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Jesuitenkirche Maria Schnee

Jesuitenkirche Maria Schnee Olmütz

Jesuitenkirche Maria Schnee

Die Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee, lokal bekannt als Kostel Panny Marie Sněžné, ist ein beeindruckendes barockes Juwel im Herzen von Olomouc in der Tschechischen Republik. Dieses architektonische Wunderwerk mit seiner reichen Geschichte und atemberaubenden Gestaltung ist ein Muss für jeden, der das kulturelle Geflecht dieser historischen Stadt erkundet. Auf dem Náměstí republiky gelegen, steht die Kirche stolz als Zeugnis der künstlerischen und spirituellen Bemühungen vergangener Jahrhunderte.

Die Historische Entwicklung

Die Geschichte der Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee beginnt im 16. Jahrhundert, als die Jesuiten, eingeladen von Bischof Vilém Prusinovský, das bestehende Minoritenkloster und seine gotische Kirche übernahmen. Nach dem turbulenten Dreißigjährigen Krieg starteten die Jesuiten ein großes Projekt, um einen neuen barocken Komplex zu errichten, zu dem auch die heutige Kirche gehört. Der Grundstein wurde 1712 gelegt, und 1716 wurde die Kirche eingeweiht und Unserer Lieben Frau vom Schnee geweiht. Diese Widmung war besonders bedeutend, da man glaubte, dass sie mit dem wundersamen Eingreifen der Jungfrau Maria während einer Pest verbunden war, die 1715 Olomouc heimsuchte.

Der Bau der Kirche war ein gemeinsames Meisterwerk, mit bemerkenswerten Beiträgen von Architekt Michael Klein und Baumeistern wie Lukáš Glöckel und Wolfgang Reich. Das Innere war reich verziert, mit Fresken und Skulpturen von Künstlern wie Jan Kryštof Handke, Karel Josef Harringer und David Zürn. Die lebendige Geschichte der Kirche sah ihren Übergang von einer Jesuitenkollegkirche zu einer Universitätskapelle und sogar zu einem Militärlager, bevor sie im 20. Jahrhundert wieder zu ihren religiösen Wurzeln zurückkehrte.

Architektonische Pracht

Wenn ihr euch der Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee nähert, fällt euch sofort die monumentale barocke Fassade ins Auge. Flankiert von zwei Türmen mit barocken Spitzen, ist das Äußere der Kirche eine harmonische Mischung aus Skulptur und Architektur. Der Eingang ist mit einem großen Portikus versehen, der korinthische Säulen und einen Balkon aufweist, über dem ein Kartusche mit dem Jesuitenemblem thront, flankiert von Engelsfiguren.

Die Fassade ist weiter geschmückt mit überlebensgroßen Sandsteinfiguren von Heiligen, darunter St. Apollonia, St. Laurentius und St. Peter, um nur einige zu nennen. Diese Figuren sind das Werk von David Zürn und verleihen dem äußeren Erscheinungsbild der Kirche eine göttliche Erhabenheit. Die zentrale Nische über dem Eingang beherbergt eine Statue der Jungfrau Maria mit dem Kind, die die Widmung der Kirche symbolisiert.

Innerhalb der Heiligen Mauern

Tretet ihr ein, werdet ihr von einem Innenraum begrüßt, der den Höhepunkt barocker Kunstfertigkeit widerspiegelt. Die Kirche folgt dem traditionellen Jesuitenlayout, inspiriert von der römischen Kirche Il Gesù. Ihr einschiffiges Langhaus, flankiert von Seitenkapellen, erstreckt sich über 53,5 Meter und schafft ein Gefühl von Weite und Erhabenheit. Die gewölbte Decke ist mit Fresken von Karel Josef Harringer verziert, die wundersame Ereignisse darstellen, die der Jungfrau Maria zugeschrieben werden, einschließlich der legendären Rettung Roms vor der Pest.

Der Hauptaltar ist ein skulpturales Wunderwerk mit korinthischen Säulen und vergoldeten Statuen von Heiligen. Im Zentrum befindet sich ein ovales Gemälde von J.J. Schmidt, das die Erscheinung Unserer Lieben Frau vom Schnee in Rom zeigt. Ergänzt wird dies durch eine Replik einer gotischen Statue der Jungfrau Maria, ein Relikt aus der ursprünglichen Minoritenkirche, wobei das Original im Erzbischöflichen Museum aufbewahrt wird.

Das Musikalische Erbe

Musikliebhaber werden die Akustik der Kirche als besonders bezaubernd empfinden. Die barocke Orgel, gefertigt von J.G. Halbich, ist bekannt für ihren himmlischen Orchestersound und macht die Kirche zu einem bevorzugten Veranstaltungsort für Konzerte. Die aufwendigen Schnitzereien der Orgel und Darstellungen biblischer Figuren tragen zum reichen künstlerischen Erbe der Kirche bei.

Ein Ort der Kulturellen und Spirituellen Erneuerung

Heute dient die Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee weiterhin als lebendiges Zentrum für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen. Ihr Status als Universitätskirche unter der Akademischen Pfarrei von Olomouc stellt sicher, dass sie ein Zentrum für intellektuelle und spirituelle Auseinandersetzung bleibt. Die fortlaufenden Restaurierungsarbeiten der Kirche bewahren ihre architektonische Integrität und ermöglichen es den Besuchern, ihre historische und künstlerische Bedeutung voll zu erleben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche Unserer Lieben Frau vom Schnee nicht nur ein Gebäude ist; sie ist ein lebendiges Denkmal für den anhaltenden Glauben und die künstlerische Brillanz derer, die sie erbauten und schmückten. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstbegeisterte oder spirituelle Suchende seid, diese Kirche bietet einen tiefen Einblick in die Seele der Barockzeit und macht sie zu einem unverzichtbaren Höhepunkt jedes Besuchs in Olomouc.

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