Die Sint-Michielskerk, bekannt als Sankt-Michaels-Kirche, ist ein prächtiges Beispiel barocker Architektur im Herzen von Löwen, Belgien. Dieses beeindruckende Bauwerk, das als bedeutendste Jesuitenkirche Belgiens gilt, fasziniert Besucher mit seinem großartigen Design und seiner reichen Geschichte und ist ein unverzichtbares Ziel für jeden, der Löwen erkundet.
Die Ursprünge der Sankt-Michaels-Kirche sind eng mit dem Jesuitenorden verbunden. Die heutige Kirche wurde 1650 als Teil eines Jesuitenklosterkomplexes in der Naamsestraat erbaut. Der Entwurf stammt von Willem Hesius, einem Jesuitenpriester und Architekten, der sich von der berühmten Kirche Il Gesù in Rom inspirieren ließ. Ursprünglich war die Kirche nicht dem heiligen Michael geweiht, sondern diente als Klosterkirche der Jesuiten.
Die ursprüngliche Sankt-Michaels-Kirche war eine romanische Struktur, die weiter östlich im Jahr 1165 an der Kreuzung von Tiensestraat und der inneren Stadtmauer errichtet wurde. Diese Kirche hatte eine doppelte Funktion: Sie diente sowohl religiösen Zwecken als auch als Glockenturm zur Verteidigung der Stadt. Im 18. Jahrhundert verfiel die romanische Kirche jedoch und wurde 1781 abgerissen. Die Pfarrei zog dann in die heutige barocke Kirche um, die den Namen und das Patronat des heiligen Michael übernahm.
Während der Französischen Revolution wurde die Kirche, wie viele andere in der Region, beschlagnahmt und mehrfach umgenutzt, unter anderem als Tempel der Vernunft, Tempel des Ewigen und Tempel des Gesetzes. Erst 1803 kehrte die Kirche zu ihrer religiösen Funktion zurück. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche erhebliche Schäden, als eine Bombe das Dach und das Gewölbe des Kirchenschiffs zerstörte. Die anschließende Restaurierung dauerte von 1947 bis 1950, und 1970 wurde die Kirche als geschütztes Denkmal anerkannt. Eine weitere Restaurierung war 1983 aufgrund struktureller Probleme notwendig, und die Kirche wurde nach umfangreichen Renovierungen 1998 wiedereröffnet.
Die Sankt-Michaels-Kirche ist ein Meisterwerk der Barockarchitektur, wobei ihre monumentale Westfassade besonders beeindruckend ist. Oft als Altar außerhalb der Kirche bezeichnet, gilt diese Fassade als eines der sieben Wunder von Löwen. Sie besteht aus drei Ebenen, die reich mit aufwendigen Gesimsen und Friesen verziert sind und einen visuell atemberaubenden Effekt erzeugen, der das Wesen der barocken Pracht einfängt.
Der Grundriss der Kirche ist kreuzförmig, mit einem dreischiffigen Langhaus mit sechs Jochen, einem Querschiff, einem Chor und Seitenkapellen. Das Innere, obwohl äußerlich einfacher gestaltet, beherbergt zahlreiche Kunstschätze, die die historische und religiöse Bedeutung der Kirche widerspiegeln.
Im Inneren der Sankt-Michaels-Kirche werden Besucher von einer Vielzahl barocker Meisterwerke begrüßt. Besonders bemerkenswert sind die dunklen Holzbeichtstühle, die mit aufwendigen Schnitzereien von Engeln, Säulen und Szenen aus der Passion Christi verziert sind. Diese Beichtstühle wurden von einem unbekannten Meister gefertigt und tragen zum reichen künstlerischen Erbe der Kirche bei.
Die Seitenschiffe zeigen eine Reihe von Gemälden, die die Stationen des Kreuzwegs darstellen, von denen viele nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ersetzt wurden. Im linken Arm des Querschiffs befindet sich der Altar des heiligen Josef mit einem Gemälde von Erasmus Quellinus II., das den Triumph der unbefleckten Empfängnis (1665) zeigt. Die Chorgestühle, die aus einem ehemaligen Kartäuserkloster stammen, sind im Louis-XVI-Stil gestaltet und verleihen dem Inneren der Kirche eine klassische Eleganz.
Der Hauptaltar ist mit einem Gemälde von Victor H. Janssens geschmückt, das die heilige Jungfrau zeigt, die dem heiligen Thomas von Aquin erscheint. Ein weiteres Highlight ist das barocke Kommuniongitter, das mit vierzehn Medaillons verziert ist, von denen einige Bilder von Jesuitenheiligen zeigen, sowie mit filigranen Schnitzereien von Engeln, Früchten und eucharistischen Symbolen. Die Kanzel, die von Simon Duray zwischen 1665 und 1667 gefertigt wurde, war ursprünglich für die Kathedrale St. Michael und St. Gudula in Brüssel bestimmt, wurde aber später für ihren heutigen Standort angepasst.
Eines der ältesten Artefakte in der Kirche ist ein Messing-Weihwasserbecken aus dem Jahr 1473, das aus der ursprünglichen romanischen Sankt-Michaels-Kirche stammt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg verfügte die Sankt-Michaels-Kirche über eine bedeutende Orgel, die leider während der Bombardierung zerstört wurde. 1950 wurde eine neue Orgel installiert, die von der Orgelbaufirma V.d. Loo & Zn. gebaut wurde. Dieses neue Instrument, das größte in Löwen, verfügt über 38 Register auf drei Manualen und Pedal und bietet einen reichen und kraftvollen Klang, der die liturgische Musik der Kirche bereichert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sankt-Michaels-Kirche in Löwen nicht nur ein Ort der Anbetung ist, sondern auch ein historisches und architektonisches Juwel, das einen Einblick in das reiche kulturelle und religiöse Erbe der Stadt bietet. Ihre atemberaubende barocke Fassade, das künstlerische Innere und die faszinierende Geschichte machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der Löwen besucht. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur neugierige Reisende seid, die Sankt-Michaels-Kirche verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das euch von ihrer Schönheit und Bedeutung in den Bann ziehen wird.
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