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St. Magnus

St. Magnus Marsberg

St. Magnus

Im malerischen Städtchen Niedermarsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, erhebt sich St. Magnus als ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und architektonischen Pracht. Diese katholische Pfarr- und Propsteikirche, die dem heiligen Magnus von Trani geweiht ist, steht für Jahrhunderte religiöser Hingabe und kulturellen Erbes. Schon beim Näherkommen fällt die neugotische Fassade und der hohe Turm ins Auge und lädt ein, die vielen Geschichten zu entdecken, die in den Steinen der Kirche verwoben sind.

Die Geschichte von St. Magnus

Die Ursprünge von St. Magnus gehen auf das frühe 11. Jahrhundert zurück, als Abt Drothmar von Corvey im Jahr 1019 den Grundstein für die erste Kirche legte. Diese ursprüngliche Struktur wurde zwischen 1040 und 1046 von Bischof Rotho von Paderborn geweiht. Die Kirche, die zunächst bescheiden war, war Teil des Klosters Corvey und diente als geistliches Zentrum für die lokale Gemeinschaft. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche viele Veränderungen, die die sich wandelnden architektonischen Stile und die wachsenden Bedürfnisse der Gemeinde widerspiegelten.

Im 18. Jahrhundert verfiel die ursprüngliche romanische Kirche, was einen langwierigen Kampf um die Finanzierung eines neuen Gebäudes auslöste. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieser Traum verwirklicht. Unter der Leitung von Pastor Caspari wurde die alte Kirche 1852 abgerissen, und der Bau der neuen neugotischen Hallenkirche begann 1853. Entworfen vom königlichen Architekten Friedrich Heinrich Kronenberg, wurde die neue Kirche 1856 fertiggestellt und von Weihbischof Josef Freusberg von Paderborn geweiht. Das Ergebnis war eine prächtige Struktur, die sich an der Warsteiner Pfarrkirche St. Pankratius orientierte.

Architektonische Wunder

St. Magnus ist ein beeindruckendes Beispiel neugotischer Architektur, gekennzeichnet durch sein dreischiffiges Hallenlayout und die von achteckigen Pfeilern getragenen Rippengewölbe. Die Außenfassade aus Quadersteinmauerwerk zeigt einen markanten Westturm mit steilem Turmhelm, der über ein Treppengiebel zugänglich ist. Das geräumige und helle Innere schafft eine Atmosphäre der Ehrfurcht und Ruhe, verstärkt durch die detailreichen architektonischen Elemente.

Ein besonders bemerkenswertes Merkmal der Kirche sind die Buntglasfenster, die 1911 installiert wurden. Diese Fenster zeigen Szenen aus der Bergpredigt und dem Leben verschiedener Heiliger und fügen dem heiligen Raum der Kirche eine lebendige und farbenfrohe Dimension hinzu. Während der Renovierung im Jahr 1959 wurden mehrere Kunstwerke entfernt, aber viele davon sind inzwischen restauriert und wieder stolz ausgestellt.

Die Gebetskapelle

Angrenzend an die Hauptkirche befindet sich die Betkapelle, ein ruhiger Raum, der mit einer gekrönten Statue der Jungfrau Maria und einer Darstellung des heiligen Antonius von Padua im Franziskanerhabit geschmückt ist. Die sechs Halbsäulen der Kapelle, verziert mit zylindrischen Dekorkapitellen, zeigen eine Mischung aus figürlichen und botanischen Motiven und tragen zur besinnlichen Atmosphäre der Kapelle bei.

Künstlerische Schätze

St. Magnus beherbergt eine Fülle künstlerischer Schätze, die jeweils ihre eigene einzigartige Geschichte erzählen. Der neugotische Flügelaltar, der 1920 von den Gebrüdern Mormon aus Sigmaringen geschaffen wurde, ist ein zentraler Punkt der Kirche. Das zentrale Panel des Altars, gemalt von einem Künstler namens Ronge aus München, zeigt Christus, wie er seiner Mutter auf dem Weg zum Kreuz begegnet, und Christus im Garten Gethsemane. Wenn der Altar geöffnet wird, kommen vier Lindenholzreliefs zum Vorschein, die die Taufe Jesu, die Heilige Familie in Nazareth, die Auferstehung Christi und die Heilige Dreifaltigkeit im Himmel darstellen. Den Altar flankieren Statuen von St. Sturmius und St. Magnus, beide in Benediktinerhabit und mit Krummstab und Buch.

Weitere bemerkenswerte Kunstwerke sind ein Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert aus kostbarem Marmor, ein spätgotisches Triumphkreuz aus etwa 1510 und eine Doppelmadonna, die um 1700 von Heinrich Papen geschaffen wurde. Die Kirche beherbergt auch ein bewegendes Vesperbild, das von den Gebrüdern Larenz gefertigt wurde und die trauernde Jungfrau Maria mit dem Körper Jesu zeigt, begleitet von Johannes und trauernden Frauen.

Historische Figuren und Reliquien

St. Magnus ist mit Statuen verschiedener Heiliger und historischer Figuren geschmückt, die alle zur reichen Erzählung der Kirche beitragen. Darunter befindet sich eine Statue des heiligen Magnus, dargestellt als Bischof mit Stab, die auf etwa 1680 datiert wird. Weitere Statuen umfassen eine Madonna von den Gebrüdern Larenz, St. Joseph mit dem Christkind, St. Elisabeth von Thüringen, die Almosen verteilt, und Karl den Großen in einer imposanten Pose mit Schwert und Kirche. Die Kirche zeigt auch Darstellungen von Abt Druthmar von Corvey, St. Vinzenz von Paul und dem drachentötenden Erzengel Michael.

Neben ihren künstlerischen Schätzen beherbergt St. Magnus Reliquien des heiligen Sturmius, die 1938 erworben wurden, und ein Glockenspiel mit elektrischen Läutemaschinen, das 1937 installiert wurde. Der kunstvolle zweistöckige Schmiedeeisen-Kronleuchter der Kirche, der Anfang des 19. Jahrhunderts gefertigt wurde, wurde 1976 restauriert und hält nun 32 Kerzenhalter, die die ursprüngliche elektrische Beleuchtung ersetzen.

Die Orgel und Glocken

Die Orgel der Kirche, gebaut von der Orgelbaufirma Fischer & Krämer zwischen 2006 und 2009, enthält vier Register der vorherigen Orgel, die 1860 von Franz Wilhelm Sonreck gebaut wurde. Die aktuelle Orgel verfügt über 32 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedale, mit mechanischen Trakturen, die einen reichen und resonanten Klang gewährleisten.

St. Magnus ist auch für seine beeindruckende Sammlung von Glocken bekannt. Im Hauptturm befinden sich fünf Glocken, die 1947 von der Glockengießerei Junker gegossen wurden, während eine kleine Glocke von 1855, gefertigt von Ernst Dubois, im Dachreiter hängt und als Chorglocke dient.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Magnus in Niedermarsberg nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern ein lebendiges Museum der Geschichte, Kunst und Architektur. Ihre Wände und Hallen hallen wider von den Gebeten und Geschichten vergangener Generationen und machen sie zu einem Muss für jeden, der sich für das reiche kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens interessiert. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, architektonischen Schönheit oder künstlerischen Schätzen angezogen werdet, ein Besuch in St. Magnus verspricht eine tief bereichernde Erfahrung zu werden.

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