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Iglesia de Santiago Apóstol (Orihuela)

Iglesia de Santiago Apóstol (Orihuela) Orihuela

Iglesia de Santiago Apóstol (Orihuela)

In der malerischen Stadt Orihuela in Spanien erhebt sich die Kirche des Heiligen Jakobus des Älteren, bekannt als Iglesia de Santiago Apóstol, als ein beeindruckendes Zeugnis jahrhundertealter Geschichte und architektonischer Entwicklung. Dieses majestätische Bauwerk, das 1933 zum Nationaldenkmal erklärt wurde, vereint Elemente der Gotik und der Renaissance und fasziniert jeden Besucher.

Das Historische Gewebe

Die Kirche des Heiligen Jakobus des Älteren gilt als eine der ältesten Pfarreien in Orihuela, deren Ursprünge bis in die Zeit der Westgoten zurückreichen. Ursprünglich stand hier eine Moschee, die nach der Rückeroberung in eine Kirche umgewandelt wurde. Der heutige Bau entstand hauptsächlich im 15. Jahrhundert, mit wesentlichen Erweiterungen im 16. und 18. Jahrhundert, die den mediterranen gotischen Stil mit einem einzigen Kirchenschiff und Kapellen zwischen den Strebepfeilern widerspiegeln.

Im 16. Jahrhundert erfuhr die Kirche eine bemerkenswerte Umgestaltung mit der Hinzufügung der Hauptkapelle und der Sakristei, die beide im Renaissancestil gehalten sind. Diese Elemente verstärkten nicht nur die architektonische Schönheit der Kirche, sondern verliehen ihr auch einen einzigartigen Charakter, der sie von anderen religiösen Bauwerken in der Region abhebt.

Architektonische Pracht

Beim Näherkommen an die Kirche des Heiligen Jakobus des Älteren fällt einem als erstes das beeindruckende Hauptportal ins Auge. Im 15. Jahrhundert im isabellinischen oder flamboyanten gotischen Stil gefertigt, ist das Portal mit filigranen Schnitzereien von pflanzlichen und tierischen Motiven verziert. Das Spiel von Licht und Schatten, das durch diese Schnitzereien entsteht, ist schlichtweg faszinierend. Über dem Tympanon sind die Wappen der katholischen Könige prominent dargestellt, während der zentrale Pfosten eine große Skulptur des Schutzpatrons der Kirche, des Heiligen Jakobus, trägt, die 1941 nach ihrer Zerstörung im Spanischen Bürgerkrieg rekonstruiert wurde.

Das seitliche Portal, ein barockes Meisterwerk aus dem 18. Jahrhundert, führt zur Kommunionkapelle. Sein Design, das an einen zweistufigen Altaraufsatz erinnert, beeinflusste andere Bauwerke innerhalb der Diözese Orihuela-Alicante. Der obere Teil, gestützt von solomonischen Säulen, wird von einer Statue des Glaubens gekrönt, die mit verbundenen Augen eine Monstranz hält.

Der Turm und die Glocken

Der prismatische Turm der Kirche besteht aus drei Abschnitten. Der obere Teil, der den Glockenturm beherbergt, zeigt gotische Elemente und spiegelt den Stil des Kathedralenturms wider, der als Vorbild für andere in der Region diente. Anders als die Kathedrale ist dieser Turm nahtlos in die Fassade der Kirche integriert und gilt als einer der schönsten Glockentürme in der Valencianischen Gemeinschaft. Er beherbergt auch eine seltene Rassel, eine der wenigen noch erhaltenen im Land.

Eleganz im Inneren

Im Inneren wurde das Kirchenschiff mehrfach renoviert, die bedeutendste im 18. Jahrhundert, als ein Sockel aus rotem und schwarzem Marmor installiert wurde. Diese Renovierung könnte die ursprüngliche gotische Struktur verdeckt haben. Das Kirchenschiff wird von einem gotischen Gewölbe mit Rippenbögen gekrönt, dessen Schlusssteine Motive zeigen, die auf die Stadt und die Krone von Aragonien anspielen. Besonders bemerkenswert ist der letzte Schlussstein, der die früheste bekannte Darstellung der Jungfrau von Montserrat, der Schutzpatronin von Orihuela, zeigt.

Am Ende des Kirchenschiffs befindet sich der Zugang zum Turm auf der Nordseite, während der Eingang zur Kommunionkapelle sich auf der Südseite befindet. Hier steht das Taufbecken aus rotem Marmor aus dem 18. Jahrhundert, zusammen mit einer Kanzel, die vom italienischen Architekten Bernardino Rippa entworfen wurde.

Die Prächtige Hauptkapelle

Die Hauptkapelle ist ein Renaissance-Wunderwerk mit einem elliptischen Grundriss, entworfen von Jerónimo Quijano. Der Bau begann 1551 und wurde 1577 unter der Leitung von Quijanos Schüler Joan Inglés abgeschlossen. Die letzten Arbeiten wurden jedoch erst 1603 vollendet. Diese Kapelle, fast ein eigenständiges Bauwerk innerhalb der Kirche, ist bekannt für ihr monumentales Design, das nicht nur von innen, sondern auch vom nahegelegenen San-Miguel-Berg aus sichtbar ist.

Der Eingang der Kapelle ist als römischer Triumphbogen gestaltet, leicht versetzt zur Achse des gotischen Kirchenschiffs. Ihr Inneres ist ein Meisterwerk der kompositorischen und strukturellen Logik, das den römischen Rotundenstil mit einem spanischen Touch evoziert. Quijanos Entwurf zeigt einen zentralen quadratischen Plan, erweitert durch elliptische Exedren und Nischen in den Ecken, die mit doppelten ionischen Säulen und überlagerten Bögen geschmückt sind. Dieses komplexe Spiel von Hell-Dunkel-Effekten schafft ein faszinierendes visuelles Erlebnis.

Die Kommunionkapelle

Im neoklassischen Stil gehalten, ist die Kommunionkapelle vom hinteren Teil der Kirche durch ein barockes Portal zugänglich. Sie wurde im 18. Jahrhundert von Bischof Juan Elías Gómez de Terán mit einem prächtigen barocken Altaraufsatz ausgestattet, der dem Heiligen Franziskus von Paola gewidmet ist. Der zentrale Raum der Kapelle ist mit einem Gewölbe bedeckt, das mit Gemälden von Antonio de Villanueva geschmückt ist, die die vier Kirchenväter darstellen.

Seitliche Kapellen

Die Seitenkapellen, jede mit ihrem eigenen Charme, umfassen die Kapelle der Heiligen Familie, die eine Skulptur von 1765 von Francisco Salzillo beherbergt. Diese spätgotische Kapelle wurde im 18. Jahrhundert erweitert und renoviert, wobei ihre gotischen Bögen durch halbrunde ersetzt und das Gewölbe mit einem Tonnengewölbe mit Lünetten überdeckt wurde. Ein barocker Altaraufsatz mit Rokoko-Dekorationen, geschnitzt von Ignasi Castell, beherbergt die Skulptur der Heiligen Familie und Bilder der Heiligen Dominikus, Ludwig Bertrand und Vinzenz Ferrer.

Die Kirche des Heiligen Jakobus des Älteren, mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Pracht, ist ein Muss für jeden, der Orihuela erkundet. Ihre Mauern erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten und laden Besucher ein, einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu machen und die Pracht dieses bemerkenswerten kirchlichen Schatzes zu erleben.

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