Naaierstraat 6, auch bekannt als De Vier Gekroonden, ist ein faszinierendes Beispiel spätgotischer Architektur in der malerischen Stadt Gouda in den Niederlanden. Dieses historische Gebäude mit seiner reichen Vergangenheit und seinen kunstvollen Details ist ein Zeugnis der Kunstfertigkeit und des Handwerks des 16. Jahrhunderts. Der Name De Vier Gekroonden leitet sich von einem Fries ab, das vier Märtyrer aus dem 4. Jahrhundert darstellt, die sich weigerten, eine heidnische Statue für Kaiser Diokletian zu erschaffen. Diese Weigerung führte zu ihrem Märtyrertod, und sie wurden zu Schutzheiligen der Steinmetze, was für ein Gebäude von solcher historischer und architektonischer Bedeutung sehr passend ist.
Die Geschichte der Naaierstraat 6 beginnt bereits im Jahr 1408, als Claes Goelen als erster bekannter Besitzer verzeichnet wurde. Ursprünglich war es Teil eines größeren Gebäudes, zu dem auch das Nachbarhaus Nummer 7 gehörte. Im Laufe der Zeit erfuhr das Gebäude mehrere Veränderungen, insbesondere wurde es 1491 in zwei separate Eigentümer aufgeteilt. Der ursprüngliche Bau fiel wahrscheinlich dem großen Brand von 1527 zum Opfer, der einen Großteil des Stadtzentrums von Gouda zerstörte. Das heutige Gebäude stammt etwa aus dem Jahr 1530 und wurde von Jan die Steenhouwer errichtet, einem Steinmetz, der an verschiedenen Projekten für die Stadt beteiligt war, darunter der Bau der 'Hoornse Brug' über die Gouwe.
Im Laufe der Jahrhunderte hatte Naaierstraat 6 zahlreiche Besitzer, die alle ihre Spuren an dem Gebäude hinterließen. Von Chirurgen bis zu Schuhmachern war das Haus ein stiller Zeuge der wechselvollen Geschichte Goudas. Besonders erwähnenswert ist, dass es 1560 im Besitz von Herrn IJsbrant Cornelisz, einem Chirurgen, war, der es schließlich an seinen Kollegen Willem Heijndricxz Vossenburgh verkaufte. Bis 1585 gelangte es in den Besitz von Herck Jansz, einem Schuhmacher. Trotz der wechselnden Eigentümer und Nutzungen hat das Gebäude seinen historischen Charme und seine Bedeutung bewahrt.
Eintritt in die Naaierstraat 6 fühlt sich an, als ob ihr in eine andere Zeit eintretet. Die Fassade des Gebäudes ist mit einem markanten Fries geschmückt, der das Auge und die Fantasie fesselt. Dieser Fries, der wahrscheinlich schon vor 1532 existierte, zeigt die Arbeit von Maurern und Steinmetzen und ist eine Hommage an die vier gekrönten Märtyrer. Es wird vermutet, dass entweder Cornelis Jacobsz, ein Maurer, oder Jan die Steenhouwer selbst für diese künstlerische Ergänzung verantwortlich war.
Das Gebäude hat im Laufe der Jahre mehrere Renovierungen erfahren, sowohl im Inneren als auch an der Außenseite. Während der Treppengiebel und die untere Fassade im Laufe der Jahre verändert wurden, ist der zentrale Teil der Fassade bemerkenswert gut erhalten und bietet einen Einblick in die architektonischen Stile des frühen 16. Jahrhunderts. Im Jahr 1973 wurde das Gebäude von der „Vereniging Hendrick de Keyser“ sorgfältig restauriert. Diese Restaurierung hatte nicht das Ziel, das Gebäude in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, sondern die architektonischen Veränderungen im Laufe seiner Geschichte hervorzuheben.
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Der Fries, der Naaierstraat 6 seinen Namen gibt, ist ein faszinierendes Merkmal. Er zeigt nicht nur die Arbeit von Bauleuten, sondern ehrt auch die vier Märtyrer, die sich weigerten, ihre Überzeugungen aufzugeben. Der Legende nach wurden diese Märtyrer nach ihrer Hinrichtung in bleiernen Särgen in einen Fluss geworfen. Ihre Geschichte und die anschließende Heiligsprechung als Schutzpatrone der Bauleute sind tief in der historischen Erzählung des Gebäudes verankert.
Interessanterweise gibt es einen Bereich im Fries, wo einst eine Darstellung von Maria gestanden haben soll. Dieses fehlende Stück fügt ein Element von Geheimnis und Intrige hinzu und lädt Besucher ein, über die bewegte Vergangenheit des Gebäudes und das Leben derer nachzudenken, die einst in seinen Mauern lebten.
Heute steht Naaierstraat 6 stolz als Rijksmonument, anerkannt für seine kulturelle und historische Bedeutung. Es ist ein geschätzter Teil des architektonischen Erbes von Gouda und zieht Besucher aus nah und fern an, die seine reiche Geschichte und atemberaubende Handwerkskunst erkunden möchten. Oft wird das Gebäude fälschlicherweise als Steenhouwersgildehuisje bezeichnet, obwohl es nie als Gildenhaus für Steinmetze diente. Dennoch ist seine Verbindung zum Handwerk unbestreitbar, was es zu einem passenden Tribut an die Handwerker macht, die sein Vermächtnis geprägt haben.
Zusammenfassend ist Naaierstraat 6 mehr als nur ein Gebäude; es ist ein lebendiges Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und Kreativität derer, die im Laufe der Jahrhunderte zu seiner Geschichte beigetragen haben. Während ihr durch die malerischen Straßen von Gouda schlendert, solltet ihr einen Moment innehalten, um dieses architektonische Juwel zu bewundern und über die Geschichten nachzudenken, die es in seinen Mauern birgt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, Naaierstraat 6 bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und eine zeitlose Verbindung zur Kunstfertigkeit vergangener Epochen.
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