In der malerischen Stadt Mödling in Österreich befindet sich ein verborgenes Juwel, das den Lauf der Zeit und der Geschichte überdauert hat: das Thonetschlössl. Dieses bemerkenswerte Gebäude, das heute teilweise das Bezirksmuseum beherbergt, ist ein Zeugnis der reichen und vielfältigen Vergangenheit der Region. Seine elegante Architektur und faszinierende Geschichte machen es zu einem Muss für jeden, der die Gegend erkundet.
Die Geschichte des Thonetschlössls beginnt im Jahr 1631, als Johann Baptist Verda von Verdenberg an diesem Ort ein Kapuzinerkloster gründete. Doch die Ruhe des Klosters währte nicht lange, denn es wurde während des Türkenkrieges 1683 zerstört. Ein Jahr später, 1684, wurde das Kloster wieder aufgebaut, nur um 1785 unter der Herrschaft von Joseph II. säkularisiert zu werden.
Im Jahr 1786 erwarb Giacomo Caliano das Gebäude und nutzte es zur Produktion von Seide und Stoffen. Bis 1806 verwandelte es sich in eine chemische Bleichanlage und diente ab 1821 als Theater. Die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit des Gebäudes sind wirklich bemerkenswert. 1833 erwarb der Entomologe Ernst Heeger das Gebäude bei einer Auktion, und es wurde erneut zu einer Seidenfabrik.
Ab 1845 erlebte das Gebäude eine Zeit des Wandels unter der Eigentümerschaft von Altgräfin Elise von Salm, geborene Liechtenstein, die es in eine palastartige Struktur umgestaltete. Einige Quellen deuten darauf hin, dass es zwischen 1845 und 1862 im Besitz von Maria und Joseph von Demel war, die in der nahegelegenen Demelgasse wohnten.
1889 erwarb die Familie Thonet das Gebäude, und es blieb bis 1931 in ihrem Besitz, als es von der Sparkasse Mödling gekauft wurde. Seit 1904 beherbergt das Gebäude das Bezirksmuseum, und dies setzte sich auch nach dem Anschluss fort, als verschiedene Wehrmachtsbüros dort untergebracht waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es bis 1954 als Polizeikommissariat und später als Gendarmeriestation. 1958 erwarb die Stadt Mödling das Gebäude, und seit 1965 ist es wieder Heimat des Bezirksmuseums.
Das Thonetschlössl ist ein symmetrisch gestaltetes Gebäude mit einem erhöhten dreistöckigen Mittelteil, flankiert von zweistöckigen Flügeln, die alle mit Walmdächern versehen sind. Die zur Straße gerichtete Fassade ist streng historistisch, mit einer rustizierten Sockelzone und Pilastern. Die zum Garten gerichtete Seite besticht durch eine Portal-Balkon-Fenster-Gruppe im zentralen Risalit, und der gestufte Giebel zeigt das Allianzwappen Salm/Liechtenstein aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Im Kern bewahrt das Gebäude das barocke Kirchenschiff des ursprünglichen Klosters, das im zentralen Risalit erhalten ist. Die ehemaligen Tonnengewölbe der Kirche sind noch im Bankettsaal im Obergeschoss vorhanden. Diese Gewölbe wurden im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts mit neobarocken Stuckdekorationen verziert, was den historischen und architektonischen Charme des Gebäudes unterstreicht.
Das Thonetschlössl ist nicht nur ein schönes Gebäude; es ist auch eine Schatzkammer historischer Artefakte und Ausstellungen. Das Museum dokumentiert die Entwicklung der Mödlinger Landschaft und zeigt Gesteine und Fossilien, die die geologische Geschichte der Region erzählen. Es beherbergt auch eine der frühesten Sammlungen von Avar-Artefakten in Österreich, die einen Einblick in das Leben dieses frühmittelalterlichen Volkes geben.
Das Museum beleuchtet auch die Geschichte Mödlings während der Türkenkriege und hebt die Widerstandsfähigkeit und strategische Bedeutung der Stadt hervor. Besucher können mehr über berühmte Bewohner der Stadt erfahren, wie Mitsuko Coudenhove-Kalergi und den Anatomen Josef Hyrtl. Ein bedeutender Teil der Sammlung des Museums stammt aus der paläontologischen Privatsammlung des lokalen Historikers Oskar Spiegel. Diese Sammlung wurde mit Unterstützung der Bundes- und Landesregierungen sowie der Stadt Mödling für das Museum erworben.
Ein weiteres Highlight des Museums ist die Bibliothek von Joseph Hyrtl, die Ausgaben von Werken von Paracelsus und Johannes Wesling umfasst. Diese wertvollen Texte wurden digitalisiert und der Öffentlichkeit online zugänglich gemacht, um sicherzustellen, dass Hyrtls Vermächtnis zukünftige Generationen weiterhin inspiriert.
Seit 2008 veröffentlicht der Museumsverein ein halbjährliches Kulturmagazin namens medilihha, das das reiche kulturelle Erbe Mödlings und seiner Umgebung weiter fördert.
Das Thonetschlössl wird von einem wunderschönen Museumspark ergänzt, der 1957 eröffnet wurde und ebenfalls ein geschütztes Denkmal ist. Der Park verfügt über ein barockes Brunnenbecken, eine Pietà-Gruppe auf einem Sockel von 1756 und drei beschriftete Grabsteine aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ein bemerkenswertes Denkmal ist der Protestantenstein von 1581, der Wolfgangus und Zezilia Reitperger, einem protestantischen Ratsherrn und Marktrichter, gewidmet ist. Der Park enthält auch ein Fragment einer gotischen Säule, die 1529 und 1683 von der Werkstatt des Stephansdoms beschädigt wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thonetschlössl in Mödling mehr als nur ein Gebäude ist; es ist ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Stadt. Seine elegante Architektur, faszinierenden Museumsausstellungen und der schöne Park machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der an der Geschichte und dem Charme Mödlings interessiert ist. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem malerischen Ort seid, das Thonetschlössl hat für jeden etwas zu bieten.
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