Die Christuskirche in Neuss, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel neoromanischer Architektur und dient als Pfarrkirche der örtlichen evangelischen Gemeinde. Dieses prachtvolle Bauwerk mit seiner reichen Geschichte und seinem markanten Design ist ein Muss für jeden, der die Region erkundet.
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand in Neuss, einer überwiegend katholischen Stadt, die erste evangelische Gemeinde, hauptsächlich durch den Zuzug von Fabrikarbeitern während der napoleonischen Ära. Zunächst durfte die Gemeinde die Kirche des Marienbergklosters für ihre Gottesdienste nutzen. Mit dem Wachstum der evangelischen Bevölkerung wurde jedoch der Bedarf an einem eigenen Gotteshaus offensichtlich.
Der Bau der Christuskirche begann 1904 auf dem Gelände des ehemaligen Junkernfriedhofs, der um 1800 geschlossen und bis 1880 aufgegeben worden war. Nach zwei Jahren sorgfältiger Arbeit wurde die Kirche am 26. September 1906 eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte der Zustrom von Flüchtlingen zu einem erheblichen Anstieg der Gemeindemitglieder, was 1964 zur Aufteilung der ursprünglichen Pfarrei in fünf separate Gemeinden führte, wobei die Christuskirche das Stadtzentrum betreute.
Die Christuskirche wurde von dem Architekten Moritz Korn im neoromanischen Stil entworfen und folgt den Eisenacher Regulativ für den Bau evangelischer Kirchen. Die Kirche besteht aus Natursteinblöcken und hat einen kreuzförmigen Grundriss mit einer runden Chorapsis. Besonders auffällig sind die asymmetrischen Zwillingstürme der Kirche. Der südliche Turm, der 61 Meter hoch ist, überragt den nördlichen Turm, der 31 Meter erreicht. Der höhere Turm trägt eine markante Christusstatue, die von dem örtlichen Künstler Paul Kernchen geschaffen wurde und von Bertel Thorvaldsens Statue in der Kopenhagener Kathedrale inspiriert ist.
Der Haupteingang der Kirche ist mit kunstvollen Jugendstil-Blumendekorationen verziert, die die Christusstatue und die Doppeltüren umrahmen, die Metallbeschläge in Form einer stilisierten Rebe aufweisen. Im Inneren beeindruckt die Kirche mit einer sterngewölbten Decke und einem Terrazzo-Boden, der 2010-2011 in seinen ursprünglichen Zustand von 1906 zurückversetzt wurde.
Beim Betreten der Christuskirche werden Besucher von dem ältesten evangelischen Denkmal in Neuss begrüßt: dem Grabstein von Agnes von der Schleiden aus dem Jahr 1650. Das Innere der Kirche ist eine harmonische Mischung aus historischen und modernen Elementen. Der Altar aus Granit und Sandstein stammt aus der Marienbergkapelle, und die Kanzel, das Taufbecken und der Altartisch wurden alle von Moritz Korn entworfen und von Paul Kernchen gefertigt.
Über dem Altar hängt ein Kreuz, das 2002 von dem Kölner Künstler Walter Prinz aus einem Balken eines ehemaligen Klosters in der Eifel geschaffen wurde. Die ursprünglichen Fenster der Kirche, die von Bruno Ehrich und Wilhelm Döringer entworfen wurden, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. In den 1960er Jahren wurden neue Buntglasfenster installiert, die von Siegfried Neuenhausen entworfen wurden. Die ältesten Fenster, die sich im Vorraum der Kirche befinden, wurden 1923 von dem Neusser Künstler Severin Wasen geschaffen und sind den Soldaten des Ersten Weltkriegs gewidmet.
Die erste Orgel der Christuskirche, gebaut von E.F. Walcker & Cie., wurde 1966 durch ein neues Instrument von Detlef Kleuker ersetzt. Diese Orgel wurde mehrmals modifiziert und erweitert, zuletzt zwischen 2010 und 2014, und verfügt nun über 38 Register auf drei Manualen und einem Pedal, mit mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registertraktur.
Die ursprünglichen Glocken der Kirche, die von der Glockengießerei Franz Schilling in Apolda hergestellt wurden, wurden während des Zweiten Weltkriegs entfernt, um für Rüstungszwecke eingeschmolzen zu werden. Nur die kleinste Glocke konnte wiedergefunden werden. 1963 erhielt die Kirche ein neues Geläut aus vier Glocken, die jeweils mit einem Bibelvers versehen sind und ein harmonisches Klangbild erzeugen, das die Glocken der nahegelegenen katholischen Kirchen St. Quirin und St. Marien ergänzt.
Die Christuskirche ist nicht nur ein historisches Gebäude, sondern auch ein lebendiger Teil der Neusser Gemeinschaft. Sie dient weiterhin als Ort des Gottesdienstes, als Veranstaltungsort für Konzerte und als kulturelles Wahrzeichen. Besucher können die ruhige Atmosphäre der Kirche genießen, ihre architektonische Schönheit bewundern und ihre reiche Geschichte erkunden. Ob als Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach auf der Suche nach einem ruhigen Ort zum Nachdenken – die Christuskirche bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis.
Zusammenfassend steht die Christuskirche als Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben der evangelischen Gemeinde in Neuss. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Wachstum, Anpassung und Kontinuität und machen sie zu einem bedeutenden und geschätzten Wahrzeichen im Herzen der Stadt.
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