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Stadtkirche (Limburg)

Stadtkirche (Limburg) Limburg a.d. Lahn

Stadtkirche (Limburg)

St. Sebastian, auch bekannt als Stadtkirche, ist ein beeindruckendes Denkmal im Zentrum von Limburg an der Lahn im Bundesland Hessen, Deutschland. Diese historische katholische Kirche, deren Ursprünge bis ins frühe 14. Jahrhundert zurückreichen, vereint gotische und barocke Architekturstile und ist ein Muss für Geschichts- und Architekturinteressierte.

Die Geschichte von St. Sebastian

Die Ursprünge von St. Sebastian sind eng mit dem Franziskanerorden verbunden, der sich um 1232 in Limburg niederließ. Anfangs beteten die Franziskaner in einer bescheidenen Holzkirche, die 1252 errichtet wurde. Die heutige Struktur von St. Sebastian entstand jedoch im frühen 14. Jahrhundert dank großzügiger Spenden der wohlhabenden Bürger von Limburg.

Die Kirche hat zahlreiche bedeutende historische Ereignisse und Veränderungen erlebt. Im 15. Jahrhundert nahmen die Limburger Franziskaner die Observantenreform an und übergaben 1485 ihr gesamtes Eigentum an den Erzbischof von Trier. Während der Reformationszeit wurden das Kloster und die Kirche von 1577 bis 1582 vorübergehend geschlossen. Im 17. Jahrhundert erlebte die Kirche eine Wiederbelebung, die 1742 in einer großen Barockrenovierung unter der Leitung des Architekten Martin Ulrich gipfelte.

Die Säkularisierungswelle von 1813 führte zur Schließung des Franziskanerklosters, und die Kirche wurde anschließend vom Staat übernommen. 1820 wurde sie zur Stadtkirche erklärt und 1827 in das neu gegründete Bistum Limburg eingegliedert.

Architektonische Wunder

St. Sebastian ist ein typisches Beispiel für eine gotische dreischiffige Basilika, gekennzeichnet durch ihren langen, polygonalen Chor. Getreu den Prinzipien des Franziskanerordens ist das Design der Kirche schlicht und ungeschmückt, ohne traditionellen Kirchturm. Stattdessen gibt es einen Dachreiter mit einer Glocke.

Das sechsbahnige Langhaus weist einen basilikalen Querschnitt auf, wobei das höhere Mittelschiff von niedrigeren Seitenschiffen flankiert wird. Die flachgedeckten Seitenschiffe machen Strebepfeiler überflüssig, während der Chor, der so breit ist wie das Mittelschiff, aus drei schmalen Jochen und einem 5/8-Schluss mit großen Maßwerkfenstern besteht. Die Westfassade wird von einem großen fünfteiligen Maßwerkfenster dominiert.

Die Barockrenovierung von 1742 brachte aufwendigere Innendekorationen. Martin Ulrichs Renovierungsarbeiten konzentrierten sich auf die Wölbung des Langhauses und das Hinzufügen von Stuck an den Wand- und Deckenflächen. Das gotische Gerüst mit seinen weit gespannten Arkaden über schlanken Rundsäulen blieb erhalten. Das Mittelschiff erhielt eine farbenfrohe Spiegeldecke mit Lünetten über einem schweren Gesims sowie reiche Stuckdekorationen von Bruder Angelus Homburg. Das künstlerische Programm der Decke zeigt die Unbefleckte Empfängnis Mariens im Zentrum, mit Medaillons von Franziskanerheiligen und anderen heiligen Figuren, unterstützt von acht Engeln. Die Holzdecken der Seitenschiffe sind mit Gemälden von Franziskanerheiligen verziert.

Das Innere erkunden

Innerhalb von St. Sebastian können Besucher einige erhaltene mittelalterliche Elemente bewundern. Eines der ursprünglichen Weihekreuze befindet sich an der Westseite, und ein gotisches Wandgemälde in einer spitzbogigen Nische im nördlichen Seitenschiff in der Nähe der Orgelempore zeigt die Madonna mit Kind, umgeben von Statuen der Heiligen Petrus und Antonius sowie einer Stifterfigur. Der Grabstein von Johann von Isenburg († 1312) befindet sich an der Nordwand des Chors. Ein ehemaliges Prozessionskreuz aus dem frühen 15. Jahrhundert dient nun als Altarkreuz.

Die Orgel der Kirche, gebaut 1970/71 von der Orgelbaufirma Johannes Klais, behält die ursprüngliche Farbgebung des 1686 von Franziskaner-Pater Adam Öhninger aus Lohr am Main geschaffenen Prospekts bei. Die Beichtstühle aus derselben Zeit haben leider ihre ursprüngliche Farbe verloren. Das Inventar wurde fast vollständig zwischen 1820 und 1830 entfernt, aber die spätgotischen Altarbilder in den Seitenschiffen wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts installiert. Der neugotische Hochaltar, 1891 geschaffen, war ein Geschenk an Bischof Karl Klein zu seinem goldenen Priesterjubiläum.

Ein lebendiges Denkmal

Heute dient St. Sebastian als Filialkirche der Dompfarrei St. Georg im pastoralen Raum Limburg. Sie steht als Zeugnis für die reiche Geschichte der Stadt und das bleibende Erbe des Franziskanerordens. Die Mischung aus gotischer Strenge und barocker Pracht bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und macht sie zu einem faszinierenden Ziel für Besucher von Limburg an der Lahn.

Zusammengefasst ist ein Besuch in St. Sebastian nicht nur eine Reise durch Jahrhunderte architektonischer Entwicklung, sondern auch ein Eintauchen in das spirituelle und kulturelle Erbe Limburgs. Ob ihr von der historischen Bedeutung, der architektonischen Schönheit oder der ruhigen Atmosphäre angezogen werdet, St. Sebastian verspricht ein bereicherndes und unvergessliches Erlebnis.

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