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Evangelische Stadtkirche (Offenbach am Main)

Evangelische Stadtkirche (Offenbach am Main) Offenbach am Main

Evangelische Stadtkirche (Offenbach am Main)

Die Stadtkirche, offiziell bekannt als Evangelische Stadtkirche, ist ein bedeutendes historisches und religiöses Wahrzeichen im Zentrum von Offenbach am Main, Deutschland. Dieses barocke Bauwerk, das 1749 vollendet wurde, ist die älteste noch bestehende lutherische Kirche der Stadt und bietet einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten. Inmitten der geschäftigen städtischen Umgebung gelegen, steht die Stadtkirche unter Denkmalschutz des Hessischen Denkmalschutzgesetzes und lädt Besucher ein, ihre geschichtsträchtigen Hallen und ihr reiches Erbe zu erkunden.

Eine Reise durch die Zeit

Die Geschichte der Stadtkirche ist eng mit den religiösen Veränderungen in Offenbach verbunden. Die Reformation, die 1542 von Graf Reinhard von Isenburg eingeführt wurde, brachte zunächst den Lutheranismus in die Region. Doch bereits 1592 setzte sich der reformierte Glaube durch, und es dauerte bis 1734, bis die Lutheraner wieder öffentlich ihre Religion ausüben durften. Mit einer wachsenden Gemeinschaft von 40 Familien baten die Lutheraner Graf Wolfgang Ernst III um Erlaubnis, eine eigene Kirche zu errichten, was 1737 zum Erwerb des heutigen Standorts in der Herrnstraße führte.

Der Grundstein wurde am 2. September 1739 in Anwesenheit des örtlichen Herrschers gelegt. Trotz finanzieller Herausforderungen schritt der Bau voran, unterstützt durch eine großzügige Spende von einem Kongress von 14 deutschen Fürsten im Jahr 1741. Diese Spende förderte nicht nur den Baufortschritt, sondern stellte auch silberne Abendmahlsgefäße zur Verfügung, die bis heute im Besitz der Kirche sind. Die Stadtkirche wurde offiziell am ersten Advent 1748 eingeweiht, obwohl der Bau erst im folgenden Jahr vollständig abgeschlossen wurde.

Architektonische Eleganz

Das Design der Stadtkirche wird den bekannten Architekten Johann Wilhelm Beck, Johann Fleischmann und Johann Hartmann Leipolt zugeschrieben. Die Kirche verfügt über ein zweistöckiges Eingangsgebäude mit einem markanten Turm und einer Laterne am Giebelende. Im Inneren finden Besucher einen rechteckigen Saal mit einem polygonalen, dreiseitigen Chor. Der Eingang ist mit dem Isenburg-Wappen geschmückt, was auf die historischen Wurzeln der Kirche hinweist.

Ursprünglich in die Reihe der Wohngebäude entlang der Herrnstraße integriert, steht die Stadtkirche heute eigenständig, im Kontrast zu den modernen Hochhäusern, die sie umgeben. 1934 wurde das Innere der Kirche umgestaltet, bevor es 1944 bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der anschließende Wiederaufbau unter der Leitung des Architekten Heinz Collin wurde 1949 abgeschlossen und verbindet zeitgenössisches Design mit Elementen, die an den ursprünglichen Barockstil erinnern.

Ein Inneres der Besinnung

Betretet ihr die Stadtkirche, werdet ihr von einem schlichten, aber eleganten Inneren empfangen. Die Kirche zeichnet sich durch ihre Stuckdecke und die Orgel auf der östlichen Empore aus. Die Bestuhlung, die einen älteren, bunten Stil widerspiegelt, ergänzt die moderne Kanzel und den Altar. Die Orgel, die 1957 von Förster & Nicolaus Orgelbau gefertigt wurde, enthält Elemente eines früheren Instruments und bietet einen reichen, vielfältigen Klang, der sich sowohl für große Orgelwerke als auch für Kammermusik eignet.

Ein Treffpunkt der Gemeinschaft

Abgesehen von ihrer architektonischen Schönheit dient die Stadtkirche als lebendiges Zentrum für die lokale Gemeinschaft. Die Evangelische Stadtkirchengemeinde Offenbach, eine der kleinsten Gemeinden der Stadt mit etwa 750 Mitgliedern, ist bekannt für ihren offenen und inklusiven Ansatz. Die Kirche veranstaltet regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen, und ihr vierteljährlicher Newsletter, die Evangelische Stadtkirche Offenbach, informiert die Gemeinde über Neuigkeiten, bevorstehende Gottesdienste und Beiträge aus dem Gemeindeleben.

Bewahrung der Vergangenheit

Das Erbe der Stadtkirche wird nicht nur durch ihre Architektur bewahrt, sondern auch durch ihre historischen Artefakte. Die Kirchenglocken, ursprünglich aus Kanonen gegossen, die während des Deutsch-Französischen Krieges erbeutet wurden, wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Das aktuelle Geläut, das erstmals 1956 erklang, ruft weiterhin die Gläubigen zum Gottesdienst. Die Orgel der Kirche, ein Zeugnis von Handwerkskunst und Kunstfertigkeit, bereichert das Gottesdiensterlebnis mit ihren harmonischen Klängen weiter.

Wenn ihr durch die Stadtkirche wandert, nehmt euch einen Moment Zeit, um die Mischung aus Geschichte, Architektur und Gemeinschaftsgeist zu schätzen, die diese bemerkenswerte Kirche ausmacht. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, ihrem architektonischen Charme oder der herzlichen Begrüßung ihrer Gemeinde angezogen werdet, die Stadtkirche bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis im Herzen von Offenbach am Main.

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