen Elementen begrüßt. Die Innenwände tragen noch Spuren osmanischer Dekorationen, darunter kunstvolle Koraninschriften und florale Motive. Der Mihrab, oder Gebetsnische, obwohl nicht vollständig original, bleibt ein zentraler Punkt der Moschee und weist die Gläubigen in Richtung Mekka.
Eines der faszinierendsten Merkmale im Inneren der Moschee ist das Vorhandensein zweier türkischer Waschbrunnen, die nun als Weihwasserbecken genutzt werden. Diese Brunnen waren ursprünglich Teil des angrenzenden Badehauses, das von Pascha Qasim erbaut wurde und heute nicht mehr existiert. Die Kanzel der Moschee, oder Minbar, und die Frauengalerie haben die Zeit nicht überdauert, aber ihre historische Bedeutung ist immer noch spürbar.
Nach der Befreiung von Pécs von der osmanischen Herrschaft erfuhr die Moschee von Pascha Qasim bedeutende Veränderungen. Die Struktur blieb weitgehend unversehrt, abgesehen vom Minarett, das teilweise zerstört war. Im Jahr 1702 wurde die Moschee in eine römisch-katholische Kirche umgewandelt, die der Lichtmess der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet ist. Diese Umwandlung beinhaltete mehrere architektonische Änderungen, darunter die Hinzufügung einer Kapelle, eines Turms und einer Sakristei auf der Nordseite sowie eines Portikus-Eingangs auf der Südseite.
Die umfangreichsten Renovierungen fanden zwischen 1766 und 1770 unter der Leitung des Jesuitenmönchs Prokopius statt. In dieser Zeit wurde das Minarett durch einen gedrungenen Turm ersetzt, und die Nordwand wurde erweitert, um eine Kuppel und die Alajos-Kapelle zu umfassen. Das Innere wurde mit barocken und Rokoko-Elementen ausgestattet, die die künstlerischen Trends der Zeit widerspiegeln.
Heute steht die Moschee von Pascha Qasim als lebendiges Denkmal, ein Ort, an dem Geschichte, Kultur und Glaube zusammenkommen. Sie dient weiterhin als römisch-katholische Kirche und beherbergt regelmäßig Messen und religiöse Zeremonien. Die einzigartige Geschichte und architektonische Schönheit des Gebäudes machen es zu einem Muss für Touristen und Geschichtsinteressierte.
Besucher der Moschee von Pascha Qasim können ihre reiche Geschichte durch Führungen und Ausstellungen erkunden. Der Ort bietet einen Einblick in die Vergangenheit und zeigt das komplexe Zusammenspiel verschiedener Kulturen und Religionen, die die Region geprägt haben. Die Lage der Moschee auf dem Széchenyi Platz, dem höchsten Punkt im Stadtzentrum, bietet einen beeindruckenden Blick auf Pécs und seine Umgebung und ist ein perfekter Ort für Reflexion und Wertschätzung des kulturellen Erbes der Stadt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Moschee von Pascha Qasim nicht nur ein architektonisches Wunder ist, sondern auch ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und kulturelle Verschmelzung. Ihre Mauern erzählen die Geschichte einer Stadt, die die Stürme der Geschichte überstanden und sich zu einem lebendigen, multikulturellen Zentrum entwickelt hat. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder neugierige Reisende seid, ein Besuch der Moschee von Pascha Qasim in Pécs ist eine unvergessliche Reise durch die Zeit.
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