St. Marien in Neuss, im Herzen von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Beispiel für neugotische Architektur und ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben ihrer Gemeinschaft. Diese prächtige römisch-katholische Kirche, die südlich des Neusser Hauptbahnhofs am Marienkirchplatz steht, ist nicht nur die größte Pfarrei der Stadt, sondern auch ein bedeutendes historisches und kulturelles Wahrzeichen.
Die Geschichte von St. Marien beginnt im späten 19. Jahrhundert, als die wachsende Bevölkerung von Neuss die Schaffung einer neuen Pfarrei erforderte. Die ursprüngliche Pfarrei, St. Quirin, war mit über 20.000 Gläubigen zu groß geworden. 1896 wurde unter der Leitung von Pastor Josef Drammer die Pfarrei St. Marien offiziell gegründet. Zunächst fanden die Gottesdienste in einer provisorischen Holzkirche statt, die von dem örtlichen Regierungsarchitekten Julius Busch entworfen wurde.
Der Grundstein für das heutige Kirchengebäude wurde im Jahr 1900 gelegt, und am Osterdienstag 1902 wurde die Kirche von Erzbischof Hubertus Simar geweiht. Das neugotische Design von St. Marien, ebenfalls von Julius Busch entworfen, sollte einen markanten Kontrast zum romanischen Stil von St. Quirin bilden. Der fast 80 Meter hohe Turm wurde zum höchsten Bauwerk der Region, und die Kirche bot Platz für 3.000 Menschen, was sie zu einem monumentalen Ort des Gottesdienstes machte.
Die Architektur von St. Marien ist eine Mischung aus Pracht und Funktionalität. Die Fassade der Kirche, mit ihren spitzen Bögen und aufwendigen Steinmetzarbeiten, verkörpert den neugotischen Stil. Die großen, bunten Glasfenster, die zunächst von Künstler Walter Benner und später von Paul Weigmann und Emil Wachter gestaltet wurden, durchfluten das Innere mit einem Kaleidoskop von Farben und zeigen biblische Szenen und Heilige.
1906 wurde das Marienborn-Denkmal auf dem neu gestalteten Kirchplatz eingeweiht, was die ästhetische und spirituelle Anziehungskraft des Ortes weiter erhöhte. Die Pfarrei wuchs weiter, und bis 1907 wurde ein neues Pfarrheim, das Marienhaus, gebaut, das Teile der ursprünglichen provisorischen Kirche integrierte.
1936 wurden bedeutende Änderungen vorgenommen, darunter die Erhöhung des Altarbereichs und die Schaffung einer Krypta darunter. Diese Änderungen waren notwendig, um die Sichtbarkeit für die Gemeinde während gut besuchter Gottesdienste zu verbessern.
Der Zweite Weltkrieg brachte Zerstörung über St. Marien. 1942 beschädigten Bomben das Innere der Kirche schwer, und 1944 zerstörte eine Brandbombe den Turm, wodurch das Dach des Kirchenschiffs einstürzte. Die einst prächtige Kirche wurde auf ihre Außenmauern reduziert, und alle liturgischen Gewänder und Pfarrakten gingen verloren.
Trotz dieser Rückschläge schloss sich die widerstandsfähige Gemeinschaft zusammen. Zwischen 1947 und 1950 wurde die Kirche mit Hilfe von Spenden und Freiwilligen unter der Leitung des Kölner Dombaumeisters Willy Weyres wieder aufgebaut. Der Wiederaufbau war einfacher und schlichter, was die Einschränkungen der Nachkriegszeit widerspiegelte. Das Dach und der Turm wurden neu gestaltet, und der Altar wurde an einen zentraleren Ort unter dem Kreuzgang verlegt, was der Kirche ein basilikaähnliches Aussehen verlieh.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfuhr St. Marien weitere Verbesserungen. In den 1970er Jahren wurde das neue Marienhaus eröffnet, das eine sozialpädagogische Schule beherbergt. Das Innere der Kirche erhielt einen frischen Anstrich von dem Kirchenmaler Dorn, und zusätzliche Buntglasfenster von Emil Wachter wurden installiert, was die lebendige Ästhetik der Kirche vervollständigte.
1981 wurden der Altarbereich und der Bodenbelag in ihre heutige Form renoviert. Der Glockenturm wurde ebenfalls um eine fünfte Glocke erweitert, und über dem Kreuzgang wurde eine Totenglocke installiert. Die Pfarrei feierte 1996 ihr hundertjähriges Bestehen und blickte auf ein Jahrhundert des Glaubens und des Gemeindedienstes zurück.
2002 feierte St. Marien den 100. Jahrestag ihrer Weihe. Die Pfarrei wuchs weiter, und 2004 wurde die St. Barbara-Pfarrei in St. Marien integriert, wodurch sie mit etwa 8.000 Mitgliedern zur größten Pfarrei in Neuss wurde. Die Kirche ist nun Teil des Pastoralbereichs Neuss-Innenstadt, zu dem mehrere andere Pfarreien im Stadtzentrum gehören.
Heute ist St. Marien nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein kulturelles Zentrum. Sie veranstaltet Konzerte, Gemeindeveranstaltungen und dient als Ort für wichtige diözesane Zeremonien, einschließlich der Diakonenweihe. Die prächtige Klais-Orgel, die 1955 installiert und 2007-2008 erweitert wurde, trägt zum reichen musikalischen Erbe der Pfarrei bei.
Besucher von St. Marien werden von der imposanten Fassade und der ruhigen Atmosphäre des Kirchplatzes begrüßt. Im Inneren faszinieren die majestätischen Buntglasfenster und die aufwendige Holzarbeit im Altarbereich das Auge. Die Geschichte der Kirche ist spürbar, und jede Ecke erzählt eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit, Glauben und Gemeinschaftsgeist.
Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem Moment der Ruhe seid, St. Marien in Neuss bietet eine einzigartige und bereichernde Erfahrung. Ihre Wände hallen wider von den Gebeten und Hoffnungen vieler Generationen und machen sie zu einem zeitlosen Zufluchtsort im Herzen von Nordrhein-Westfalen.
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