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St. Jodok

St. Jodok Landshut

St. Jodok

Die St. Jodok Kirche in Landshut, Bayern, ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur und ein lebendiger Teil der Geschichte der Stadt. Im Herzen des Freyung-Viertels gelegen, ist diese Kirche nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein faszinierendes Wahrzeichen, das Besucher mit ihrer reichen historischen Bedeutung und architektonischen Pracht anzieht.

Der historische Hintergrund von St. Jodok

Die St. Jodok Kirche, die zweitälteste Pfarrkirche in Landshut, hat eine bewegte Vergangenheit, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Herzog Heinrich XIV. ließ sie 1338 errichten, um das neu gegründete Freyung-Viertel zu bereichern. Die Kirche wurde dem heiligen Jodok geweiht, einem verehrten Heiligen aus der Bretagne, dessen Reliquien einst im Besitz des Herzogs waren.

Der Bau begann im Hochgotik-Stil und wurde im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik vollendet. Ein verheerendes Feuer im Jahr 1403 führte jedoch zu umfangreichen Wiederaufbauarbeiten, die die Kirche in ihre heutige Form brachten. Der Wiederaufbau war nicht nur eine einfache Restaurierung, sondern ein ehrgeiziges Projekt, das die Struktur der Kirche erweiterte und verbesserte.

Architektonische Wunder

St. Jodok ist ein beeindruckendes Beispiel einer gotischen Backsteinkirche mit einer dreischiffigen Basilika. Ihr hoher Turm, der an die nahegelegene St. Martinskirche erinnert, dominiert die Skyline. Die Architektur der Kirche zeichnet sich durch ein komplexes Netzwerk von Rippengewölben, hohe Bögen und detaillierte Steinmetzarbeiten aus.

Auch das Innere der Kirche ist beeindruckend. Besucher werden von einem geräumigen Kirchenschiff empfangen, dessen Haupt- und Seitenschiffe durch robuste Pfeiler mit Spitzbögen getrennt sind. Die Decke ist mit einem filigranen Netzgewölbe verziert, einem Markenzeichen der gotischen Baukunst, das dem Raum eine majestätische Atmosphäre verleiht.

Eine Reise durch die Zeit

Während ihr St. Jodok erkundet, entdeckt ihr die verschiedenen historischen Schichten, die in ihren Mauern verborgen sind. Die Entwicklung der Kirche setzte sich im 19. Jahrhundert mit einer neugotischen Renovierung unter der Leitung des Architekten Leonhard Schmidtner fort. In dieser Zeit wurden viele Merkmale restauriert und verbessert, darunter die Sakristei und der Bau einer neuen Kapelle.

Die Fenster der Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte verändert worden waren, wurden in ihre ursprüngliche gotische Form zurückversetzt. Diese Umgestaltung erforderte die Absenkung der Dächer der Seitenschiffe, die nun mit Metall statt mit traditionellen Ziegeln gedeckt sind. Diese Bemühungen gipfelten 1890 in der Installation einer neuen Orgel, die die neugotische Umgestaltung der Kirche abschloss.

Ein Ort der Gemeinschaft und Feier

St. Jodok ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein lebendiger Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens. Die Lage der Kirche im Freyung-Viertel macht sie zum Zentrum lokaler Festivitäten. Das umliegende Gebiet, einst ein Friedhof, wurde in einen charmanten Park umgewandelt, der den jährlichen Landshuter Weihnachtsmarkt beherbergt und dem Ort eine festliche Atmosphäre verleiht.

Die Weihe der Kirche an St. Jodok wird jedes Jahr am 13. Dezember gefeiert und zieht Einheimische und Besucher an, um den Schutzpatron zu ehren. Diese Feier ist ein Beweis für die anhaltende kulturelle und spirituelle Bedeutung der Kirche in der Gemeinschaft.

Restaurierung und Erhaltung

Die umfangreichste Restaurierung in der Geschichte der Kirche fand zwischen 1986 und 1997 statt. Dieses Projekt war notwendig, da die Holzfundamente durch Veränderungen des Grundwasserspiegels beeinträchtigt worden waren. Die Restaurierung stabilisierte nicht nur die Struktur, sondern revitalisierte auch das Innere der Kirche im Einklang mit den Prinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Diese sorgfältige Arbeit stellte sicher, dass St. Jodok ein sicherer und einladender Ort für Gottesdienste und Touristen bleibt. Der Restaurierungsprozess umfasste auch die Installation einer neuen Chororgel und die Umgestaltung der Sakramentskapelle in eine Taufkapelle, was die Funktionalität der Kirche weiter verbesserte.

Ein Besuch in St. Jodok

Für diejenigen, die Landshut besuchen, ist ein Abstecher zur St. Jodok Kirche ein Muss. Wenn ihr euch der Kirche nähert, dient der hohe Turm als Wegweiser zu einem Ort, an dem Geschichte, Architektur und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Ob ihr von den filigranen gotischen Details oder der ruhigen Atmosphäre angezogen werdet, St. Jodok bietet ein bereicherndes Erlebnis.

Nehmt euch einen Moment Zeit, um die Außenansicht der Kirche zu bewundern, die mit ihrem Mix aus historischen und architektonischen Elementen die Geschichte ihrer Entwicklung erzählt. Im Inneren lädt die friedliche Atmosphäre zur Besinnung und Erkundung ein und ermöglicht es euch, eine Verbindung zu einem Teil des reichen kulturellen Erbes Bayerns herzustellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die St. Jodok Kirche mehr als nur ein historisches Denkmal ist; sie ist ein lebendiges Zeugnis des dauerhaften Geistes von Landshut. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandsfähigkeit, Wandel und Gemeinschaft und machen sie zu einem unvergesslichen Ziel für jeden, der die charmante Stadt Landshut erkundet.

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