Die Othmarkirche in Mödling, Österreich, ist ein beeindruckendes Beispiel architektonischer Pracht und historischer Bedeutung. In der reizvollen Stadt Mödling gelegen, ist diese römisch-katholische Pfarrkirche dem heiligen Othmar gewidmet und zeugt von Jahrhunderten religiöser Hingabe und künstlerischer Entwicklung. Ihre Geschichte, geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau, spiegelt den unerschütterlichen Geist der Gemeinschaft wider, der sie dient.
Die Ursprünge der Othmarkirche reichen bis zum 13. Mai 1454 zurück, als der Bau unter der Leitung von Pfarrer Johannes Hinderbach begann. Doch bereits seit über einem Jahrtausend war der Ort heiligen Bauten vorbehalten, mit der frühesten bekannten Kirche aus der karolingischen Zeit im 9. Jahrhundert. Die dauerhafte Präsenz einer Kirche an diesem Ort unterstreicht ihre spirituelle und kulturelle Bedeutung für die Region.
Während des Baus wurde die Kirche vom Herzog Przemysl III. von Troppau beaufsichtigt, der in der Nähe residierte. Sein Vermächtnis ist noch immer im Stein der Kirche verewigt, mit seinem Grabstein, der an der Nordwand sichtbar ist. Der Abschluss des Kirchenbaus im Jahr 1523 markierte das Ende einer 69-jährigen Bauzeit, nur um sechs Jahre später während der Türkenkriege fast zerstört zu werden. Die Kirche wurde in Brand gesetzt, wobei nur die Mauern, Säulen und einige wertvolle Reliquien übrig blieben.
Der Wiederaufbau der Othmarkirche war ein langsamer und mühsamer Prozess, der sich über ein Jahrhundert erstreckte. Bis 1610 war die Kirche als Ruine ohne Dach dargestellt. Erst 1618, als Kardinal Melchior Khlesl zu Spenden aufrief, begannen bedeutende Restaurierungsarbeiten. Eine bemerkenswerte Spende kam 1629 von einem Salzburger namens Florianus Ursprunger, der Marmorböden für den Altarbereich stiftete.
Die Kirche erlebte weitere Prüfungen während des zweiten Türkenkriegs 1683, als Bewohner, die innerhalb ihrer Mauern Zuflucht suchten, massakriert wurden. Dennoch sammelte sich die Gemeinschaft erneut, und bis 1690 war die Kirche vollständig restauriert, mit einer beeindruckenden dreistöckigen, 18 Meter hohen Holzdachkonstruktion, die als Meisterwerk der Zimmermannskunst gefeiert wurde.
Das 18. Jahrhundert brachte der Othmarkirche eine barocke Pracht. Die Hinzufügung von sieben barocken Altären, einer Kanzel mit Papst Benedikt XIII. und die großzügige Spende eines Hochaltars durch Maria Theresia im Jahr 1760 verliehen der Kirche eine Aura von Erhabenheit. Obwohl einige Fenster in dieser Zeit zugemauert wurden, fügten die barocken Elemente eine neue Schicht künstlerischen Reichtums hinzu.
Im Jahr 1875, unter Bürgermeister Josef Schöffel, erlebte die Kirche eine Regotisierung im Rahmen einer Restaurierungsinitiative. In dieser Zeit wurden auch die meisten der Buntglasfenster installiert, die Besucher weiterhin mit ihren lebendigen Farben und kunstvollen Designs faszinieren.
Die Othmarkirche ist nicht nur ein visueller Genuss, sondern auch ein akustisches Erlebnis, dank ihrer historischen Orgel. Ursprünglich 1727 erbaut, wurde die Orgel mehrfach umgebaut, mit der letzten großen Renovierung 1983 durch Michael Walcker-Mayer. Diese dreimanualige Orgel, mit ihren 34 Registern und 2.226 Pfeifen, ist ein Wunderwerk der musikalischen Technik. Ihre mechanische Spielweise und das einzigartige Effektregister, die Nachtigall, machen sie zu einem Muss für jeden Musikliebhaber.
Heute bleibt die Othmarkirche ein lebendiges Zentrum des Gemeinschaftslebens innerhalb der Erzdiözese Wien. Sie beherbergt einen Caritas Wien Lebensmittelausgabepunkt, der Bedürftige unterstützt. Die anhaltende Präsenz und aktive Rolle der Kirche in der Gemeinschaft reflektieren ihren Status als mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiges Zeugnis von Glauben und Widerstandskraft.
Besucher der Othmarkirche werden von ihrer imposanten gotischen Fassade begrüßt, die aus demselben Sarmat-Sandstein gebaut ist wie der Stephansdom in Wien. Die Dimensionen der Kirche — 54 Meter lang, 23 Meter breit und 18 Meter hoch — schaffen ein Gefühl von Ehrfurcht und Andacht.
Im Inneren ist die Kirche ein Schatz an Kunst und Geschichte. Die barocken Altäre und die kunstvoll geschnitzte Kanzel sind Höhepunkte, während die Buntglasfenster ein Kaleidoskop von Farben bieten. Die historische Bedeutung der Kirche wird durch die erhaltenen Reliquien und Artefakte aus ihrer bewegten Vergangenheit weiter unterstrichen.
Zusammenfassend ist die Othmarkirche in Mödling ein faszinierender Mix aus Geschichte, Kunst und Gemeinschaftsgeist. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, doch sie steht unerschütterlich als Leuchtfeuer des Glaubens und als Zeugnis der beständigen Kraft menschlicher Kreativität und Ausdauer. Ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche ist nicht nur eine Reise durch die Zeit, sondern auch eine Einladung, sich mit dem reichen kulturellen Erbe Mödlings zu verbinden.
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