In der malerischen Stadt Oberursel (Taunus) in Hessen, Deutschland, steht ein architektonisches Meisterwerk, das traditionelles Handwerk mit modernem Design vereint – die Liebfrauenkirche. Diese römisch-katholische Kirche, die Maria gewidmet ist, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein kulturelles Wahrzeichen, das unter Denkmalschutz steht.
Auf einem weitläufigen 17.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Berliner Straße und der Herzbergstraße gelegen, befindet sich die Liebfrauenkirche in einem ruhigen Wohngebiet. Durch ihre strategische Lage ist sie sowohl für Gläubige als auch für neugierige Besucher leicht zugänglich und bietet einen friedlichen Rückzugsort vom hektischen Alltag.
Die Ursprünge der Liebfrauenkirche sind eng mit dem Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit in Deutschland verbunden. Mit dem Bevölkerungswachstum in Oberursel wurde der Bedarf an einer neuen Kirche offensichtlich. 1954 schlug der Kirchenrat den Bau einer neuen Kirche vor, die als großes Bauwerk für eine geplante Wohnsiedlung dienen sollte. Obwohl diese Siedlung nie entstand, wurde die Kirche großzügig geplant.
Die Planungsphase begann 1961 unter der Leitung des Architekten Rudolf Schwarz. Nach seinem Tod im selben Jahr übernahm seine Frau, die Architektin Maria Schwarz, das Projekt. Der Grundstein wurde am 1. Mai 1963 gelegt, und der erste Gottesdienst fand 1964 statt. 1965 wurde das Pfarrvikariat der Liebfrauenkirche offiziell eingerichtet, und die Kirche wurde vom Land Hessen für ihre herausragende architektonische Leistung anerkannt. Die Weihe der Kirche erfolgte am 21. Mai 1967 durch Weihbischof Walter Kampe. Zwei Jahre später wurde die Liebfrauen-Gemeinde von einem Pfarrvikariat zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben, womit die Liebfrauenkirche zur Pfarrkirche wurde.
Die Liebfrauenkirche ist die größte Kirche in Oberursel, obwohl sie nur etwa 1.300 Mitglieder zählt. Ihr Design ist von der Liebfrauenkirche in Trier inspiriert und weist einen zentralen Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes auf. Ein Arm des Kreuzes beherbergt die beeindruckende Orgel, und zusammen mit der Apsis ähnelt die Struktur einer Rose, was die Widmung der Kirche an Maria symbolisiert.
Die Wände der Kirche bestehen aus unverputztem Ziegelmauerwerk, während die vier tragenden Säulen und die gerippte Decke aus Beton gefertigt sind. Diese Materialkombination symbolisiert die Verbindung von traditioneller Bauweise (Ziegel) mit moderner Konstruktion (Beton) und spiegelt die Stellung der Kirche in historischen und zeitgenössischen Kontexten wider.
Das Innere der Liebfrauenkirche ist ein Zeugnis der künstlerischen Vision des Oberurseler Künstlers Georg Hieronymi. Er entwarf die Priestersitze, die Marienstatue und einen zehnteiligen Kreuzweg, der in großen, auffälligen Wandteppichen dargestellt ist. Der Tabernakel, geschaffen von Friedrich Gebhart, ist mit einem goldenen Band und Bergkristallen verziert und verleiht dem heiligen Raum einen Hauch von himmlischer Schönheit. Das Taufbecken, entworfen von Rudolf Schwarz, ergänzt die ästhetische Gesamtheit der Kirche.
Im Jahr 2001 erhielt die Kirche einen neuen Kelch, der identisch mit einem in der St. Katharina Kirche in Braniewo, Polen, ist. Dieses Kelchpaar symbolisiert Einheit und Frieden, wie auf den Kelchen selbst eingraviert ist. Die Fenster der Kirche, gestaltet von Giselbert Hoke im Jahr 1967, zeigen natürliche Motive, die vom Lied der drei Jünglinge aus dem Buch Daniel inspiriert sind. Diese Fenster verdunkeln das Innere und schaffen eine ruhige und kontemplative Atmosphäre.
Die Kirche wird von einem goldenen Kreuz gekrönt, das von einem strahlenden Heiligenschein aus 56 Stäben umgeben ist, ein Design von Maria Schwarz, das dem Bauwerk einen Hauch von göttlichem Licht verleiht.
Die Liebfrauenkirche beherbergt eine prächtige Orgel, die 1970 von der Orgelwerkstatt Klais in Bonn gebaut wurde. Dieses Instrument verfügt über 52 Register (3.814 Pfeifen) auf vier Manualen und Pedalen. Die mechanische Traktur und elektrische Registertraktur machen sie zu einer der bedeutendsten Orgeln im Rhein-Main-Gebiet und zu einer der größten im Bistum Limburg. Die hervorragende Akustik der Kirche macht sie zu einem beliebten Veranstaltungsort für regelmäßige Orgelkonzerte, die Musikliebhaber aus nah und fern anziehen.
Seit dem ersten Gottesdienst am 7. Juni 1964 ist die Liebfrauenkirche ein lebendiges Zentrum des Gottesdienstes und des Gemeindelebens. Der erste Pfarrer der Kirche, Erich Einig, legte den Grundstein für eine blühende Gemeinde. 1976 wurde aufgrund eines Priestermangels eine Pfarreiengemeinschaft mit St. Aureus und Justina in Bommersheim und später 1977 mit St. Ursula gebildet. Das Pfarrhaus von St. Ursula wurde zum Verwaltungszentrum gewählt. Im Jahr 2012 wurde eine neue Pfarrei St. Ursula gegründet, die alle Gemeinden im pastoralen Raum Oberursel/Steinbach umfasste.
Die Liebfrauenkirche in Oberursel ist nicht nur ein Ort des Gebets; sie ist ein Leuchtturm architektonischer Brillanz, künstlerischen Ausdrucks und gemeinschaftlichen Geistes. Ob ihr an Geschichte interessiert seid, Kunst liebt oder spirituelle Suchende seid, diese bemerkenswerte Kirche bietet eine reiche und lohnende Erfahrung.
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