Im Herzen der oberen Altstadt von Minden, entlang der Ritterstraße, erhebt sich die Petrikirche Minden als ein Zeugnis von Geschichte und Glauben. Diese evangelisch-reformierte Kirche, die zwischen 1739 und 1743 errichtet wurde, ist mehr als nur ein Ort der Andacht; sie ist ein Symbol der Widerstandskraft und des kulturellen Erbes. Als einzige evangelisch-reformierte Kirche in der überwiegend lutherischen Region Minden zieht sie Gläubige aus weiter Umgebung an und verkörpert die reiche religiöse Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Die Geschichte der Petrikirche Minden beginnt nach dem Dreißigjährigen Krieg, als Minden-Ravensberg Teil von Brandenburg wurde. Im Jahr 1651 gründete der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm, selbst reformiert, eine reformierte Gemeinde in Petershagen. Die Kapelle im Bischofsschloss diente als ihr Gotteshaus und versorgte die wachsende Zahl reformierter Beamter und Soldaten. Diese kleine Gemeinde legte den Grundstein für die spätere Petrikirche in Minden.
Bis 1674 verlegte die brandenburgische Verwaltung ihren Sitz nach Minden und nahm die reformierte Gemeinde mit. Zunächst fanden sie in einem umgebauten Postgebäude Unterkunft, doch mit wachsender Mitgliederzahl stieg auch der Bedarf an einem größeren Raum. Der Zustrom von Hugenottenflüchtlingen im Jahr 1685, nach dem Edikt von Potsdam, vergrößerte die Gemeinde weiter. Diese wachsende Gemeinschaft benötigte bald eine neue, dauerhafte Kirche.
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Die heutige Petrikirche wurde von den Erinnerungen an in Frankreich zerstörte Hugenottenkirchen inspiriert. Entworfen von General Alexander von Beaufort, selbst ein Flüchtling, wurde die Kirche als einfaches, aber elegantes ovales Bauwerk errichtet. Der zentrale quadratische Abschnitt, gekrönt von einer 17 Meter hohen Kuppel, wird von symmetrischen Anbauten flankiert, die einen kreuzförmigen Grundriss bilden. Dieses Design spiegelt sowohl die Bescheidenheit als auch die Stärke des reformierten Glaubens wider.
Im Jahr 1817 schloss sich die Kirche der Preußischen Union an, behielt jedoch ihre reformierte Identität. Sie wurde in Petrikirche umbenannt, und die Gemeinde wurde als Evangelisch-reformierte Petrikirchengemeinde Minden bekannt. Bedeutende Veränderungen folgten, darunter der Einbau größerer Fenster und eine Umgestaltung des Kircheninneren. Der Bau eines Turms in den Jahren 1896/97, finanziert durch Spenden aus ganz Preußen, verlieh ihr zusätzliches architektonisches Gewicht.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die Kirche ästhetische Veränderungen. Byzantinisch inspirierte Muster zierten die Wände, und Jugendstilelemente wurden in die Kanzel integriert. Dennoch führte das Festhalten der Gemeinde am reformierten Bilderverbot 1954 zur Entfernung bestimmter dekorativer Fenster. Eine Rückkehr zur Einfachheit prägte das Kircheninnere und entsprach ihren spirituellen Werten.
Eine umfassende Restaurierung im Jahr 2009 hauchte der Petrikirche neues Leben ein. Sowohl das Innere als auch das Äußere erhielten neue Farbanstriche, und neue Fenster mit klarem Antikglas wurden eingesetzt. Während dieser Renovierung wurde die ursprüngliche Kanzel von 1674 wiederentdeckt und restauriert, wodurch die Kirche mit ihrer frühen Geschichte verbunden wurde. Diese sorgfältige Erhaltung betont das Engagement der Gemeinde, ihre Vergangenheit zu ehren und gleichzeitig in die Zukunft zu blicken.
Heute ist die Petrikirche mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiges Zentrum der Gemeinschaft. Mit etwa 1.400 Mitgliedern bietet die Kirche eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Chöre, Jugendgruppen und Bibelkreise. Ihre Partnerschaft mit der reformierten Gemeinde in Magdeburg und ihr Engagement in Umweltinitiativen wie Der Grüne Hahn unterstreichen ihre aktive Rolle sowohl im lokalen als auch im größeren Kontext.
Die Umgebung der Kirche bildet ein geschütztes Ensemble, das das Pfarrhaus, das ehemalige Pfarrwitwenhaus und andere historische Gebäude umfasst. Diese Bauwerke, zusammen mit der Kirche selbst, schaffen eine malerische Kulisse, die Besucher einlädt, Mindens reiches religiöses und architektonisches Erbe zu erkunden.
Zusammenfassend steht die Petrikirche Minden als Zeugnis des dauerhaften Glaubens und der kulturellen Vielfalt ihrer Gemeinde. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandskraft und Einheit, was sie zu einem Muss für alle macht, die an der Geschichte und dem Geist Mindens interessiert sind. Ob Geschichtsbegeisterte, Architekturliebhaber oder spirituelle Sucher, die Petrikirche bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart dieser bemerkenswerten Region.
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